Rassebeschreibung und Steckbrief

Bullterrier

Größe: mittelgroß
Fell: kurz
Gewicht: 20 - 30 kg
Halsumfang: 50 - 55 cm
Rückenlänge: 55 - 65 cm
Lebenserwartung: 10-14 Jahre

Bullterrier

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Dem Bullterrier haftet sein Ruf als “Kampfhund" an, obwohl die Rasse als freundlich und menschenbezogen gilt. Sein starkes und eigensinniges Wesen erfordert Einfühlungsvermögen und eine konsequente Führung.

FCI:

Gruppe 3 - Terrier

Sektion 3 - Bullartige Terrier

Körperbau:

mittelgroß; muskulös, eierförmiger Kopf, "Downface", kurze Läufe, kräftiger Kiefer

Schulterhöhe Rüde:

40 - 55 cm

Schulterhöhe Hündin:

40 - 55 cm

Gewicht Rüde:

24 - 30 kg

Gewicht Hündin:

20 - 30 kg

Brustumfang:

60 - 65 cm

Schnauzenlänge:

8 - 9 cm

Fell:

kurzhaarig, reinweiß oder farbig: schwarz, gestromt, tricolor oder rehbraun

Augen:

dreieckig, schmal, schräg, schwarz oder dunkelbraun

Ohren:

klein, nah angesetzt, hoch aufgerichtet

Charakter:

mutig, lebhaft, eigensinnig, menschenbezogen, verspielt, sensibel

Lebenserwartung:

10-14 Jahre

Herkunft:

Großbritannien

Ich bin ..
Geeignet für Hundesport Wachhund
intelligent ausgeglichen arbeitswillig verschmust eigensinnig

Geschichte des Bullterriers

Der Bullterrier ist eine von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannte Hunderasse aus Großbritannien, die zu den bullartigen Terriern zählt. Die Rasse entstand zunächst aus einer Kreuzung zwischen der Englischen Bulldogge, dem ausgestorbenen White English Terrier und Dalmatinern. Die Hunde wurden in Mittelengland gegen Ende des 18. Jahrhunderts gezielt gezüchtet und für Hundekämpfe missbraucht. Daher haftet den Tieren noch immer der Ruf als “Kampfhund" an. Heute gilt der Bullterrier bei vielen erfahrenen und verantwortungsbewussten Hundehaltern durchaus als geeigneter Familienhund und Begleithund. Die ersten offiziellen Rassestandards gehen auf den Züchter und Tierhändler James Hinks aus Birmingham zurück, der den eiförmigen Kopf als rassetypisches Merkmal standardisiert hat.

Aussehen: Der Bullterrier früher und heute

Im Vergleich zum Bullterrier früher ist der heutige Rassehund muskulöser, hat kürzere Läufe und einen längeren, eiförmigen Kopf. Weitere typischen Merkmale des Bullterriers sind sein bullartiges, aber harmonisch gebautes Erscheinungsbild und sein sogenanntes “Downface", also seine divergierende Kopflinie. Der nach außen gewölbte Kopf und seine dreieckigen Augen machen das besondere Aussehen des Bullterriers aus. Die häufigste Fellfarbe beim Bullterrier ist weiß. Daneben sind gemäß Rassestandard auch andere Farben zulässig: Das kurze, glatte Fell des Bullterriers kann auch schwarz, gestromt, tricolor oder rehbraun sein. Was Gewicht und Schulterhöhe angeht, werden keine Rassestandards gesetzt. Wichtig ist gemäß der FCI, dass die “höchstmögliche Substanz" im Einklang zum Erscheinungsbild steht. Dabei sind Bullterrier Rüden maskuliner, also kräftiger und muskulöser gebaut als Hündinnen. Mini Bullterrier (oder Miniatur Bullterrier) sind mit einer festgelegten Widerristhöhe von etwa 35,5 cm ein kleinerer Typ des Bullterriers und werden von der FCI als eigenständige Rasse geführt.

Charakter des Bullterriers: Ausgeprägter Schutztrieb

Sein Ruf als Kampfhund hängt dem Bullterrier noch immer an. Doch jeder verantwortungsbewusste Halter, der sich glücklich schätzt, einen Bulli an seiner Seite zu haben, wird dieser Annahme widersprechen. Der Bullterrier gilt als lebhaft, mutig und ausgeglichen, aber auch als entschlossen. Er neigt dazu, seinen Kopf durchzusetzen, was jedoch nicht bedeutet, dass er sich aggressiv zeigt. Im Gegenteil: der selbstbewusste Vierbeiner hat auch eine sensible Seite. Charakteristisch für diese Hunderasse ist ihr menschenfreundliches Wesen.

