Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Für das einfache Volk war der Schnauzer, der zur ältesten deutschen Hunderasse zählt, vor allem im süddeutschen Raum ein wichtiger Begleithund. Es wird vermutet, dass der Schnauzer aus dem heute ausgestorbenen mittelalterlichen Biberhund und dem Deutschen Schäferhund gezüchtet wurde. Meist wurde der Schnauzer als Stallhund verwendet, denn diese Hunderasse war nicht nur gern in der Gesellschaft von Pferden, sondern hielt auch Nagetiere wie Ratten und Mäuse von den Ställen und Höfen fern. Deshalb wurde der Schnauzer auch unter dem Namen “Rattler" bekannt. Auch Reisenden war dieser Hund ein zuverlässiger Wächter und Begleiter: Seine Besitzer schützte er vor Überfällen auf ihre Kutschen.
Die gezielte Zucht erfolgte dank des Hundezüchters Max Hartenstein. Zu dieser Zeit zählte der Schnauzer zum rauhaarigen Pinscher und war deshalb Teil des im Jahr 1885 gegründeten Pinscher Clubs. Erst später, im Jahr 1907, entstand der Schnauzer Club. Der Schnauzer wurde 1955 durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannt und der Sektion 1 Pinscher und Schnauzer zugeordnet.
Der Schnauzer zählt zu den mittelgroßen Hunderassen und erreicht eine Widerristhöhe von etwa 45–50 cm. Neben seinem kleineren Bruder, dem Zwergschnauzer, und dem größeren Riesenschnauzer, wird der Schnauzer aufgrund seiner Größe auch als Mittel- oder Standard Schnauzer bezeichnet. Die typischen Merkmale eines Schnauzers teilen sie alle: den kräftigen Schnauzbart und die buschigen Augenbrauen. Das Gewicht des Mittelschnauzers liegt zwischen 14 und 20 kg und das Haarkleid besteht aus hartem, drahtigem Haar und einer dichten Unterwolle. Der Schnauzer hat einen kräftigen Kopf und hoch angesetzte V-förmige Ohren. Folgende Farbschläge sind gemäß Standard zulässig:
Mit seinen vielseitigen Charaktereigenschaften ist der soziale Schnauzer ein liebevoller Begleiter für Singles oder Familien. Diese Hunderasse hat einen starken Willen, ist selbstbewusst, mutig und wachsam. Zugleich pflegt der Hund aber auch einen liebevollen und äußerst treuen Umgang mit den Menschen, die er um sich hat und liebt. Damit deine Fellnase bei deiner Abwesenheit nicht zu sehr leidet, solltest du deinen Schnauzer Schritt für Schritt an das Alleinsein gewöhnen.
Der Schnauzer ist ein kluges Köpfchen, das bei Unsicherheiten seine dominanten Wesenszüge zeigt und gerne die Führung übernimmt. Eine Erziehung mit Konsequenz und Geduld ist schon für einen Welpen wichtig, damit er sich an die Regeln im Haus anpasst. Bekommt dieser Hund klare Ansagen von seinem Halter, kann er problemlos überall hin mitgenommen werden. Der Schnauzer kann jedoch Verhaltensauffälligkeitenentwickeln, die durch zu wenig Beschäftigung entstehen: Stelle sicher, dass dein Vierbeiner mit körperlichen sowie geistigen Aufgaben gefordert wird. Mit einer frühen Sozialisierung, beispielsweise in einer Welpenschule, ist auch die Haltung mit anderen Haustieren möglich. Grundsätzlich eignet sich diese Hund durchaus für Anfänger.
Der Schnauzer trägt mit seiner Vielseitigkeit zu einem fröhlichen Zusammenleben bei. Diese Rasse eignet sich als Wachhund, da sie fremden Menschen misstrauisch begegnet und Herrchen und Frauchen ohne Aggressivität schützen möchte. Zudem freundet sich der beliebte Familienhund mit seinem verspielten Wesen schnell mit Kindern an. Der Schnauzer ist ein hervorragender Begleiter, der für jedes Abenteuer zu begeistern ist.
Der lebhafte Schnauzer benötigt eine ordentliche Portion Beschäftigung, damit keine Verhaltensauffälligkeiten wie das Kläffen entstehen. Er ist ein aktiver Hund und braucht genügend Auslauf, was er neben täglichen Spaziergängen auch durch Hundesportarten bekommen sollte. Neben Fährtenarbeit und Mantrailing, lastet sich der Schnauzer auch gern bei Agility oder Obedience aus, um ausgeglichen und fit zu bleiben.
Die Gesundheit deines Lieblings hängt unter auch von seiner Ernährung ab. Passe das hochwertige Futter, das alle wichtigen Nährstoffe enthält, an das Aktivitätslevel und Alter deines Hundes an. Wichtig ist, dass das Futter wenig Getreide und keine Zusatzstoffe enthält. Mit einer fachkundigen Rohfütterung, auch BARFEN genannt, kannst du selber sicherstellen, dass dein Vierbeiner nur frisches und gesundes Futter bekommt.
Leider ist diese Rasse nicht vollkommen vor erblich bedingten Krankheiten verschont. Der Schnauzer neigt zur Hüftgelenksdysplasie, eine Fehlstellung der Hüfte, die zu Lahmheit oder einen holprigen Gang führen kann. Zudem ist diese Hunderasse anfällig für Tumore, beispielsweise an den Zehen oder der Mundschleimhaut. Für seriöse Züchter, die du in offiziellen Vereinen findest, steht die Gesundheit des Hundes immer an erster Stelle. Da hier nur gesunde Elterntiere für die Zucht verwendet werden, kann so die robuste Gesundheit des Schnauzers sichergestellt werden
Wegen seiner drahtigen Haare kann die Fellpflege etwas Zeit erfordern. Das Fell solltest du etwa 2–3 Mal im Jahr trimmen. In einigen Hundesalons kannst du in speziellen Kursen erlernen, wie du das Haar nach Rassestandard trimmst. Ansonsten bietet sich ein Besuch im Hundesalon an. Bürste das Fell deines Vierbeiner wöchentlich und berücksichtige dabei seinen kräftigen Bart, in dem sich gern Schmutz verfängt.