Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Insgesamt gibt es fünf Varietäten von Deutschen Spitzen. Neben dem Großspitz, Mittelspitz, Kleinspitz und Zwergspitz zählt dazu der Wolfsspitz, der über Deutschland hinaus auch “Keeshond" genannt wird. Er gilt als der größte Vertreter der Rasse. Die Bezeichnung “Keeshond" ist auf die Bekanntheit und Beliebtheit der Hunde in den Niederlanden zurückzuführen. Um 1781 war der Vierbeiner ein treuer Begleiter und Maskottchen des Anführers einer holländischen Volkspartei, dessen Spitzname “Kees" lautete. “Hond" heißt im Niederländischen einfach “Hund".
Spitze zählen zu der ältesten Hunderasse Mitteleuropas. Ihr Urtyp wird u. a. auf den steinzeitlichen Torfhund zurückgeführt, was jedoch nicht als bewiesen gilt. Durch den “Verein für Deutsche Spitze e.V." wurde mit der Zeit der Rassestandard durch die Zucht so angepasst, dass die FCI (Fédération Cynologique Internationale) den Wolfsspitz in die Klassifikation zu den “Europäischen Spitzen" aufgenommen hat.
Der Wolfsspitz ist eine mittelgroße Hunderasse und mit den rassetypischen Merkmalen der Spitze ausgestattet. Dazu gehören das üppige Haarkleid mit dem abstehenden Deckhaar und der dicken Unterwolle, ein Kragen aus Fell um den Hals, der an eine Mähne erinnert, die buschige Rute, die sich über den Rücken rollt sowie die mandelförmigen Augen. Mit einer Widerristhöhe von 43–55 cm ist der Wolfsspitz ein wenig größer als der Großspitz. Seinen Namen verdankt der Hund seinem zweifarbigen, graugewolkten Fell. Die Färbung aus Silbergrau und schwarzen Haarspitzen erinnert an die Fellfarbe eines Wolfes und tritt in hellen und dunkleren Schattierungen auf.
Mit einem Jagdtrieb ist der gutmütige Wolfsspitz nicht ausgestattet, dafür überzeugt er rassetypisch durch seinen wachsamen Charakter. In früheren Jahrhunderten wurde die Hunderasse als Wachhund für Haus und Hof eingesetzt. Dieser ausgeprägte Schutztrieb ist dem Wesen des Wolfsshundes noch immer eigen. Darüber hinaus ist er lebhaft und sehr anhänglich und dadurch ein guter Begleiter oder Familienhund, der sich auch als Anfängerhund eignet.
Der Wolfsspitz gilt als lernbereit, doch auch dieser meist ausgeglichene Hund braucht eine konsequente Führung und Erziehung, die bereits beim Welpen beginnen sollte. Es schadet nicht, dafür eine Hundeschule aufzusuchen, denn hier kommt deine Fellnase in Kontakt mit anderen Artgenossen. Du als Halter profitierst vor allem als Anfänger von guten Tipps, die dir das Zusammenleben und den Umgang mit deinem Wolfsspitz erleichtern und euer Vertrauensverhältnis stärken.
Sein gutmütiges, anpassungsfähiges Wesen macht den Wolfsspitz bei Familien sehr beliebt, denn diese Rasse fixiert sich nicht nur auf einen Menschen, sondern gleich auf das ganze “Rudel" aus Familienmitgliedern. Auch mit Kindern erweist sich der Keeshond als umgänglich, einen verantwortungsbewussten Umgang vorausgesetzt. Die Haltung mit anderen Haustieren stellt in der Regel kein Problem dar.
Trotz ausgeprägtem Wachtrieb verhält sich der Wolfsspitz Fremden gegenüber nicht aggressiv. Allerdings möchte der Wachhund alles im Blick behalten und streift gerne herum. Ein Haus mit Garten wäre eine ideale Umgebung für deinen wachsamen Gefährten.
Wie jeder Hund möchte auch dieser lebhafte Vierbeiner beschäftigt werden. Ein Wolfsspitz, der unterfordert ist, kann dazu neigen, zum Kläffer zu werden oder andere unerwünschte Verhaltensweisen entwickeln. Tägliche Spaziergänge sind ein Muss, denn niemand sitzt gerne den ganzen Tag im Haus. Die Natur hält für den Wolfsspitz viele interessante Eindrücke bereit, denen der Hund – eine gute Erziehung und Gehorsam vorausgesetzt – auch ohne Leine nachgehen kann. Für anstrengende sportliche Aktivitäten wie Joggen oder Fahrradfahren bietet sich der flauschige Wolfsspitz nicht als Begleiter an. Wenn du ihn für Hundesport begeistern möchtest, probiere es mit Agility. Auch andere Intelligenz- und Suchspiele eignen sich für den intelligenten Keeshond.
Gegessen wird, was in den Napf kommt: Bei seiner Ernährung ist der Wolfsspitz recht anspruchslos. Es liegt an dir als “Rudelführer", für das richtige Futter zu sorgen. Ob Nass- oder Trockenfutter: Deinem Vierbeiner sollte es natürlich schmecken. Wichtig ist aber auch, dass das Futter für einen Wolfsspitz über einen hohen Fleischanteil verfügt, hochwertig ist und damit ohne ungesunde Zusatzstoffe auskommt. Gegen den Durst solltest du täglich einen Napf mit frischem Wasser bereitstellen.
Die hohe Lebenserwartung der Rasse von etwa 14 Jahren ist unter anderem auf eine verantwortungsbewusste Zucht zurückzuführen, bei der erbliche Krankheiten durch die Wahl von gesunden Elterntieren möglichst ausgeschlossen werden sollen. Adressen von Wolfsspitz Züchtern findest du beispielsweise beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH).
Das üppige Haarkleid des Wolfsspitzes ist überraschend pflegeleicht. Gelegentliches Bürsten reicht aus, um es gesund und sauber zu halten. Nur während des Fellwechsels wird die Fellpflege etwas aufwändiger, denn da verliert der Keeshond viele Haare aus dem Deckfell und der Unterwolle. Aber auch hier kannst du mit einer Bürste schnell Abhilfe schaffen und deinen Hund unterstützen.