Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Samojede, “der arktische Spitz", zählt zu den ältesten Hunderassen. Er wird auch als Samojedenhund, Samojedenspitz und Samoiedskaïa Sabaka bezeichnet. Seinen Namen hat der Polarhund von den Samojeden (heute als Nenzen bekannt), einem Volk von Nomaden aus Nordrussland und Sibirien, die ihre Hunde vor den Schlitten gespannt und zur Jagd und zum Schutz von Menschen und ihren Rentierherden eingesetzt haben. Damals waren die Hunde nicht nur reinweiß, es gab auch schwarze Samojeden und braun gefleckte Hunde. Wegen der kalten Temperaturen schliefen die Vierbeiner bei den Menschen im Bett und dienten dank ihres üppigen Fells als “Bettwärmer". Als Schlittenhunde begleiteten Samojeden im 19. Jahrhundert den norwegischen Polarforscher namens Fridtjof Nansen auf seiner Expedition zum Nordpol. Der britische Zoologe Ernest Kilburn Scott brachte die ersten Tiere nach Europa und begann mit der Zucht. Als Rassestandard wurde willkürlich die Farbe weiß festgelegt. Um diese zu erlangen, wurde auch auf Inzucht zurückgegriffen. Auch eine weitere und für ihr weißes und flauschiges Fell bekannte Hunderasse floss in die Kreuzung hinein: Der Spitz. Deshalb ordnet die FCI Samojeden in die Gruppe der Spitze und Hunde vom Urtyp ein.
Charakteristisch für den Samojeden sind sein charmantes Lächeln und sein kraftvolles und elegantes Erscheinungsbild. Durch die Stellung und Form seiner dunkelbraunen Augen in Kombination mit den Lefzen, die in einer Kurve nach oben verlaufen, wirkt der Vierbeiner fröhlich und ausgeglichen. Gemäß der Rassestandards der FCI hat ein Samojede Rüde eine Widerristhöhe zwischen 54 und 60 Zentimetern, bei Hündinnen liegt der Wert zwischen 50 und 56 Zentimetern. Schon mit etwa 6 Monaten gilt der Samojede als ausgewachsen.
Das Haarkleid eines Samojeden besteht aus einer doppelten Schicht: Die Unterwolle ist kurz und weich, das Deckhaar ist glatt und lang. In Kombination bilden sie eine ideale Verbindung, um kalten Wetterbedingungen zu trotzen. Besonders bei Rüden ist das Haar um Hals und Schultern herum zu einer üppigen Mähne ausgeprägt. Die rassespezische Fellfarbe des plüschigen Samojeden ist reinweiß, cremefarben oder kann Bisquit-Abzeichen aufweisen.
Samojeden haben ein aufgeschlossenes und lebhaftes Wesen, das sie sehr liebenswürdig macht. Doch die charmanten Vierbeiner verstehen es auch gut, ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Auch wenn der Samojede sehr menschenbezogen ist, verfügt er über viel Selbstvertrauen, weshalb blinder Gehorsam und Unterwürfigkeit nicht charakteristisch für diese Rasse sind. Ihre gesellige Art macht sie zu anhänglichen Begleitern, die es nicht mögen, allein zu sein. Gemäß der FCI verfügt der Samojede über einen gering ausgeprägten Jagdtrieb.
Der Samojede verbindet viele guten Eigenschaften, die ihn zu einem idealen Familienhund machen. Doch als charakterstarker und eigensinniger Polarhund braucht er eine gute Führung und einen erfahrenen Halter. Anfänger würden schnell an ihre Grenzen stoßen. Der Grundstein für eine liebevolle, aber konsequent disziplinierte Erziehung sollte bereits im Welpenalter gelegt werden. Auch ist der Besuch einer Hundeschule ratsam, in der der temperamentvolle Vierbeiner andere Hunde treffen kann und Gehorsam lernt.
Als Schlittenhund verfügt der Samojede nicht nur über viel Ausdauer, sondern braucht viel Kontakt und Anschluss zu einer Gruppe – etwa zu seiner Familie und zu anderen Hunden. Sein einnehmendes Wesen spricht für sich: Samojeden gelten als freundlich und kinderlieb. Bei ausreichender Auslastung entwickeln sie sich nicht zu Kläffern. Als Frauchen oder Herrchen solltest du für viel Platz sorgen, viel Zeit mitbringen und viel Lust auf Bewegung und ausgiebige Spaziergänge haben. Ideal wäre ein Haus mit Garten, das einer Wohnung in der Stadt vorzuziehen ist. Beachte jedoch, dass der Samojede sich nicht als Wachhund eignet, weil er Eindringlinge lieber begrüßt, statt sie zu vertreiben.
Der Samojede braucht geistige Aufgaben und körperliche Beschäftigung, um richtig ausgelastet zu sein. Lange Spaziergänge sind ein Muss. Neben Zugsport wie Schlittenfahren ist alles erlaubt, was den Vierbeiner in Bewegung hält: Joggen, Wandern und Radfahren beispielsweise sind gute Aktivitäten, bei denen sich der Samojede als ausdauernder Begleiter erweist und seinem Bewegungsdrang nachkommen kann. Hundesport wie Agility hilft gut gegen mögliche Langeweile, die dazu führen könnte, dass dein Liebling Unsinn anstellt. Außerdem fördert das gemeinsame Training den Zusammenhalt zwischen Hund und Halter und schult Gehorsamkeit.
Da sich ein Samojede viel bewegt, verbraucht er auch viel Energie, die durch eine gesunde Ernährung aufgenommen werden muss. Eine ausgewogene Mischung aus Fleisch und dem Zusatz von Mineralien und Vitaminen führt dem Vierbeiner alle wichtigen Nährstoffe zu, die er für seinen gesunden und aktiven Alltag braucht. Nach dem Essen ist allerdings unbedingt Ruhe angesagt, denn zu viel Bewegung danach könnte eine Magendrehung verursachen. Übergewicht ist nicht typisch für die Rasse und ein Anzeichen für eine nicht artgerechte Haltung.
Wenn du dich dafür entscheidest, einen Samojeden in deiner Familie willkommen zu heißen, solltest du einen seriösen Züchter aufsuchen. Nur so kannst du sicher gehen, einen gesunden Welpen zu kaufen. Beim Tierartzt erfährst du alles Wissenswerte rund um die richtige Ernährung deines Vierbeiners und kannst dich über mögliche Risiken und Krankheiten vorab informieren. Die Lebenserwartung von Samojeden liegt bei ca. 12 Jahren. Zu den typischen Krankheiten dieser Rasse gehören Fehlbildungen, eine erbliche Nierenentzündung sowie
Dass so ein schönes und weiches Fell nicht ohne Pflege auskommt, versteht sich von selbst. Regelmäßiges bürsten, etwa 1–2 Mal die Woche, sorgt dafür, dass das Fell geschmeidig bleibt. Während des Fellwechsels sollte die Bürste täglich zur Hand genommen werden. Hinter den Ohren und unter den Achsel neigt das Fell zum Verfilzen, also solltest du hier besonders aufmerksam Fellpflege betreiben. Regelmäßiges Trimmen ist nicht nötig. Ebensowenig musst du deinen Vierbeiner baden, außer im Notfall, wenn das Fell starke Verschmutzungen aufweist.