Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Vorhang auf, hier kommt der Pudel! In seinem Herkunftsland Frankreich ist die Rasse als “Caniche" bekannt. Die extravaganten Hunde waren einst als Wasserhunde bei der Wasserjagd auf Enten im Einsatz. In Deutschland leitet sich ihr Name vom altdeutschen Wort “puddeln" ab, was so viel wie “im Wasser plätschern" bedeutet. Im 19. Jahrhundert war der Pudel nicht mehr als Jagdhund, sondern als Zirkushund bekannt. Mit seinem majestätischen Auftreten und seiner Lernwilligkeit sorgte er für ein begeistertes Publikum. Und auch Adelige hatten die Rasse als Mode- und Gesellschaftshund für sich entdeckt. Der vielseitige Vierbeiner hat jedoch weit mehr zu bieten und gilt heute wegen seines freundlichen und intelligenten Wesens als idealer Familienhund, der auch für Anfänger geeignet ist.
Als Vorfahre des Pudels gilt der Barbet, mit dem der Pudel auch sein lockiges Fellkleid gemein hat, welches ihn gut vor Kälte und Nässe schützt. Das Fell des Pudels ist gelockt, gekräuselt und dicht. Es fühlt sich wollig und weich an und macht den Pudel so kuschelig. Die Fellfarbe der Vierbeiner variiert: Von Schwarz und Weiß, über ein sattes und gleichmäßiges Braun und Grau. Auch Apricot oder Rotfalb kann die Farbe eines Pudels sein.
Der Pudel wird als Großpudel, Kleinpudel, Zwergpudel und Toypudel gezüchtet. Das Erscheinungsbild der vier Varietäten ist ähnlich, lediglich in ihrer Widerristhöhe und in ihrem Gewicht unterscheiden sie sich voneinander. Alle vier Pudelarten werden von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) und dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) als Rasse anerkannt:
Der Pudel bringt viele gute Charaktereigenschaften mit, die ihn zu einem freundlichen und aufmerksamen Familienhund machen. Er ist verspielt und kommt gut mit Kindern aus. Seine überdurchschnittliche Intelligenz macht den Alltag für Frauchen und Herrchen mit ihm sehr abwechslungsreich, aber nicht kompliziert, denn der gelehrige Hund zeichnet sich auch durch seinen Gehorsam aus.
Wie bei jedem Welpen musst du auch deinem Pudel zunächst beibringen, stubenrein zu werden. Das kann einige Zeit in Anspruch nehmen, aber der Pudel ist ein sehr gelehriger und leicht erziehbarer Hund, der nicht zu Dominanzverhalten neigt oder dazu tendiert, seinen Kopf mit allen Mitteln durchzusetzen. Ein Besuch in der Hundeschule lohnt sich, um deinen Vierbeiner auf Schnupperkurs mit anderen Artgenossen zu schicken. Eine frühe Sozialisierung hat den Vorteil, dass dein Pudel auch mit anderen Haustieren harmonisch zusammenleben kann.
Der Pudel ist sehr menschenbezogen und deshalb gut als Familien- oder Begleithund geeignet. Da diese Hunderasse sehr anpassungsfähig ist, kannst du deinen Pudel sowohl in einem Haus als auch in einer Wohnung in der Stadt halten. Nicht nur seiner Familie, auch Fremden gegenüber zeigt sich der gehorsame Pudel aufgeschlossen. Ein weiterer Vorteil dieser Rasse: Die Hunde gelten als hypoallergen und riechen weniger stark. Weil sie kaum haaren, sollen sie sich für Allergiker besser eignen als andere Hunderassen. Wenn du oder deine Familienangehörigen unter einer Allergie leiden, ist es dennoch ratsam, sich vor der Anschaffung eures neuen Begleiters vorab abzusichern. Besucht z. B. die Elterntiere eures künftigen Welpen beim Züchter und beobachtet, ob eine allergische Reaktion auftritt.
Wie jeder Hund braucht auch der Pudel seine regelmäßigen Spaziergänge und freut sich als Wasserhund über das Planschen im Wasser genauso sehr wie über das Spielen an Land. Zusätzlich zum täglichen Auslauf kannst du deinen tierischen Begleiter mit Spielen und Hundesport bei Laune halten. Aktivitäten wie Apportieren, Obedience oder Agility meistert der Pudel mit Spaß und Bravour. Übst du mit deinem vielseitigen Vierbeiner Kunststücke und Tricks ein, kann er hier wunderbar seine Lernfähigkeit unter Beweis stellen.
Passe die Futtermenge an die Größe deines Pudels an. Deinem Pudel Welpen kannst du das Futter geben, das er schon vom Züchter kennt. Wenn der Umstieg auf das Futter für den ausgewachsenen Pudel ansteht, kannst du dir Tipps vom Tierarzt oder dem Züchter einholen oder dich im Fachhandel informieren. Wichtig ist, dass du auf eine hochwertige Ernährung achtest, die Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine beinhaltet, mit denen dein Vierbeiner satt, glücklich und bewegungsfreudig bleibt.
Der Pudel hat eine Lebenserwartung von 12–15 Jahren und gerade die kleineren Pudel können mitunter noch älter werden. Mit einer liebevollen und artgerechten Haltung hast du die Gesundheit deines Hundes stets im Blick. Einige rassetypische Krankheiten entwickeln sich jedoch leider bei dem ein oder anderen Tier. Dazu gehören:
Ein edler und eleganter Look ist das Markenzeichen des Pudels. Da Pudel keine Haare verlieren, wächst ihr Fell ungehindert. Ihre Fellpflege ist daher besonders wichtig, damit keine Verfilzungen entstehen, die wiederum Entzündungen zur Folge haben könnten. Du solltest deinen Pudel täglich bürsten. Dazu muss das Fellkleid deines Hundes regelmäßig geschoren werden. Ein Besuch beim Hundefriseur nutzen Zweibeiner gerne dazu, um ihren Liebling mit einer Pudelfrisur zu verschönern – dazu gehört z. B. der Teddyschnitt. Auch die Löwenschur lag vor einigen Jahren im Trend und hat zum typischen Look eines Pudels gehört. Der Ursprung der Schur liegt in der Geschichte des Pudels, der bei der Wasserjagd sowohl wendig als auch vor Kälte geschützt sein musste. Daher wurde es an Brust, Schultern und Kniegelenken naturbelassen und am restlichen Körper ab der Rückenmitte geschoren. Im Hundesalon kannst du dich nach einer modernen Schur, klassischen Schur oder englischen Schur für deinen Liebling erkundigen. Und auch wenn dein Pudel Wasser liebt, sollte er nur bei groben Verschmutzungen gebadet werden. Badest du deinen Pudel zu häufig, wird dadurch die natürliche Schutzfunktion von Haar und Haut gestört.