Rassebeschreibung und Steckbrief

Mastino Napolitano

aka Neapolitanischer Mastiff, Italienischer Mastiff
Größe: sehr groß
Fell: kurz
Gewicht: 50 - 70 kg
Halsumfang: 70 - 85 cm
Rückenlänge: 65 - 80 cm
Lebenserwartung: 8-10 Jahre

Mastino Napolitano

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Seine Aufgabe als Schutz- und Wachhund nimmt der Mastino Napoletano sehr ernst, weshalb eine frühe Sozialisierung ein Muss ist. Außerhalb seiner "Arbeit" legt der faltige Molosser eine stoische Gelassenheit an den Tag.

FCI:

Gruppe 2 - Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Sektion 2 - Molossoide 2.1 Doggenartige Hunde

Körperbau:

groß, massig, breit, gut bemuskelt

Schulterhöhe Rüde:

65 - 75 cm

Schulterhöhe Hündin:

55 - 70 cm

Gewicht Rüde:

60 - 70 kg

Gewicht Hündin:

50 - 60 kg

Brustumfang:

keine Angaben

Schnauzenlänge:

keine Angaben

Fell:

kurzhaarig, gleichmäßig behaart, dicke Haut mit Faltenbildung; bevorzugte Fellfarbe: Grau, Bleigrau, Schwarz, Braun, Falbfarben, Kirschrot

Augen:

hängend, rund, auseinanderstehend, meist dunkel

Ohren:

dreieckig, verhältnismäßig klein, flach anliegend

Charakter:

wachsam, dickköpfig, ruhig, loyal

Lebenserwartung:

8-10 Jahre

Herkunft:

Italien

Ich bin ..
Familienhund Wachhund
intelligent ausgeglichen arbeitswillig eigensinnig

Geschichte des Mastino Napoletanos

Fans der "Harry Potter" Filme kennen den Mastino Napoletano als Hagrids vierbeinigen, faltigen Begleiter "Fang": Der Mastino Hund ist allerdings nicht nur auf der Leinwand ein stämmiger Riese. Seine Vorfahren waren römische Molosser Hunde, die Soldaten auf ihren Feldzügen begleiteten und als Kriegshunde kämpften. Später war der neapolitanische Schutzhund im Süden Italiens rund um den Vesuv beheimatet und wird dort auch heute noch vornehmlich zum Bewachen von Haus und Hof eingesetzt.
Seit 1947 wird diese Hunderasse offiziell und kontrolliert gezüchtet. Als "Vater der Mastini" gilt der Züchter Piero Scanziani, der für den Erhalt der Rasse gesorgt hatte, denn wie so viele Hunderassen war auch der Mastino Napoletano nach dem Zweiten Weltkrieg vom Aussterben bedroht.
Im Rassestandard der Fédération Cynologique Internationale (FCI) findet der Molosser in Gruppe 2, Sektion 2 unter den Pinschern und Schnauzern, Sennenhunden und den molossoiden, doggenartigen Hunden seinen Platz. Zu seinen Verwandten zählen Mastiffs, Deutsche Doggen und Bulldoggen.

Aussehen des Neapolitanischen Mastiffs: Ein faltiger Vierbeiner

Dieser Hund ist unverkennbar, denn alles an ihm wirkt massiv: Die Körperlänge seines stämmigen, massigen Körperbaus übertrifft die Widerristhöhe, die bei einem ausgewachsenen Rüden 65 bis 75 cm und bei Hündinnen 60 bis 68 cm beträgt. Auffallend sind aber vor allem seine ausgeprägten Falten, die besonders am Kopf dick und locker fallen und zahlreiche Runzeln bilden. Im Verhältnis zu seinem großen, breiten Kopf wirken seine dreieckigen Ohren dagegen recht klein.

Das Haarkleid des Mastinos ist kurz und hart und am gesamten Körper gleichmäßig nicht über 1,5 cm lang. Als bevorzugte Farben gelten Grau, Bleigrau und Schwarz, aber auch braunes und falbfarbenes Fell ist nach Rassestandard zulässig. Die Fellfarbe kann sowohl einfarbig als auch gestromt sein. Ein weißer Fleck auf der Brust oder den Zehenspitzen zählt ebenso zu einem typischen Merkmal des Mastino Napoletanos.

Charakter des Mastino Napoletanos

Trotz seiner imposanten Statur ist der Mastino Napoletano in der Regel ein friedlicher Geselle, der nicht ohne Grund aggressiv wird und eine stoische Gelassenheit an den Tag legt. Er sucht die Nähe zu seiner Familie, kann zwar manchmal etwas dickköpfig sein, lässt sich aber durchaus von seinem Rudelführer zu Folgsamkeit überzeugen. Bei fremden Menschen und Artgenossen hingegen greift beim wachsamen Mastino Hund in der Regel sein Beschützerinstinkt – eine artgerechte Erziehung vorausgesetzt, neigt er nicht zu unkontrollierbarem Verhalten. Dieser Vierbeiner ist territorial veranlagt und möchte sein Revier aufmerksam beschützen. Das macht ihn zu einem idealen Wachhund, der allerdings nur in erfahrene Hände gehört.

