Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Der Malinois (oder Mechelaar, benannt nach der flämischen Stadt Mechelen) ist eine von vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes. Die FCI ordnet ihn in die Gruppe der Hütehunde und Treibhunde ein. Neben dem Malinois werden auch der Tervueren, Laekenois und Groenendael zu den Belgischen Schäferhunden gezählt. Im Jahr 1891 begann der Professor und Tiermediziner A. Reul die Merkmale und Besonderheiten der als Hütehund, Wachhund und Arbeitshund eingesetzten Tiere zusammenzufassen. Er gilt daher als Begründer der Rasse. Die Rassestandards wurden im Jahr 1910 festgelegt. Über sein Herkunftsland hinaus erfreut sich der Malinois als Diensthund und Familienhund großer Beliebtheit. In Deutschland ist der arbeitswillige Vierbeiner als Polizeihund, Schutzhund und Begleithund im Einsatz.
Der Malinois ist ein mittelgroßer Hund und hat ein athletisches Erscheinungsbild, das sowohl von Würde als auch von einer lebhaften Persönlichkeit zeugt. Der kurzhaarige Malinois hat falbfarbenes Fell, eine schwarze Maske und eine schwarze Wolkung aus schwarz gefärbten Haarspitzen. Mit einer Widerristhöhe zwischen 60–66 cm und einem Gewicht zwischen 25–30 kg hat er im Vergleich zum Deutschen Schäferhund einen leichteren Körperbau. Hündinnen dieser Rasse erreichen eine Widerristhöhe von 56–62 cm und ein Gewicht von etwa 20–25 kg. Die senkrecht stehenden Ohren und seine dunklen, mandelförmigen Augen verleihen dem Malinois einen wachsamen Ausdruck. Seine Rute trägt der Hund meist herabhängend. Nur bei Aufregung hebt sich die Rutenspitze über den Rücken.
Der Malinois ist ein intelligenter und arbeitswilliger Hund, der Abwechslung und sinnvolle Aufgaben braucht. Deshalb ist er gerne als Diensthund im Einsatz, beispielsweise bei der Polizei oder Feuerwehr. Seine starke Persönlichkeit macht ihn zu einer temperamentvollen, aber auch sensiblen Hunderasse, die am besten für Besitzer mit Hundeerfahrung geeignet ist. Wenn der Malinois unterfordert ist, könnte er Verhaltensauffälligkeiten entwickeln und sich eigenständig Aufgaben suchen.
Da der Malinois erst mit etwa drei Jahren als geistig ausgewachsen gilt, geht die Erziehung mit viel Geduld und liebevoller Konsequenz einher. Für Halter ohne Hundeerfahrung kann der Malinois zu einer Herausforderung werden, denn durch sein Temperament und seine Intelligenz muss dieser Hund ausgelastet werden und fordert viel von deiner Zeit. Dass auch Ruhepausen wichtig sind, musst du deinem Energiebündel eventuell erst beibringen. Bereits als Welpe zeigt sich der Malinois als lernwillig. In einer Hundeschule kommt dein Malinois in Kontakt mit anderen Artgenossen, von denen er lernen kann, während du dir als Halter wertvolle Tipps für die Erziehung deines Hundes einholen kannst.
Ein sportliches Frauchen oder Herrchen, das gerne viel an der frischen Luft verbringt, ist die/der ideale Partner/in für einen Malinois. Dieser erweist sich als treuer und aktiver Begleiter in allen Lebenslagen. Da für diesen Hund die Bindung an seine Familie besonders wichtig ist, ist ein Malinois nicht für eine Haltung im Zwinger geeignet. Auch wäre ein Haus mit Garten einer Stadtwohnung vorzuziehen. Der Malinois braucht viel Platz und Auslauf. Lange und abwechslungsreiche Spaziergänge wird dein lebhafter Gefährte lieben. Bei einer frühzeitigen Sozialisierung ist auch ein Zusammenleben mit anderen Haustieren wie Katzen oder Kleintieren möglich. Auch mit Kindern kommt der Malinois in der Regel gut zurecht, wenn er von einem erfahrenen Halter erzogen wird. Der Hund sollte jedoch aufgrund seiner Wendigkeit und seiner Körpergröße nicht mit kleinen Kindern allein gelassen werden.
Eine sinnvolle Beschäftigung für deinen Malinois sind Hundesport und Aufgaben, die ihn sowohl körperlich auslasten als auch geistig fordern. Versuche es mit Mantrailing oder Agility. Auch Turniersport ist für den wendigen Sporthund eine gute Herausforderung. Wenn ihr draußen unterwegs seid, kannst du deinen Vierbeiner auch in dein eigenes Sportprogramm einbinden und ihn zum Wandern, Joggen oder Radfahren mitnehmen. Um eure täglichen Spaziergänge aufregender zu gestalten, bieten sich Suchspiele an.
Wer sich so viel bewegt wie der Malinois, braucht eine proteinhaltige Ernährung aus hochwertigem Hundefutter, das ohne Zusatzstoffe auskommt. Dabei sollte der Fleischanteil bei 70–80 Prozent liegen; einen hohen Getreideanteil gilt es hingegen zu vermeiden. Welche Menge dein Malinois als Welpe essen sollte und welche Kost für einen ausgewachsenen Hund erforderlich ist, kannst du beim Züchter, Tierarzt oder Hundeernährungsexperten erfragen.
Bei einem seriösen und verantwortungsbewussten Züchter erhältst du alle wichtigen Informationen zu deinem Malinois Welpen, z. B. zu möglichen Erkrankungen. Der Malinois gilt als robuster Vierbeiner, der im Durchschnitt eine Lebenserwartung zwischen 12–14 Jahren und mehr hat. Allerdings ist auch diese Hunderasse nicht generell vor Krankheiten gefeit: Am häufigsten wird bei Belgischen Schäferhunden eine Ellbogendysplasie beobachtet. Auch eine Hüftgelenksdysplasie ist möglich. Durch regelmäßige Besuche beim Tierarzt kannst du Krankheiten ausschließen oder im Ernstfall rechtzeitig behandeln.
Die Fellpflege beim kurzhaarigen Malinois gestaltet sich als unkompliziert. Du kannst das pflegeleichte Haarkleid einmal in der Woche bürsten. Beim Fellwechsel hingegen kannst du die Bürste ruhig täglich zur Hand nehmen, auch weil du auf diese Weise vermeidest, dass Hundehaare deine Möbel “schmücken". Gewöhne deinen Malinois schon als Welpe an eine Pflegeroutine. So wird auch die Pflege von Ohren, Krallen und Zähnen nicht zu einer Herausforderung.