Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Im alten Rom wurden die Vorfahren der Französischen Bulldogge bei Gladiatorenkämpfen eingesetzt, wo sie Stiere, Menschen und andere Raubtiere angreifen und töten sollten. Auch Hundekämpfe mit den Muskelpaketen waren allseits beliebt. Erst im 19. Jahrhundert begleiteten die Bullys aus der Familie der Molosser vor allem britische Spitzenklöppler aus der Textilbranche nach Frankreich. Hier waren sie zunächst beliebte Arbeiter-, Kutscher- und Metzgerhunde. Ihre Hauptaufgabe war es, Ratten zu vertreiben oder zu verbeißen. Nach und nach wurde die Bulldogge mit Möpsen, Spitzen und Terriern gekreuzt und im Jahr 1880 wurde letztlich der erste Rasseverein gegründet, der diesen bunten Mix als anerkannte Rasse, die Französische Bulldogge, festigte und sie damit besonders für die adelige und wohlhabende Bevölkerung attraktiv machte.
Ein besonders markantes Merkmal der Französischen Bulldogge sind ihre runden, großen Fledermausohren. An dem quadratischen und kräftigen Kopf befindet sich eine Stupsnase mit großen, ausgeprägten Nasenlöchern. Die dicken Lefzen hängen an dem kurzen, leicht faltigen Fang herunter. Die stumpfnasigen und kräftigen French Bullys haben einen kurzen, muskulösen Hals. Gemäß Rassestandard fällt der Rücken abgehend von der Lende zum Widerrist leicht ab. Französische Bulldoggen besitzen kurze Beine, wobei die Hinterbeine etwas länger erscheinen als die Vorderläufe. In der Regel hat der Frenchie eine Stummelrute, es ist jedoch auch eine etwas längere Rute oder kaum sichtbare Wölbung möglich.
Die quirligen Frenchies sind mit ihrem fröhlichen und geduldigen Wesen sehr beliebte Familienhunde. Aufgeweckt aber niemals aggressiv toben sie durchs Leben. Zudem sind Französische Bulldoggen sehr verschmust.
Da der French Bulldog einen wahrhaften Dickkopf besitzt, ist das erste Gebot bei der Erziehung, stets konsequent zu handeln. Denn obgleich sie sehr gelehrig und neugierig sind, können sie auch aufdringlich werden und Spaziergänge, Schmuse- oder Spieleinheiten vehement und ungestüm einfordern. Bestenfalls ist daher von Anfang an klar, dass Herrchen oder Frauchen das Sagen im Haus haben. Mit Ausdauer und Konsequenz des Besitzers werden Französische Bulldoggen zudem nicht immer wieder die Rangfolge in Frage stellen und lassen sich sehr gut sozialisieren – nicht nur mit anderen Hunden, sondern auch mit Katzen, Kleintieren und Kindern jeden Alters.
Der sehr geduldige Charakter der Französischen Bulldogge gilt besonders für ein Zusammenleben mit kleinen Kindern als vorteilhaft. Wurde der kleine Bully gut sozialisiert, hast du einen treuen Begleiter fürs Leben, der seine Zugehörigkeit im Rudel nicht in Frage stellt, sich vollständig auf seine Familie fokussiert und diese mit seinem Leben schützt. Egal, ob du in einer WG lebst, in einer Großfamilie oder als Single: Französische Bulldoggen passen sich jeder Lebenssituation an und fügen sich Veränderungen. Für sie ist nur wichtig, nicht allein zu sein, sondern immer an Unternehmungen und Ausflügen teilzuhaben.
Die verspielten, quirligen und aufgeweckten Französischen Bulldoggen lieben es, wenn sie in der Wohnung oder dem heimischen Garten toben können. Auch unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten in der Wohnung lehnen diese Rassehunde in der Regel selten ab. Spaziergänge kannst du zum Beispiel herrlich auffrischen, indem du spannende Suchspiele mit ausgelegten Fährten einbindest oder deinem Bully die Möglichkeit bietest, an unterschiedlichen Stellen ausgiebig zu buddeln und graben. Die cleveren Kraftpakete haben zudem viel Freude beim Apportieren und lernen schnell kleine Zirkustricks.
Da die Französische Bulldogge sehr leichtfuttrig ist und schnell Fett ansetzt, greift man als Besitzer am besten zu getreidefreien und glutenfreien Futter. Überfütterung vermeidest du, indem du statt einer ungefähren Menge lieber die tatsächliche Portionsmenge je Mahlzeit ermittelst und einhältst. Belohne deinen Frenchie zudem gern mit Schmuse- und Streicheleinheiten und verzichte bestenfalls auf Leckerlies und Snacks.
Französische Bulldoggen sind in der Regel lauffaul und wollen besonders an heißen Sommertagen oder bei Nässe und Kälte nur die nötigsten Wege gehen. Das liegt vor allem an der starken Hitze- und Kälteunverträglichkeit der Tiere, die Atembeschwerden bei hohen Temperaturen und Erkältungen an kalten Wintertagen begünstigt. Durch den Mangel an Bewegung neigen sie jedoch zu Übergewicht. Extrem kurznasige Züchtungen leiden häufig an Atemproblemen, was bei ausgiebiger Bewegung oder beim Herumtollen schlimmstenfalls zu Atemnot führen kann. Die großen und leicht herausstehenden Augen lassen die kleinen Bullys zwar sehr niedlich aussehen, begünstigen jedoch Augenkrankheiten wie z. B. Bindehautentzündungen. Eine häufig vorkommende Erbkrankheit ist die Von-Willebrand-Krankheit, eine erblich bedingte Gerinnungsstörung des Blutes.
Bürste das Fell der Französischen Bulldogge regelmäßig mit einer weichen Bürste oder einem Striegelhandschuh. Die Hautfältchen im Gesicht und ggf. am Körper dieser Hunderasse müssen stets sauber und trocken sein, denn andernfalls bilden sich möglicherweise unangenehm riechende Ablagerungen und Entzündungen. Auch die Augen kontrollierst du am besten täglich und reinigst sie vorsichtig.