Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Dackel haben eine lange Geschichte als Jagdhunde und werden daher im Jägerjargon auch “Teckel" genannt. Häufig wird auch “Dachshund" als Synonym für Dackel verwendet; dieselbe Bezeichnung trägt auch die Gruppe, welcher dieser kurzbeinige Hund gemäß der Rassennomenklatur der FCI (Féderation Cynologique Internationale) zugeordnet wird.
Ursprünglich stammt die Rasse aus Deutschland. Im Mittelalter sollen die niederläufigen Jagdhunde aus Bracken gezüchtet worden sein. Sie waren nicht nur als Jagdhunde, sondern auch als Begleithunde des europäischen Adels sehr beliebt. Die organisierte Züchtung begann etwa Ende des 19. Jahrhunderts. Anfänglich wurden vor allem Kurzhaardackel gezüchtet, später kamen Langhaardackel dazu. Zwischenzeitlich erfolgten Kreuzungen mit Terriern, Pinschern und Spaniel. Dackel wurden damals vor allem zur Jagd eingesetzt: Dank ihrer kurzen Beine konnten sie leicht in den Bau von Kaninchen, Füchsen und Dachsen eindringen und sie aus der Erde treiben. Hier dürfte auch der Grund für die Unabhängigkeit dieser Rasse liegen, schließlich sollten die flinken Vierbeiner während der Jagd selbstständig agieren. Um die Rasse für diesen Zweck zu optimieren, wurden nun vor allem kleine Dackel zur Weiterzüchtung eingesetzt. 1925 gaben dann erneute Standards vor, wie der Teckel auszusehen hatte.
In den 60er Jahren erlangte der kleine Vierbeiner als Wackeldackel Berühmtheit: Mit seinem niedlichen Dackelblick schaute er aus zahlreichen Heckscheiben. Berühmt wurde auch der Dackel “Waldi", das Maskottchen der Olympischen Spiele 1972 in München. Noch heute zählt die bekannte Hunderasse zu den beliebtesten in Deutschland. Der Deutsche Teckelklub ist der führende deutsche Dachverband, der seit über 125 Jahren ein Zuchtbuch aller gezüchteten Teckel führt.
Bis heute werden gemäß FCI-Rassestandard verschiedene Dackelarten unterschieden. Die Unterscheidung wird zum einen durch die Größe vorgenommen:
Zum anderen unterscheidet man die Dackelrassen anhand ihrer Fellart:
Darüber hinaus zeichnet alle Dackelarten aus, dass sie kurze Beine besitzen, einen muskulösen, langgestreckten Körperbau aufweisen und sich wendig bewegen. Ihr schmaler Kopf ist mit einem breiten Fang und aufmerksamen, freundlich dreinblickenden Augen ausgestattet. Ihr berühmter Dackelblick mag in vielen Fällen der Auslöser sein, weshalb viele Menschen die niedlichen Zwerge in ihr Herz schließen.
Den kurzbeinigen Tieren eilt bisweilen ein Ruf als dickköpfig und stur voraus. Tatsächlich sind Dackel eine Hunderasse mit starkem Willen und großem Selbstbewusstsein – gute Eigenschaften, um sich bei der Jagd eigenständig in Sicherheit zu bringen. Ihr selbstbewusstes Wesen geht einher mit weiteren wünschenswerten Charakterzügen: Dackel gelten als mutig, ausgeglichen und sehr aufmerksam. Ihren Besitzern sind sie treue Gefährten.
