Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Die Geschichte der Tamaskan-Rasse ist relativ jung und begann in den 1980er-Jahren in Finnland. Es sollte eine gesunde, arbeitsfreudige Hunderasse gezüchtet werden, die äußerlich einem Wolf ähnelt, aber das freundliche Wesen eines Familienhundes besitzt. Dies sollte durch die Verpaarung mit Schlittenhunden wie Siberian Huskys und Alaskan Malamutes sowie Schäferhunden erreicht werden. Auch andere nordische Rassen wurden im Laufe der Zeit eingekreuzt. Von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist dieser Wolfshund heute noch nicht anerkannt und er ist noch nicht Teil des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH). In Deutschland gibt es bisher nur wenige Tamaskan-Züchterinnen und -Züchter.
Der Tamaskan besticht durch sein markantes, wolfsähnliches Erscheinungsbild. Er hat eine kräftige Statur und eine imposante Größe:
Das Fell der Rasse ist dicht und wetterfest mit weicher Unterwolle, typischerweise in den Farben Wolfsgrau, Rot-Grau, Schwarz-Grau oder Silber-Grau. Der Hund hat eine charakteristische Wolfsmaske im Gesicht. Die mandelförmigen Augen des Tamaskans können verschiedene Farben haben, sind meist jedoch braun oder bernsteinfarben. Seine Ohren sind aufrecht und dreieckig, was ihm ein wachsames und intelligentes Aussehen verleiht.
Der Tamaskan hat einen freundlichen und ausgeglichenen Charakter. Der als Rudeltier bekannte Hund ist nicht gern allein und liebt Gesellschaft, sowohl von seinen Menschen als auch von anderen Haustieren. Als Familienhund ist er bedingt geeignet. Trotz seines wölfsähnlichen, wilden Aussehens gilt er als sanftmütig und sozial. Der Tamaskan ist intelligent, lernfreudig, eigensinnig sowie wachsam und zeigt eine natürliche Neugier, was ihn zu einem guten Wachhund macht.
Die Erziehung eines Tamaskans erfordert Geduld, Konsequenz und ein gutes Verständnis für das Verhalten von Hunden. Der sozialverträgliche Hund benötigt klare und konsequente Anweisungen, um seinen Jagdtrieb unter Kontrolle zu bekommen, weshalb seine Erziehung etwas Erfahrung braucht. Eine frühe Sozialisierung ist wichtig, um mögliche Verhaltensprobleme zu vermeiden und die positiven Eigenschaften der Rasse zu fördern. Der Tamaskan reagiert gut auf positive Verstärkung und Belohnungen, weshalb ein liebevoller, aber bestimmter Erziehungsstil am effektivsten ist.
Das Zusammenleben mit einem Tamaskan kann äußerst erfüllend sein, verlangt von dir jedoch auch viel Engagement. Die Rasse eignet sich gut für Menschen, die viel Zeit im Freien verbringen und ihren Hund in ihre Aktivitäten einbeziehen möchten. Als künftiger Halter solltest du beachten, dass diese Hunde dazu neigen, viel zu bellen. Wohl fühlt sich der Tamaskan daher in einem Haus oder einer geräumigen Wohnung, in der er viel Platz hat, vorzugsweise mit großem, eingezäuntem Garten, wo er viel Auslauf hat und sich frei bewegen kann.
Der Tamaskan ist ein sehr aktiver Hund, der viel körperliche und geistige Auslastung benötigt. Aktivitäten wie Wandern, Joggen und Fahhradfahren sind ideal, um seinen Bewegungsdrang zu stillen. Auch Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Canicross bieten eine hervorragende Möglichkeit, ihn auszulasten. Da der Tamaskan ursprünglich aus Schlittenhunden gezüchtet wurde, genießt er auch das Ziehen von Lasten oder das Laufen im Gespann – Sportarten wie Dogscooting machen ihm daher besonders viel Spaß. Bei der Entscheidung für einen Tamaskan solltest du sein hohes Aktivitätslevel berücksichtigen.
Die Ernährung eines Tamaskans sollte ausgewogen und hochwertig sein, um seine Gesundheit und Vitalität zu unterstützen. Hochwertiges Futter mit einem hohen Anteil an Fleisch, mit Gemüse und mit Kohlenhydraten bildet eine gute Grundlage für den aktiven Hund. Auch fürs Barfen eignet sich die Rasse.
Die Gesundheit der Tamaskan-Hunderasse ist im Allgemeinen robust, doch aufgrund ihres geringen Genpools gibt es einige genetische Erbkrankheiten, auf die geachtet werden sollte. Dazu gehören
Achte bei der Auswahl eines Züchters auf gesunde Zuchtlinien und eine transparente Gesundheitsgeschichte der Elterntiere. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und Impfungen sind wie bei allen Hunden auch beim Tamaskan notwendig, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Lebenserwartung des Tamaskans liegt bei 14–15 Jahren.
Die Pflege eines Tamaskan ist unkompliziert. Es reicht aus, sein Fell einmal pro Woche zu bürsten, um lose Haare zu entfernen und die Haut gesund zu halten. Während des Fellwechsels kann tägliches Bürsten notwendig sein. Die Ohren des Tamaskans sollten regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden, um Infektionen vorzubeugen.