Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Die Herkunft der Siberian Huskys ist in den USA verortet. Die Vorfahren der Schlittenhunde stammen allerdings, wie es der Name bereits andeutet, aus Sibirien, wo sie Jahrhundertelang die Nomadenvölker als Nutztiere begleitet, vor den Schlitten gespannt und für die Zugarbeit gebraucht wurden.
Der Siberian Husky trat erstmals beim „All Alaska Sweepstakes“-Schlittenhunderennen in Erscheinung. Der sibirische Pelzhändler William Goosak setzte dort 1909 einen Hund ein, der wegen seines kleineren, aber wendigen Körperbaus zunächst belächelt wurde. Doch dann überzeugte der Vierbeiner durch seine Ausdauer und Schnelligkeit und brachte sein Gespann auf dem dritten Platz ins Ziel.
Mit der ersten offiziellen Zucht begann der Musher Leonard Seppala 1910 in Alaska. “Musher" steht für Schlittenhundeführer, was bereits andeutet, wofür die fleißigen Arbeitshunde eingesetzt werden sollten.
Häufig kommt es zu Verwechslungen zwischen einem Siberian Husky, dem Alaskan Husky und dem Alaskan Malamute. Das sind die Unterschiede:
Ein ausgewachsener Siberian Husky erreicht nach Rassestandard eine Widerristhöhe bis 60 cm und ein Körpergewicht von etwa 28 kg. Der mittelgroße Hund kann auf einem Schlitten das neunfache seines eigenen Gewichts befördern. Vor der Kälte schützt ihn sein mittellanges Fell aus feiner Unterwolle und pelzartigem Deckhaar. Auch die buschige Rute dient zum Schutz vor kalten Temperaturen. Wenn sich der Hund zusammenrollt, kann er unter der Rute seine Nase verbergen, um sich warm zu halten.
Besonders am Rücken ist der Rassehund kräftig gefärbt. Zu den typischen Siberian Husky Farben gehören Reinweiß, Rot oder Schwarz.
Dass Huskys nur blaue Augen haben, ist übrigens ein Mythos. Die mandelförmigen Augen des Siberian Husky können auch braun oder verschiedenfarbig sein.
Ein Sibirischen Husky gilt als sanftmütiger und sportlicher Begleiter, der einen engen Bezug zu seiner Familie braucht. Die bewegungsfreudige Rasse eignet sich vor allem für Hundehalter und Halterinnen, die selbst gerne sportlich aktiv sind. Auch Hundeerfahrung ist von Vorteil, denn charakteristisch für einen Siberian Husky ist auch ein ausgeprägter Jagdtrieb. Als Wachhund eignet sich die kontaktfreudige Fellnase jedoch nicht, denn der Husky ist auch fremden Menschen gegenüber in der Regel sehr aufgeschlossen.
Damit aus dem Jagdtrieb keine Leidenschaft wird, solltest du schon bei deinem Siberian Husky Welpen mit einer konsequenten und geduldigen Erziehung beginnen. Schon dein kleines Fellknäuel könnte Spaziergänge eigenständig dafür nutzen, ständig potentielle Beute zu erschnüffeln. Der Jagdinstinkt gehört einfach zum Wesen dieser Rassehunde. Als Beschäftigungen, die für Ersatz sorgen, eignen sich beispielsweise Suchspiele oder Nasenarbeit. Am wichtigsten bei der Erziehung deines Sibirischen Huskys ist, dass er artgerecht ausgelastet wird und diese Hunderasse braucht besonders viel Bewegung.
Huskys sind nicht nur kontaktfreudig, sie kommunizieren auch gerne. So kann Heulen ein Ausdruck dafür sein, dass sich dein eifriger Begleiter langweilt und auf diese Weise versucht, deine Aufmerksamkeit zu erregen. Denn durch ihre Ähnlichkeit zu Wölfen verständigen sich Huskys nicht durch Bellen – die Hunde heulen, sprechen oder singen. Daneben bedient sich der Siberian Husky seiner Körpersprache, um dich auf seine Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Ob er beispielsweise wachsam, gespannt oder ängstlich ist, zeigt er dir durch seine Körperhaltung. Gemeinsames Training, Zeit und Geduld schaffen die Basis dafür, dass du und dein Vierbeiner lernt, einander zu verstehen.
Als Familienhund erfreut sich der Siberian Husky wegen seines freundlichen Wesens großer Beliebtheit. Nicht nur Frauchen oder Herrchen, sondern gleich alle Familienmitglieder müssen als “Rudel" an einem Strang ziehen. Auch Kinder sollten den verantwortungsbewussten Umgang mit ihrem tierischen Mitbewohner kennen. An Haustiere wie Katzen und andere Artgenossen lässt sich der Husky – am besten schon als Welpe – mit der richtigen Erziehung gewöhnen. Bedenke, dass jedoch nicht nur die Erziehung deines Hundes viel Zeit und Geduld in Anspruch nimmt.