Erziehung des Bullterriers

Bei der Erziehung eines Bullterriers kommt es entschieden darauf an, dass du das Ruder in der Hand behältst. Der entschlossene Rassehund kann schon im Welpenalter zur Sturheit neigen und versuchen, sich als Rudelführer durchzusetzen. Hier sind deine Geduld und deine Konsequenz gefragt: Zeige dem Bullterrier Welpen liebevoll, aber selbstsicher seinen Platz in der Familie. Ein gut erzogener Bullterrier ist ein freundlicher, verspielter und nervenstarker Begleiter und wird er früh sozialisiert, kommt der bullartige Terrier auch besser mit Artgenossen und anderen Haustieren zurecht. Andernfalls kann er zu territorialem Verhalten neigen. Aufgrund seines starken Charakters ist der Bullterrier ein Vierbeiner für erfahrene Hundehalter, die viel Disziplin, Geduld und das nötige Feingefühl für den passenden Grad an Strenge mitbringen. Unsicherheiten im Umgang und Fehler bei der Erziehung erkennt der Vierbeiner sofort und könnte versuchen, diese zu seinem Vorteil zu nutzen. Der aufmerksame Bullterrier ist von Natur aus ein Wachhund, der sein Territorium und seine Familie verteidigt. Auch diese charakteristische Eigenschaft sollte bei der Erziehung berücksichtigt werden.

Zusammenleben mit dem Bullterrier: Viele Vorurteile

In Deutschland steht der Bullterrier als Listenhund auf der Rasseliste. Das erschwert die Haltung des Vierbeiners nicht nur, sondern verbindet die Anschaffung in manchen Bundesländern mit Auflagen oder ist sogar verboten. Entscheidest du dich trotzdem für einen Bullterrier, ist es wichtig, dass du den Welpen bei einem seriösen Züchter kaufst. Adressen und Ansprechpartner findest du auf der Seite des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH). Eine Ausnahme gilt für den Mini Bullterrier: Diese Rasse wird nicht als Listenhund geführt, ist aufgrund des Aussehens aber leicht zu verwechseln. Informiere dich daher frühzeitig, welche Richtlinien für die Haltung in deinem Bundesland gelten und lass nicht außer acht, dass sich fremde Menschen möglicherweise abgeschreckt fühlen können, wenn du mit deinem Bulli spazieren gehst. Die schmalen Augen und der gewölbte Kopf, gepaart mit dem bullartigen, muskulösen Körperbau werden häufig als die typischen Erscheinungsmerkmale eines Listenhundes identifiziert.
Dabei gilt ein artgerecht erzogener Bullterrier als tapferer, freundlicher und verspielter Hund, der am liebsten in der Nähe seiner Menschen ist und bei einer verantwortungsvollen und artgerechten Haltung nicht dazu neigt, aggressiv zu werden.

Beschäftigung: Spiel, Aufmerksamkeit und genug Bewegung

Der lebhafte Bullterrier liebt Bewegung und tobt sich bei langen Spaziergängen gerne aus. Auch für Hundesport wie Agility ist der Vierbeiner zu begeistern. Diese Art der Beschäftigung eignet sich übrigens auch gut als gemeinsame Aktivität für Hund und Halter, bei der ihr gezielt eure Bindung zueinander stärken könnt. Denn der Bullterrier braucht die Aufmerksamkeit seines Besitzers und viel Auslauf. Nimm dir daher viel Zeit für geistige und körperliche Aktivitäten mit deinem Vierbeiner.

Ernährung des Bullterriers

Die richtige Ernährung des Bullterriers sollte ausgewogen, proteinreich und hochwertig sein. Bei mangelnder Bewegung in Kombination mit der falschen Futtermenge neigt der Hund schnell zu Übergewicht. Auch wenn es nach Rassestandard kein ideales Gewicht für den Bullterrier gibt, merkst du schnell, wenn die überflüssigen Pfunde auf die Gelenke schlagen und zu Gelenkproblemen führen können. Zusätzliche Snacks sollte dein Bulli nur in Maßen verzehren. Hochwertiges Futter für deinen Bullterrier erkennst du daran, dass es z. B. ohne Zusatzstoffe auskommt. Um einer Magendrehung vorzubeugen, ist nach der Mahlzeit Ruhe angesagt.

Gesundheit des Bullterriers

Besonders bei reinweißen Bullterriern besteht aufgrund eines Gendefekts die Gefahr, an Taubheit zu erkranken. Vom Züchter kannst du deinen Bulli schon als Welpen auf Taubheit testen lassen. Auch Nieren- und Herzerkrankungen zählen zu den rassetypischen Krankheiten. Bei einer artgerechten Haltung hat ein gesunder Bullterrier eine Lebenserwartung von 10–14 Jahren.

Pflege: Einfache Pflegeroutine

Der Bullterrier ist angenehm pflegeleicht. Es reicht, wenn du sein kurzes Fell ab und an mit einem Kamm oder einer Bürste pflegst, um es von losen Haaren und Schmutz zu befreien. So sorgst du für gesundes und glänzendes Fell.