Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Der Name ist Programm: Als Hütehunde trieben Vorfahren des Deutschen Schäferhundes einst die Schafherden von Hirten und bewachten zudem das Eigentum ihrer Besitzer. Im Jahr 1899 gründete der Rittmeister Max von Stephanitz den ersten Verein für Deutsche Schäferhunde (SV). Sein Schäferhund “Horand von Grafrath" war der erste Rüde, der in das Zuchtbuch eingetragen wurde. Der Deutsche Schäferhund ist eine der wenigen Hunderassen, bei deren Zucht die Funktion als Arbeitshund und nicht das Aussehen im Vordergrund stand. Diese Art der Zucht hat sich ausgezahlt, denn der Treibhund hat fortan seine Qualitäten in vielen Positionen unter Beweis gestellt: Vor allem als Rettungshund und Polizeihund ist der Schäferhund bekannt geworden, unter anderem auch durch die Krimiserie “Kommissar Rex".
Die Hunderasse hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Viele Deutsche Schäferhunde verloren im ersten und zweiten Weltkrieg als Diensthunde ihr Leben. Zudem wurde der Deutsche Schäferhund aufgrund seiner Tugenden als nationalsozialistisches Symbol von Adolf Hitler, der einen Schäferhund besaß, missbraucht. Im englischsprachigen Raum wird der Deutsche Schäferhund auch Alsatian Dog (Elsässer Hund) genannt.
Der Deutsche Schäferhund zählt zu den durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannten Hunderassen und wurde im Jahr 1955 der Gruppe 1 der Hütehunde und Treibhunde zugeordnet.
Die mittelgroßen Schäferhunde haben einen muskulösen, leicht gestreckten Körperbau und einen keilförmigen Kopf. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 60–65 cm während die Schulterhöhe einer Schäferhündin etwa 5 cm kleiner ausfällt .
Der Deutsche Schäferhund wird in zwei Varietäten gezüchtet:
Kein Wunder, dass der Deutsche Schäferhund häufig als Diensthund eingesetzt wird, denn mit seiner Intelligenz, Wendigkeit und Selbstsicherheit können sich seine menschlichen Kollegen gut auf ihn verlassen. Auch für seinen Besitzer arbeitet der fleißige Schäferhund gerne: Sein ausgeprägter Beschützerinstinkt macht diese Hunderasse zu einem idealen Wachhund. Zudem kann er mit seinem ausgeglichenen und gutmütigen Wesen auch zum Therapiehund oder Blindenführhund ausgebildet werden.
Deinen Hund solltest du schon als Welpe an eine klare Führung mit Konsequenz, Geduld und Feinfühligkeit gewöhnen. Deshalb ist der Deutsche Schäferhund für Anfänger eher nicht geeignet. Wird der Schäferhund nachlässig erzogen, neigt er dazu, die Zügel selber in die Pfote zu nehmen, was zu Verhaltensauffälligkeiten führen kann. Jedoch ist diese Rasse ausgesprochen lernwillig – vor allem mit positiver Verstärkung lässt sich ihr Gehorsam schnell antrainieren. Eine frühe Sozialisierung im Welpenalter ist für einen friedlichen Umgang mit anderen Artgenossen und Haustieren essentiell. Hier kann dich eine Welpen- oder Hundeschule zuverlässig unterstützen.
Eine gute Erziehung und artgerechte Haltung vorausgesetzt, gestaltet sich das Zusammenleben mit einem Deutschen Schäferhund harmonisch und ausgeglichen. Wurde die Rasse früh genug sozialisiert, entwickelt sich oft ein kinderlieber Familienhund, der auch mit anderen Tieren gut zurecht kommt. Er ist ein beliebter Familienhund, der sein Rudel wachsam beschützen möchte. Da dein Schäferhund viel Platz und Auslauf benötigt, wäre ein Haus mit einem großen Garten ideal – so ist das Paradies zum Toben und Tollen ohne Leine direkt vor der Haustür.
Mit dem vielseitigen Deutschen Schäferhund wird es nicht langweilig! Der aktiven Rasse bieten sich einige Beschäftigungsmöglichkeiten, die sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig auslasten. Deswegen braucht dein ausdauernder Vierbeiner einen Besitzer, der genauso aktiv und unternehmungslustig ist wie er. Idealerweise verbindet Herrchen oder Frauchen sinnvolle Aufgaben, die den Schäferhund geistig herausfordern, mit täglichen Spaziergängen. Hierfür eignen sich z. B. Obedience oder Intelligenzspiele für Hunde. Zusätzlich kannst du deine Fellnase durch diverse Hundesportarten auslasten, etwa mit Agility, Tauziehen oder Mantrailing.
Ein ausgewachsener Schäferhund, der viel leistet, hat folglich einen hohen Nährstoffbedarf. Richte deshalb die Ernährung deiner Fellnase an seinem Aktivitätslevel aus. Wichtig ist, dass du deinem Schäferhund Futter mit einem hohen Anteil an Fleisch und genügend Mineralstoffen, Eiweißen und Vitaminen zur Verfügung stellst. Getreide und Zucker sollten möglichst gemieden werden.
Ein gesunder Deutscher Schäferhund hat eine Lebenserwartung von 10–13 Jahren. Grundsätzlich handelt es sich um eine robuste und fitte Hunderasse, die nicht besonders anfällig für Krankheiten ist. Allerdings neigt diese Rasse – wie andere große Rassen auch – zur Hüftgelenksdysplasie, einer Fehlbildung der Hüftgelenke. Kämpft dein Hund mit Hüftgelenkproblemen, machen sich Symptome wie Lahmheit oder Bewegungsunlust bemerkbar. Zudem hat man festgestellt, dass Tiere mit einer schrägen Rückenlinie eher an Gelenkerkrankungen leiden, weshalb man bei dieser Merkmalsausprägung von Qualzucht spricht. Seriöse Züchter achten deshalb auf eine gerade Rückenlinie.
Die Fellpflege des schönen, dichten Fells deines Vierbeiners gestaltet sich unkompliziert. Das dichte Stockhaar kannst du etwa 1 bis 2 Mal die Woche bürsten, langhaarige Exemplare gerne etwas öfter. Bei dem Deutschen Schäferhund steht im Frühjahr und im Herbst ein Fellwechsel an. Da die Hunde zu dieser Zeit sehr viel haaren, kannst du hier öfter zur Bürste greifen. Kontrolliere auch die Ohren und Augen und trimme die Krallen nach Bedarf.