Vor allem im Alltag solltest du genug Zeit und die Möglichkeit haben, dich täglich mindestens zwei Stunden mit deiner eifrigen Fellnase zu beschäftigen und ihr viel Bewegung zu ermöglichen. Der Siberian Husky ist kein Couchpotatoe, sollte aber während der warmen Monate auf die Bremse treten. Aufgrund seiner Herkunft und der Beschaffenheit seines Fells braucht er im Sommer unbedingt ein schattiges, kühles Plätzchen. Wenn du auch bei heißen Temperaturen gerne mit deinem Vierbeiner sportlich unterwegs bist, ist der Siberian Husky trotz seiner Ausdauer und Bewegungsfreude als Begleiter ungeeignet. Sobald es jedoch kühler wird, ist der Husky bei allem gerne dabei: Ob Joggen, Radfahren oder lange Wanderungen – dieser Vierbeiner liebt und braucht viel Bewegung in der freien Natur. Für die Haltung eignen sich ein Haus oder eine Wohnung mit Garten, in dem sich der Sibirische Husky auch zwischen euren ausgiebigen Spaziergängen beschäftigen kann.
Für eine artgerechte Beschäftigung deines Siberian Huskys braucht es kein Gespann und keine Zugarbeit. Zwar lässt sich ein ausdauernder Husky natürlich für den Schlittenhundesport begeistern und ist als Arbeitshund gerne im Einsatz, aber auch andere Aktivitäten und Hundesport haben sich für die Auslastung der bewegungsfreudigen Rasse bewährt. Dazu gehört z. B. Agility, wobei der Husky durch gemeinsames Training und vor allem mit viel Spaß lernt, einen Hindernisparcour zu bewältigen. Nicht nur sein Orientierungssinn, sondern auch Gehorsam sind hierbei gefragt. Auch beim Dog Dancing kannst du deinen Hund zu Kommandos motivieren und für Abwechslung sorgen. Findet gemeinsam heraus, welche Aktivitäten sich am besten eignen.
Als besonders aktiver Hund braucht der Siberian Husky ausgewogenes und nahrhaftes Hundefutter, das aus einem hohen Fleischanteil und Gemüse besteht. Getreide in jeglicher Form ist zu vermeiden. Da der Siberian Husky rassebedingt unter Zinkmangel leiden kann, sollte der Zinkbedarf über die Zugabe des Minerals im Futter ausgeglichen werden. Lass dich vom Tierarzt dazu beraten, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Auch eine biologisch artgerechte Rohfütterung (genannt BARF) bietet sich bei einem ausgewachsenen Husky an. Wichtig ist hierbei allerdings, dass du dich zuvor intensiv mit dem Thema auseinandersetzt, um eine Unter- oder Überversorgung zu vermeiden.
Ein Zinkmangel kann beim Siberian Husky unterschiedliche Erkrankungen auslösen, darunter die Zink-reaktive Dermatose, die zu Hautprobleme oder Haarausfall führt. Ebenso wie eine Hüftgelenksdysplasie, bei der es sich um eine schmerzhafte Fehlstellung der Hüftgelenke handelt, kann der Zinkmangel erblich bedingt sein. Seriöse Siberian Husky Züchter legen allerdings Wert darauf, keine von Krankheiten betroffenen Elterntiere miteinander zu verpaaren. Daher ist es wichtig, dass du dich vor der Anschaffung deines Husky Welpen nach einem eingetragenen Züchter umschaust. Alternativ kannst du dich beim Tierheim nach einem ausgewachsenen Husky erkundigen, der sich über ein liebevolles Zuhause bei dir freuen würde. Bei artgerechter Haltung mit passender Ernährung, Pflege und Auslastung, hat ein Siberian Husky eine Lebenserwartung von etwa 12 Jahren und mehr.
Erst der Fellwechsel macht die sonst unkomplizierte Pflege des Siberian Husky ein wenig aufwändiger. Mindestens einmal im Jahr verliert dein Hund seine Unterwolle und ist darauf angewiesen, dass du ihn möglichst täglich bürstest. Bürsten sorgt zusätzlich für einen gesunden Glanz, hilft gegen Geruch, kann Juckreiz und schuppiger Haut entgegenwirken und fördert besonders die Bindung zwischen dir und deiner Fellnase. Baden solltest du deinen Sibirischen Husky nur im Notfall, wenn sich hartnäckiger Schmutz selbst mit der passenden Fellpflege nicht beseitigen lässt.