Rassebeschreibung und Steckbrief

Labrador Retriever

Größe: groß
Fell: kurz
Gewicht: 25 - 35 kg
Halsumfang: 50 - 55 cm
Rückenlänge: 55 - 60 cm
Lebenserwartung: 12-14 Jahre

Labrador Retriever

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Sein sanftmütiges Wesen macht den intelligenten Labrador Retriever zu einem beliebten Familienhund. Dazu zeichnet diese wasserliebende Rasse ein ausgeprägter Arbeistwillen aus.

FCI:

Gruppe 8 - Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde

Sektion 1 - Apportierhunde

Körperbau:

kräftig, kurze Lendenpartie, breite Brust, Otterrute

Schulterhöhe Rüde:

56 - 57 cm

Schulterhöhe Hündin:

54 - 56 cm

Gewicht Rüde:

27 - 35 kg

Gewicht Hündin:

25 - 32 kg

Brustumfang:

85 - 95 cm

Schnauzenlänge:

8 - 9 cm

Fell:

kurz, stockhaarig, wetterbeständige Unterwolle, Fellfarben: einfarbig schwarz, gelb bis hellgebl, schokoladenbraun, fuchsrot

Augen:

groß, braun oder haselnussfarben

Ohren:

dicht am Kopf, hoch und weit angesetzt

Charakter:

sanftmütig, kinderlieb, menschenbezogen, aktiv

Lebenserwartung:

12-14 Jahre

Herkunft:

Großbritannien

Ich bin ..
Jagdhund Familienhund Geeignet für Hundesport Polizeihund Therapiehund Assistenzhund, Blindenhund Rettungshund
intelligent ausgeglichen verschmust verträglich mit anderen Haustieren

Geschichte des Labrador Retrievers

Der Labrador Retriever ist eine große Hunderasse, die aus Neufundland und der kanadischen Labrador-Halbinsel stammt. Da Kanada eine britische Kolonie war, wird als Herkunft des Labradors auch Großbritannien angegeben. Im 19. Jahrhundert wurden die Hunde vom britischen Lord Malmesbury nach England gebracht und dort als Jagdbegleiter gezüchtet. Seinem Wesen nach ist der Labrador aber kein typischer Jagdhund. Der Name des sportlichen Kraftpakets setzt sich aus Kanadas Halbinsel “Labrador" und dem Verb “to retrieve" zusammen. Im Englischen bedeutet es so viel wie “apportieren" oder “zurückholen".
Neben dem Neufundländer wurde der Labrador Retriever an Kanadas Ostküste als fleißiger Arbeitshund besonders von Fischern sehr geschätzt, denn er half ihnen die abgetriebenen Netze wieder einzuholen. Seine Freude am Apportieren kam dem Rassehund auch bei der Jagd im Wasser zugute, besonders, weil der Labrador über ein wasserdichtes Fell und eine Otterrute verfügt, weshalb es ihm keine Schwierigkeiten bereitet, erlegte Wasservögel aufzuspüren und an Land zu bringen.
Der Labrador Retriever ist eine von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannte Rasse und wird den Stöberhunden, Apportierhunden und Wasserhunden zugeordnet.

Aussehen: Rassetypische Merkmale des Labradors

Der kräftig gebaute Labrador Retriever hat eine verhältnismäßig kurze Lendenpartie. Sein stockhaariges Haarkleid ist kurz, dicht und verfügt über eine harte, wasserfeste Unterwolle. Die Fellfarben reichen von fuchsrot (“foxred") über schokoladenbraun. Auch einfarbig schwarz oder gelb kann das Haarkleid des Labradors sein. Ein weißer Brustfleck ist charakteristisch.
Dem Namen nach ist der Labrador Retriever leicht mit dem Golden Retriever zu verwechseln, doch im Gegensatz zum goldenen Artgenossen hat der Labrador kein welliges Fell und verfügt über eine spezielle Rute – die Otterrute, die am Ansatz dick ist und nach oben hin schmaler wird. Die ideale Widerristhöhe von Labrador Rüden liegt nach FCI Rassestandard bei 56–57 cm, bei Hündinnen sollte diese zwischen 54–56 cm betragen.
In der Labradorzucht wird zwischen zwei Variationen unterschieden: der Arbeitslinie und der Showlinie. Zuchttiere aus der Showlinie sind schwerer und sanftmütiger. Labradore der Arbeitslinie sind schlanker und haben einen muskulösen Körperbau, aber einen schmaleren Kopf.

Charakter: Arbeitsfreude gepaart mit vielen guten Eigenschaften

Nicht nur seine Fähigkeiten machen den Labrador Retriever zu einer beliebten Hunderasse. Es sind vor allem auch seine gutmütigen, ausgeglichenen Charaktereigenschaften, die den Rassehund als einen freundlichen Begleiter und idealen Familienhund auszeichnen. Das Allround-Talent auf vier Pfoten ist sehr menschenbezogen, sanftmütig und aufmerksam – Verhaltensweisen, die den Labrador Retriever für den Einsatz als Rettungshund, Begleithund oder Therapiehund qualifizieren. Auch als Assistenzhund und z. B. als Blindenführhund ist der Labrador häufig im Einsatz. Dass der Labrador seinem Frauchen oder Herrchen gefallen möchte, zeigt er durch seine Anpassungsfähigkeit und seine Leichtführigkeit. Der eifrige Apportierhund gilt als jagdlich geführter Hund. Als Wachhund ist der kontaktfreudige Labrador Retriever allerdings wenig geeignet.