Hast du dich entschieden, einem Dackel Welpen ein neues Zuhause zu schenken, zählt die liebevolle Erziehung deines Vierbeiners zu deinen wichtigsten Aufgaben. Aufgrund ihres ausgeprägten Selbstbewusstseins solltest du als Besitzer/in klar den Ton angeben und die Entscheidungen treffen. Konsequentes und ausdauerndes Handeln sind gefragt, um deinem Dackel seine Grenzen aufzuzeigen und ihm beizubringen, welche Regeln im Umgang mit deinen Mitmenschen und seinen Artgenossen gelten. Mit etwas Geduld und dem Vertrauen, dass ihr gemeinsam alles schaffen könnt, wird es dir gelingen, deinem Dackel ein zuverlässiger Rudelführer zu sein. Aus dem kleinen Wirbelwind wird so ein gut erzogener Dackel, der weder als Kläffer verschrien ist noch zuhause ein Chaos hinterlässt, wenn er für wenige Stunden allein bleiben soll. Eine wertvolle Hilfe bei der Dackel Erziehung sind Hundetrainer, Hundeschulen und Treffen mit anderen Hundebesitzern und ihren Schützlingen. Bei der Begegnung mit anderen Hunden fehlt einigen Dackeln der nötige Respekt – ein Grund mehr, dass dein kleiner Hund schon früh Kontakt mit anderen Vierbeinern pflegt.
Als ausdauernde und treue Begleiter mit ausgeprägtem Jagdtrieb und feiner Nase sind Dackel vielfach an der Seite von Jägern zu finden. Die Leidenschaft fürs Jagen liegt ihnen im Blut. Daher ist es wichtig, dass du schon im Welpenalter diesbezüglich auf ihn einwirkst, sollte er nicht als Jagdhund eingesetzt werden. Deiner Spürnase ist viel Auslauf wichtig: Ein großer Garten, in dem er nach Herzenslust toben und vor allem in der Erde buddeln kann, wären das Optimum für den Begleithund.
Wird dein Dackel ein Familienhund ist es wichtig, dass er schon früh mit Kindern sozialisiert wird. Als klassischer Alleingänger sollte er genug Platz haben, um dem Trubel zuhause bei Bedarf aus dem Weg gehen zu können. Für eine artgerechte Haltung ist daher neben einem Garten auch eine ausreichend große Wohnung zu empfehlen – bestenfalls jedoch ohne Treppen, denn die darf dein Liebling aufgrund seines Körperbaus nicht steigen.
Als Schoßhund lässt sich dein quirliger Gefährte nicht halten. Er liebt abwechslungsreiche Aktivitäten mit dir an seiner Seite: Seien es Nasenarbeit, ausgedehnte Spaziergänge in spannenden Revieren oder viel Bewegung in deinem Garten. Als klassischer Gebrauchshund freut er sich über Spiele und Aufgaben, die ihn fordern, z. B. Gegenstände ausbuddeln, Intelligenzspiele, Zerrspiele oder neue Kommandos lernen.
Die Ernährung deines Dackels sollte bestenfalls auf sein Energielevel und sein Alter abgestimmt sein, um zu verhindern, dass dein Liebling Übergewicht entwickelt. Sowohl Züchter und Tierernährungsexperten als auch dein Tierarzt können dich bei der individuell passenden Ernährung deines Gefährten unterstützen. Natürliche Inhaltsstoffe mit ausreichend Vitaminen und Nährstoffen sollten die Basis des Dackelfutters bilden. Barfen (eine Ernährungsweise, die auf rohem Fleisch und frischen Zutaten wie Gemüse fußt) ist eine gute Alternative zu herkömmlichem Futter.
Aufgrund ihres langgestreckten Körpers sind Dackel öfter von Erkrankungen des Rückens betroffen als manch andere Hunderasse. Bei der sogenannten “Dackellähme" beispielsweise handelt es sich oft um einen
Bandscheibenvorfall, der eingeklemmte Nerven nach sich zieht und so Lähmungserscheinungen hervorruft. Auch aus diesem Grund ist eine gesunde Ernährung so wichtig, denn Übergewicht würde seine Wirbelsäule stark belasten und das Risiko für Rückenleiden begünstigen. Bei guter Haltung, Pflege und Ernährung kann dein Dackel rund 12 bis 16 Jahre alt werden.
Je nachdem, ob es sich um einen Kurzhaar-, Rauhaar- oder Langhaardackel handelt, fällt auch der Aufwand in der Fellpflege aus. Alle drei Dackelarten solltest du jedoch regelmäßig bürsten, beim Langhaardackel nimmt dies am meisten Zeit in Anspruch. Speziell die herabhängenden Ohren solltest du zudem regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf reinigen, um Entzündungen vorzubeugen.