Erziehung und Sozialisierung des Mastino Hundes

Mindestens bis zur achten Woche verbleibt ein Mastino Napoletano Welpe bei seinem Züchter, bevor er bei dir zuhause einziehen kann. Bereits diese Zeit legt den Grundstein für seine Sozialisierung, die bei dieser Hunderasse besonders wichtig ist. Ein seriöser Züchter wird die friedlichen Wesensmerkmale fördern. Allerdings bedeutet das nicht, dass damit für dich als Halter die Arbeit getan ist. Um den dickköpfigen Vierbeiner in Schach zu halten, brauchst du Erfahrung, Konsequenz und Geduld. Auch der Umgang mit anderen Artgenossen will gelernt sein. Dafür bietet eine Hundeschule Unterstützung für deine Fellnase und dich.

Zusammenleben mit dem wachsamen Beschützer

Stammt ein Mastino Napoletano aus einer seriösen Zucht und wurde er gut erzogen und sozialisiert, ist er in der Regel ein unkomplizierter Begleiter. Bedenke aber, dass diese Rasse in manchen Bundesländern als Listenhund geführt und damit als potentiell gefährlich eingeschätzt wird. Was bedeutet das für dich als Besitzer? Zum einen erschwert dieser Umstand die Anschaffung und Haltung des Vierbeiners. Bist du auf der Suche nach einem Mastino Napoletano Welpen, solltest du dich unbedingt an eingetragene Züchter wenden. Diese findest du beispielsweise beim "Club der Molosser e. V.", aber auch beim "Dachverband für das Deutsche Hundewesen e. V." (VDH). Zum anderen könnten andere Menschen euch mit Vorbehalten begegnen. Ohne Frage ist der massige Mastino kein "Schoßhund" und damit nur für erfahrene Hundehalter geeignet. Es ist wichtig, dass du stets das Kommando und die Kontrolle behältst, eine Leine stellt für den kraftvollen, Neapolitanischen Mastiff nämlich kein Hindernis dar.
Für das Zusammenleben in einer Stadtwohnung ist dieser Hund nicht geeignet. Ein riesiges Grundstück ist auch kein Muss, aber ein eingezäunter Garten sollte für die Haltung zur Verfügung stehen. Hier kann der Mastino Hund seiner Aufgabe als Beschützer in Ruhe nachgehen.

Beschäftigung des Mastino Napoletanos

In seinem Element ist der Neapolitanische Mastiff vor allem dann, wenn er sein Revier im Auge behalten kann. Zu dieser Art der Beschäftigung kommen tägliche Spaziergänge dazu, auf denen es eher gemütlich zugeht. Als Sportskanone erweist sich der Mastino Hund nicht und bietet sich daher auch nicht als Begleitung fürs Joggen oder Fahrradfahren an.

Ernährung und gesunde Lebensweise

Für eine Lebenserwartung von etwa 10 Jahren gehört bei dieser Rasse nicht nur eine verantwortungsbewusste Zucht. Auch du als Hundehalter bist dazu aufgefordert, deinen Vierbeiner mit ausreichend Bewegung, Zeit und Aufmerksamkeit und einer ausgewogenen Ernährung zu unterstützen. Viel Fleisch steht beim Mastino Napoletano auf dem Speiseplan. Dieses findest du in hochwertigem Hundefutter, das ohne ungesunde Zusatzstoffe auskommt, die deinen Hund weder sättigen, noch zu einer artgerechten Ernährung beitragen. Um einer Magendrehung vorzubeugen, ist nach der Fütterung unbedingt Ruhe angesagt.

Gesundheit des Mastino Napoletanos

Die tiefen Runzeln und die ausgeprägte Faltenbildung sind zwar ein Merkmal dieser Rasse, allerdings kein unproblematisches. Die Haut unter den Falten neigt zu Entzündungen und Juckreiz und erfordert daher regelmäßig deine Aufmerksamkeit und Pflege. Auch das hängende Bindegewebe um die Augen kann zu Augenproblemen wie einem Ektropium führen. Bei dieser Erkrankung ist das Augenlid nach außen gedreht, wodurch die Hornhaut nicht geschützt und ständig gereizt ist. Auch Gelenkprobleme sind beim schweren Mastino Napoletano, der ein Gewicht von 70 kg erreichen kann, keine Seltenheit. Handelt es sich dabei um eine erblich bedingte Veranlagung wie eine Hüftgelenksdysplasie, werden betroffene Hunde in der Regel von der Zucht ausgeschlossen.

Pflege von Fell und Falten des Mastino Napoletanos

Die Fellpflege des Mastino Napoletanos ist recht einfach: Gelegentliches Bürsten genügt, um das Haarkleid von Schmutz zu befreien. Da sich jedoch unter seinen ausgeprägten Falten die Gefahr für Infektionen und Juckreiz verbirgt, solltest du diese regelmäßig kontrollieren und reinigen. Dreck und lose Haare kannst du mit einem weichen, feuchten Tuch abwischen. Verwende dafür keine Seife oder Shampoo – warmes Wasser genügt.