Erziehung für ein harmonisches Zusammenleben

Neben einer artgerechten Haltung und der richtigen Fellpflege legt die Erziehung eines Labrador Welpen den Grundstein für ein harmonisches und liebevolles Zusammenleben. Der intelligente Hund ist gehorsam und lernwillig und lässt sich schnell etwas beibringen, aber wie jeder Welpe braucht auch der Labrador eine sichere und konsequente Führung – Leichtführigkeit ersetzt keine Erziehung. Wichtig ist, dass dein Labrador nicht unterfordert wird. Dazu zählt neben der körperlichen auch die geistige Auslastung. Und auch wenn der Rassehund als eher unproblematisch gilt, so sind auch für deinen Labrador klare Regeln und Grenzen wichtig.

Zusammenleben: Ein treues Familienmitglied auf vier Pfoten

Menschenfreundlichkeit ist sein Markenzeichen: Der Labrador Retriever gilt als kinderlieb, möchte gefallen und stets in der Nähe seiner Bezugspersonen sein. Das bedeutet aber auch, dass der Labrador nur ungerne alleine bleibt und sich nicht für die Zwingerhaltung eignet. Zwar mag es mit dem richtigen Training gelingen, deinem Hund das Alleinbleiben beizubringen, dennoch sollte dir vor der Anschaffung bewusst sein, dass dein Labrador nicht nur einfach neben dir herlebt, sondern viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht.

Beschäftigung: Der Labrador apportiert gerne

Der Labrador Retriever ist ein geborener Naturbursche mit einer ausgeprägten Wasserfreudigkeit. Sowohl an Land als auch im kühlen Nass zeigt er keine Scheu und möchte gerne gefordert werden. Ausgiebige Spaziergänge und viel Auslauf in Kombination mit dem Apportieren von einem Wurfdummy oder einem Futterdummy sind für den Stöberhund gute Gelegenheiten, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Auch Suchspiele, Nasenarbeit oder Hundesportarten wie Agility sorgen spielerisch für eine abwechslungsreiche Beschäftigung. Besonders bei sportlichen Familien ist der Labrador Retriever gut aufgehoben, denn ein Stubenhocker ist diese aktive und fleißige Rasse wahrlich nicht.

Ernährung: Der gesunde Mix macht's

Der Labbi ist kein Kostverächter und frisst alles, was ihm vor die Schnauze kommt. Labrador Retriever gelten als verfressen, was auch bei Spaziergängen zu einer Herausforderung werden kann. Daher ist es wichtig, dass du kontrollierst, was dein Labrador isst und die Menge des Futters so anpasst, dass dein Vierbeiner gut satt wird, aber nicht zu Übergewicht neigt. Denn das kann schnell auf die Gelenke gehen und den bewegungsfreudigen Labrador sehr einschränken. Auf die richtige Mischung kommt es an: Für eine ausgewogene Ernährung deines Labradors eignet sich proteinhaltiges Nass- oder Trockenfutter mit einem geringen Anteil an Getreide, dazu Obst und Gemüse, die deinen Liebling mit wichtigen Vitaminen versorgen. Für Labrador Welpen gibt es spezielles Futter. Dein Labrador Züchter wird dich dazu gerne beraten.

Gesundheit des Labrador Retrievers

Wenn du deinen Labrador Welpen bei einem seriösen Züchter kaufst, kannst du vorab sicherstellen, dass du dir einen robusten und gesunden Rassehund in die Familie holst. Adressen von Labrador Retriever Züchtern bekommst du z. B. bei der VDH – dem Verband für das Deutsche Hundewesen. Mit einer Lebenserwartung von 14 Jahren ist der Labbi dir für eine lange Zeit ein treuer Gefährte. Dennoch können auch beim Labrador Retriever rassespezifische Erkrankungen auftreten. Dazu gehört, wie bei vielen mittelgroßen und großen Hunden, die erblich bedingte Veranlagung zu einer Hüftgelenksdysplasie oder einer angeborenen Myopathie. Beide Erkrankungen führen zu starken Einschränkungen im Bewegungsapparat.
Auch Augenkrankheiten oder Ohrenentzündungen sind mögliche Beschwerden bei einem Labrador. Daher ist es wichtig, dass du bei den ersten Anzeichen einen Tierarzt aufsuchst und in die regelmäßige Fellpflege auch eine Kontrolle von Ohren und Augen integrierst.

Pflege des Labradors

Der pflegeleichte Labrador begnügt sich mit regelmäßigem Bürsten. Die Fellpflege kurbelt die Durchblutung an, sorgt für ein gesundes Haarkleid und befreit den Hund von losen Haaren, die der Labrador Retriever reichlich verliert. Auch wenn der aktive Vierbeiner viel draußen unterwegs ist, nutzen sich die Krallen auf weichem Untergrund nicht so schnell ab und müssen geschnitten werden. Gewöhne deinen Labrador am besten schon früh an das Krallenschneiden, damit er Vertrauen fasst und sich nicht jedes Mal hinter dem Sofa versteckt.