Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Die Geschichte des Dobermanns beginnt ungefähr im Jahr 1870 in Apolda, Thüringen: Sein Namensvetter und Züchter Friedrich Louis Dobermann, der vermutlich Steuereintreiber und städtischer Hundefänger war, wünschte sich eine besonders wachsame Hunderasse, die ihn bei der Arbeit unterstützte. Der Dobermann wurde unter anderem aus den sogenannten “Fleischerhunden" gezüchtet, die einst bei der Schlachtung von Rindern halfen. Dazu zählten die Vorgänger der heutigen Rottweiler, die mit einer Art Schäferhund verpaart wurden. Auch Deutsche Doggen, Pinscher, Terrier und Windhunde gelten als Vorfahren des Dobermanns.
Über die Jahre wurde der begabte Dobermann immer wieder für verschiedene Aufgabenbereiche eingesetzt. Als Polizeihund gewann der Dobermann schnell an Beliebtheit. Auch als Diensthund beim Zoll und beim Militär machte sich diese Hunderasse einen Namen. Zudem wurde er in beiden Weltkriegen als Sanitätshund genutzt. Die FCI (Fédération Cynologique Internationale) erkannte den Dobermann im Jahr 1955 offiziell an und ordnete ihn den Begleit-, Schutz- und Gebrauchshunden zu.
Der Dobermann hat ein unverwechselbares Erscheinungsbild: Mit seinem schlanken und muskulösen Körperbau wirkt er besonders elegant. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 68–72 cm während Hündinnen etwa 63–68 cm groß werden. Abhängig vom Geschlecht erreicht ein ausgewachsener Dobermann ein Gewicht zwischen 32 und 45 kg. Diese Hunderasse hat ein kurzes und dichtes Haarkleid ohne Unterwolle. Laut FCI sind zwei Farbvarianten des Fells erlaubt: Diese Rasse darf entweder in den Farben Schwarz oder Braun mit deutlichen rostroten Abzeichen gezüchtet werden. Der Brand befindet sich
Das Wesen des Dobermanns ist geprägt von Mut, Selbstsicherheit und Intelligenz. Sein ursprünglicher Nutzen als Wachhund und Schutzhund ist dem Dobermann heute noch anzumerken: Er ist ein unerschrockener, wachsamer Beschützer, der seine Familie jederzeit verteidigen würde. Fremden gegenüber ist er skeptisch, seine Reizschwelle ist eher niedrig. Der Dobermann ist in Brandenburg als Listenhund (umgangssprachlich oft als “Kampfhund" bezeichnet) eingetragen. Die Gruppierung als Listenhund wird heutzutage kontrovers diskutiert, da die Einstufung allein durch die Zugehörigkeit einer Hunderasse erfolgt. Viele Vereine arbeiten dem aggressiven Ruf des Dobermanns bei der Zucht entgegen, indem sie für die Züchtung Dobermänner mit einem achtsamen und kinderlieben Wesen auswählen.
Der intelligente Dobermann braucht in seiner Erziehung schon als Welpe eine konsequente Führung und klare Grenzen. Nur so kannst du verhindern, dass seine Selbstsicherheit nicht überhand nimmt und er seinen Beschützerinstinkt einzugrenzen lernt. Obwohl der Dobermann als mutig und selbstbewusst gilt, ist er zugleich auch sensibel und friedlich. Deshalb solltest du in der Erziehung deines Hundes ausschließlich liebevolle Erziehungsmethoden nutzen. Als seine Bezugsperson solltest du vor allem ruhig und souverän auf deinen Vierbeiner einwirken. Die Sozialisierung mit gleichaltrigen Artgenossen fängt bei deinem Züchter an und sollte unbedingt in einer Welpenschule fortgesetzt werden. In einer Hundeschule lernt dein Dobermann zudem den Umgang mit anderen Menschen.
Für ein ausgeglichenes und harmonisches Zusammenleben braucht der Dobermann genügend Platz und Auslauf. Ein Haus mit Garten zum Toben und Laufen wird den Ansprüchen der großen Fellnase gerecht. Diese Hunderasse ist ungern allein und fühlt sich inmitten seines menschlichen Rudels wohl. Bei artgerechter Haltung und guter Erziehung kommt daher oft – entgegen seines Rufes – ein kinderlieber und anhänglicher Familienhund zum Vorschein. Jedoch sollten kleinere Kinder, die den Umgang mit dem Hund noch nicht einschätzen können, nicht allein Zeit mit dieser Rasse verbringen.
Genügend Bewegung und Auslauf sind besonders wichtig, um dieser Rasse ein ausgeglichenes Leben zu ermöglichen. Neben großen Wanderungen und großzügigen Spaziergängen mit seinem Besitzer sorgt auch Hundesport für die ausreichende Auslastung deines Hundes. Von Agility bis hin zu Mantrailing – der Dobermann freut sich über jede Beschäftigungsmöglichkeit, die ihm ein ausgelastetes Hundeleben garantiert. Durch seine Intelligenz möchte dein Hund auch mental gefordert werden. Apportierspiele oder Versteckspiele kannst du zwischendurch in die Spaziergänge mit deinem Vierbeiner integrieren.
Das Trocken- oder Nassfutter des aktiven Dobermanns sollte hochwertig und nährstoffreich sein. BARF, eine Ernährungsmethode basierend auf naturbelassenem Futter wie Fleisch oder Gemüse, eignet sich hervorragend für deinen Dobermann. Der hohe Fleischanteil zusammen mit ausreichend Gemüse kann für ein langes und gesundes Hundeleben sorgen. Nach der Fütterung benötigt dein großer Hund eine Ruhepause, um einer Magendrehung vorzubeugen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung des kräftigen Dobermanns liegt zwischen 10 und 13 Jahren. Leider hat diese Hunderasse teilweise mit typischen Erbkrankheiten zu kämpfen. Die angeborene dilatative Kardiomyopathie, kurz DCM, wird auch als “Dobermann Krankheit" bezeichnet und kann einen plötzlichen Herztod hervorrufen. Die Symptome dieser Herzerkrankung sind häufig unauffällig und für den Menschen nicht sichtbar. Zudem kann in seltenen Fällen das kongenitale Vestibularsyndrom auftreten, eine genetisch bedingte Erkrankung des Innenohrs, die u. a. zu Taubheit führen kann.
Das glatte und kurze Fell deines Dobermanns musst du lediglich 2–3 Mal die Woche bürsten. Zusätzlich kannst du einen Blick auf die Krallen werfen: Ist dein Dobermann selten auf asphaltierten Flächen unterwegs, solltest du die Krallen regelmäßig nachschneiden.