Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Die Vorfahren des Staffordshire Bullterriers sind die sogenannten “Bull and Terrier", die in England vor etwa 250 Jahren aus der Kreuzung der Olde English Bulldogge mit verschiedenen Terriern entstanden. Zuvor lebten sie in Mittelengland mit Bergleuten zusammen, um in deren Wohnungen Ratten zu töten. Daraus resultierten blutige Wettkämpfe, in denen die “Rattenbeißer" von Menschen angetrieben wurden, so viele Ratten wie möglich zu vernichten. Später wurde der “Bull and Terrier" auch für Hundekämpfe missbraucht, denn mit den Wetten ließ sich in der Arbeiterklasse viel Geld verdienen. Heute gelten die kleinen, bulligen Hunde als ausgestorben.
Ab 1835 wurden die blutigen Tierkämpfe in England verboten. In seinem Heimatland sollte der Staffordshire Bullterrier vermehrt als Familienhund und nicht als Kampfhund gezüchtet werden. Um sich von seinem amerikanischen Namensvetter, dem Pit Bull Terrier, abzugrenzen, wurde der Hund nach der britischen Grafschaft Staffordshire benannt.
In Großbritannien wurde der Staffbull im Jahr 1935 vom Kennel Club anerkannt. 1987 folgte die Anerkennung des Staffordshire Bullterriers durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale). Hier wird er den bullartigen Terriern zugeordnet.
Der Staffordshire Bullterrier hat einen muskulösen und kraftvollen Körperbau und einen kurzen Kopf. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 36–41 cm, bei Hündinnen liegt die Schulterhöhe zwischen 33 und 38 cm. Somit gehört der Staffie zu den mittelgroßen Hunden. Gemäß Rassestandard ist sein glattes, kurzes Haarkleid in folgenden Farben zulässig:
Aufgrund seines Rufs als Kampfhund haften dem Staffordshire Bullterrier viele Vorurteile an. Bei einem verantwortungsvollen Umgang und einer artgerechten Haltung kommt jedoch ein hochintelligenter, gutmütiger Staffie zum Vorschein, der eine ausgeprägte Kinderfreundlichkeit entwickeln kann. Durch ihre liebenswerten Wesenszüge und ihre verschmuste Art wird diese Hunderasse in England als familientauglich gesehen und sogar als “Babysitter Dog" bezeichnet. Grundsätzlich sollten Kinder aber keinesfalls mit Hunden allein gelassen werden.
Der Staffordshire Bullterrier ist furchtlos, hat eine niedrige Reizschwelle und neigt zu dominantem Verhalten. Deshalb ist die richtige Erziehung, bei der du diese Verhaltensmuster zu kontrollieren lernst, von großer Bedeutung. Der Staffordshire Bullerrier eignet sich nicht für Anfänger, denn eine konsequente aber liebevolle Führung ist bei dem Staffbull entscheidend. Wer einen sanften Umgang pflegt und ohne Härte oder Aggressivität auf den Staffie eingeht, dem ist er ein freundlicher und loyaler Begleithund. Seiner Hartnäckigkeit und Dominanz solltest du mit Selbstbewusstsein und Geduld begegnen. Eine Sozialisierung als Welpe mit anderen Artgenossen, Tieren und Menschen ist bei dieser Rasse unerlässlich. Hier kann dir eine Hundeschule Unterstützung bieten.
Der Staffordshire Bullterrier sollte nur von erfahrenen Hundehaltern, die sich seiner Wesenszüge bewusst sind, geführt werden. Wurde der Staffordshire Bullterrier gut sozialisiert und erzogen, kann er durchaus als Familienhund gehalten werden. Kinder sollten im Umgang mit dem Staffie geschult werden, denn es ist wichtig, dass sie den Hund nicht grob behandeln. Allerdings solltest du klare Regeln mit deinen Familienmitgliedern aufstellen, damit ein harmonisches Zusammenleben möglich wird. So sollte der Hund beispielsweise beim Essen nicht gestört werden.
Vor der Anschaffung sollte dir bewusst sein, dass der Staffordshire Bullterrier in mehreren Bundesländern Deutschlands als Listenhund geführt wird. Da Hunde, die auf der Rasseliste stehen, als potenziell gefährlich eingestuft werden, ist die Haltung mit einigen Auflagen wie einem Wesenstest verbunden. Darunter fällt auch, dass der Staffordshire Bullterrier als Listenhund immer an der Leine geführt werden muss.
Deinen Vierbeiner musst du sowohl körperlich als auch geistig genügend auslasten, damit dein Staffbull ausgeglichen bleibt. Lange Spaziergänge, bei denen du kleine Suchspiele integrierst, eignen sich ideal für diese Hunderasse. Am besten kann dein Liebling durch diverse Hundesportarten gefördert und gefordert werden. Hierfür bietet sich beispielsweise Agility oder Flyball an. Gelegentlich wird der Staffordshire Bullterrier sogar als Rettungshund eingesetzt.
Der Staffordshire Bullterrier ist ein wahrer Vielfraß, der alles, was ihm angeboten wird, dankend aufschmaust. Deshalb solltest du sein Gewicht im Auge behalten, denn die Rasse neigt zu Übergewicht. Richte die Futtermenge nach seinem Alter, Gewichtszustand und Aktivitätslevel aus.
Der muskulöse Körperbau erfordert Futter mit einem hohen Fleischanteil. Zucker, zu viel Getreide und Konservierungsstoffe gehören dagegen nicht in das Futter deines Lieblings, denn diese können Allergien auslösen. Stattdessen können Gemüse, Öle und Fette deinen Staffordshire Bullterrier gesund und munter halten.
Die durchschnittliche Lebenserwartung dieser Hunderasse liegt zwischen 12 und 14 Jahren. Der Staffbull gilt als ein zäher und robuster Hund, kann jedoch auch zu Erkrankungen neigen. Oft sind Staffordshire Bullterrier von Patellaluxationen betroffen. Dieses Herausspringen der Kniescheibe äußert sich beispielsweise durch Lahmheit oder das Hochhalten des Beines.
Auch eine Hüftgelenksdysplasie kann bei dieser Rasse häufig beobachtet werden. Bei dieser Krankheit leidet dein Staffie durch die genetisch bedingte Fehlstellung des Hüftgelenks unter anderem an einem instabilen Gang.
Seriöse Züchter achten darauf, kranke Hunde von der Zucht auszuschließen. Adressen von Züchtern findest du beispielsweise beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Aber auch im Tierheim kannst du dich nach einem Staffie umsehen und dem Hund ein neues, liebevolles Zuhause geben.
Das kurze Fell ist sehr pflegeleicht. Das Bürsten einmal in der Woche reicht aus, um das abgestorbene Haar zu entfernen. Schon als Welpen solltest du deinen Staffordshire Bullterrier regelmäßig Bürsten, denn die Fellpflege stärkt nicht nur die Bindung zu deiner Fellnase, sondern sorgt auch für glänzendes Fell und eine gute Durchblutung. Ergänze die Pflege deines Staffies mit der täglichen Kontrolle von Ohren, Augen und Pfoten und säubere diese bei Bedarf.