Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Die Geschichte dieses edlen Jagdhundes ist nicht eindeutig geklärt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er von Großherzog Carl-August von Sachsen-Weimar-Eisenach als Vorstehhund am Hof in Weimar gehalten. Jäger und Förster sollen die Weimaraner schließlich weitergezüchtet und ihre für die Jagd günstigen Eigenschaften und Leistungsmerkmale optimiert haben. Seit 1890 etwa erfolgt die einheitliche Züchtung der Weimaraner als Jagdgebrauchshund. Seitdem wurden keine anderen Rassen mehr mit diesem treuen Hund gekreuzt, sodass der Weimaraner heute als älteste Vorstehhunderasse gilt.
Das Erscheinungsbild dieser Hunderasse ist zweifelsohne besonders: Das silbrig glänzende Fell, der harmonische, schlanke und zugleich muskulöse Körperbau sowie die stolze Anmut, die dieser Vierbeiner verkörpert, begeistern zahlreiche Hundefans. Die Widerristhöhe dieses eher großen Jagdhundes beträgt bei Rüden laut Rassestandard 59 bis 70 cm, bei Hündinnen 57 bis 65 cm. Das Gewicht der Tiere variiert zwischen etwa 30 bis 40 kg bei Rüden und ca. 25 bis 35 kg bei Hündinnen. Der Weimaraner besitzt entweder Langhaar oder Kurzhaar. Während kurzhaarige Weimaraner keine oder nur wenig Unterwolle mit dichtem, kräftigem glatt liegendem Deckhaar besitzen, verfügen langhaarige Weimaraner über ein weiches und entweder glattes oder leicht gewelltes Langhaar mit oder ohne Unterwolle. Der Rassestandard sieht in Reinzucht eine silbergraue, mausgraue oder rehgraue Farbe des Fells vor. Die intelligent wirkenden Augen des Weimaraners sind im Welpenalter zunächst blau und werden schließlich bernsteinfarben. Seine großen Ohren hängen seitlich herab.
Weimaraner gelten als sehr intelligent, souverän und sind ihrem Frauchen oder Herrchen treu ergeben, wenn sie eine gute Führung erfahren. Sie verfügen über ein liebevolles und dennoch willensstarkes Wesen und werden für ihren Schutztrieb und ihre Raubzeugschärfe geschätzt. Ihre Züchtung als passionierter Jagdhund geht einher mit einem großen Bewegungsdrang. Ihre Nase ist gut trainiert, sie gelten daher als wild- und mannscharf, verfügen aber nur über ein mäßiges Temperament.
Als leichtführiger Jagdgebrauchshund zeigt der Weimaraner bei guter Erziehung und ausreichend Auslastung großen Gehorsam. Aufgrund seiner Eigenschaften verfügt er über einen ausgeprägten Bewegungsdrang und will sowohl körperlich als auch geistig gefordert werden. Weimaraner brauchen einen Menschen mit starker Führungspersönlichkeit an ihrer Seite, dem es mit einer Kombination aus Nähe und liebevoller Strenge gelingt, zu dem treuen, anhänglichen Vierbeiner eine starke Bindung aufzubauen. Erfahrung in der Haltung von Hunden und im Umgang mit Jagdhunden ist von Vorteil.
Während die einen diesen edlen Vorstehhund für die Arbeit an der Seite erfahrener Jäger oder Förster bestimmt sehen, haben andere mit dieser Hunderasse bei ausreichend Auslastung auch als Familienhund gute Erfahrungen gemacht. Seiner Bezugsperson ist er treu ergeben, andere Familienmitglieder spielen oft keine bis eine untergeordnete Rolle. Wird der Weimaraner als Begleithund gehalten, kommt er seinem ursprünglichen Jagdinstinkt eher weniger nach und muss anderweitig beschäftigt werden. Diese Rasse fordert von ihrer Bezugsperson anspruchsvolle Aufgaben für Körper und Geist. Kann ihm diese artgerechte Haltung auch in einer Stadtwohnung bei einer Familie mit Kindern zuteil werden, spricht viel dafür, dass ein gut sozialisierter Weimaraner auch hier ein erfülltes Leben führen kann.
Der Weimaraner braucht zwingend täglich ausreichend Auslastung. Grundsätzlich schätzt diese ausdauernde Rasse die vielseitige Arbeit bei der Jagd, wo sie ihre Stärken auf großem Gelände vollends ausleben kann – besonders nach dem Schuss bei der Nachsuche. Mit ausgedehnten Spaziergängen in der Natur hingegen ist der Weimaraner bei Weitem nicht ausgelastet, sofern er nicht für jagdliche Arbeit eingesetzt wird. Für seine Haltung sind daher Erfahrung und Fachwissen im Umgang mit Jagdhunden von Vorteil. Mögliche alternative Beschäftigungen stellen
Auch für den Weimaraner empfiehlt sich eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit ausreichend Nährstoffen. Vor allem im Welpenalter ist nahrhaftes Futter für ein gesundes Wachstum wichtig. Wildes Toben unmittelbar nach der Mahlzeit kann im ungünstigsten Fall eine Magendrehung bei dieser großen Hunderasse hervorrufen. Auch um dieses Risiko zu minimieren, sind am ehesten über den Tag verteilt kleine Futtermengen bereitzustellen, die leichter verdaut werden können.
Die Lebenserwartung dieser Hunde liegt etwa bei 10 bis 12 Jahren, vereinzelt bei bis zu 14 Jahren. Von Krankheiten bleibt diese Rasse bei artgerechter Haltung weitgehend verschont, sie gilt als recht robust. Da diese Rasse jedoch auch als Modehund immer beliebter wird, ist davon auszugehen, dass sich zwischen den zahlreichen seriösen und anerkannten Züchtern auch einige schwarze Schafe tummeln, bei denen etwa aufgrund von Inzucht oder kranken Zuchttieren eine einwandfreie Gesundheit der Weimaraner Welpen nicht gegeben ist. Neben der genannten Gefahr, eine Magendrehung zu erleiden, ist eine vergleichsweise häufige Krankheit bei diesen Vierbeinern die Hüftgelenksdysplasie. Auch Epilepsie wird bei einigen Tieren dieser Rasse diagnostiziert.
Bei der Fellpflege dieses eleganten Tieres ist Bürsten das A und O. Der Kurzhaar-Weimaraner ist hier sehr pflegeleicht: Bürste und Striegel in Kombination mit einer gesunden Ernährung und Lebensweise sorgen für glänzendes Fell. Langhaar-Weimaraner hingegen benötigen eine etwas intensivere Fellpflege: Hier kann auch ein Kamm wertvolle Dienste leisten, um kleine Verknotungen zu lösen. Ein Merkmal dieser Hunderasse sind die großen Schlappohren, daher sollte hier regelmäßige eine Kontrolle erfolgen und Ohrenpflege betrieben werden, damit die Lauscher gesund bleiben.