Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Die alte französische Hunderasse Briard ist auch als Berger de Brie bekannt, was in etwa der “Schäferhund von Brie" bedeutet. Vermutlich entstand dieser ehemalige Hirtenhund aus einer Kreuzung der Rassen Barbet und Picard. Im Flachland Frankreichs leistete der Briard wertvolle Hütearbeit für die dort ansässigen Bauern: Als Hofhund bewachte der kräftige Briard vor allem Schafherden.
In Aufzeichnungen aus dem Jahr 1785 dokumentierte der Naturforscher Comte de Buffon den Briard erstmals namentlich unter der Bezeichnung “Chien de Brie". Im Jahr 1809 tauchte schließlich der Name “Berger de Berie" bei einem landwirtschaftlichen Wettbewerb des Abbé Rozier auf. In beiden Weltkriegen half der kluge Briard den Menschen als Meldehund und Sanitätshund, indem er Verletzte im Schlachtfeld aufsuchte.
Seit 1954 ist der Berger de Brie von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannt und wird der Gruppe 1, den Hütehunden und Treibhunden, zugeordnet.
Dieser Hund ist auffallend und groß! Der Briard hat nicht nur ein langes, üppiges Haarkleid, sondern auch einen muskulösen Körperbau. Ausgewachsene Rüden haben eine stattliche Widerristhöhe zwischen 62 und 68 cm, während Hündinnen eine Schulterhöhe von bis zu 64 cm erreichen können. Das auffällige Erscheinungsbild dieser Rasse wird durch lange Augenbrauen sowie einen ausgeprägten Schnauzbart unterstrichen. Auch sind die zwei Afterkrallen pro Pfote ein eher ungewöhnliches Merkmal: Aus Tradition gehören die Afterkrallen, auch Wolfskrallen genannt, in doppelter Ausführung zum Rassestandard des Briards. Eine einfache oder fehlende Afterkralle ist laut FCI nicht zulässig.
Das gewellte, geschmeidige Fell besteht aus Deckhaar und Unterwolle und erinnert an Ziegenhaar. Folgende Fellfarben sind bei dieser Hunderasse erwünscht:
Dass der Briard gern mit Menschen zusammenarbeitet, macht sich auch bei seiner Erziehung bemerkbar. Erziehst du diese Hunderasse schon als Welpen mit einer fachkundigen Führung, fügt er sich hervorragend in die Familie ein. Dabei solltest du geduldig bleiben und stets mit liebevoller Konsequenz auf unerwünschtes Verhalten reagieren. Bei zu strengen Erziehungsmaßnahmen kannst du schon mal auf Sturheit stoßen.
Den Schutztrieb, der vor allem einst den zu überwachenden Schafherden galt, legt der Briard gegenüber seinem zweibeinigen Rudel genauso an den Tag: Der Briard möchte seine Familie beschützen und achtet aufmerksam darauf, dass alle Mitglieder beisammen sind. Er ist ein zuverlässiger Wachhund mit geringem Jagdtrieb, der fremden Menschen zwar misstrauisch, aber nicht mit Aggressivität oder unnötigem Kläffen begegnet.
Ein Briard ist ein Hund, der in das Leben einer aktiven und abenteuerlustigen Familie integriert werden möchte. An das Alleinbleiben solltest du deine Fellnase langsam gewöhnen. Für den einstigen Bauernhund ist ein großes Grundstück mit einem Garten optimal.
Der Briard ist ein sportlicher Geselle, den du am besten mit ausgedehnten Spaziergängen oder Wanderungen in Kombination mit sinnvollen und geistig fordernden Aufgaben auslasten kannst. Für den aktiven Alleskönner bieten sich einige Beschäftigungsmöglichkeiten an: Hundesportarten wie Agility oder Dog-Frisbee eignen sich hervorragend für den ausdauernden Vierbeiner. Auch Schutzhundesport stellt eine gute Möglichkeit für eine artgerechte Auslastung dar.
Bei der Auswahl des Futters lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste: den größten Anteil sollte ausmachen. Zucker und künstliche Geschmacksverstärker hingegen solltest du aus der Ernährung deines Lieblings streichen. Bist du ein Fan von der Rohfütterung, kannst du deinen Briard auch mit der BARF-Methode füttern.
Gesundheitliche Sorgen hast du mit dem robusten Berger de Brie kaum! Rassetypische Krankheiten treten eher selten auf. Daher hat ein gesunder Briard eine lange Lebenserwartung von etwa 12 Jahren. Dennoch kann eine Hüftgelenksdysplasie bei dieser Rasse vorkommen. Da diese Krankheit die Gelenke deiner Fellnase betrifft, solltest du darauf achten, dass dein Briard vor allem als Welpe in der Wachstumsphase die Gelenke nicht übermäßig belastet.
Zu den erblich bedingten Krankheiten gehört die Nachtblindheit. Dies ist eine Netzhauterkrankung, die das Sehvermögen in der Nacht stark beeinträchtigt. Wähle vor der Anschaffung einen seriösen Züchter aus, denn diese bemühen sich, erblich bedingte Krankheiten durch die Verwendung gesunder Elterntiere auszuschließen.
Das langhaarige Fell lässt es bereits vermuten: Bei der Fellpflege deines Briards solltest du etwas mehr Zeit einplanen. Da das gewellte Haar schnell verfilzt, sollte es jeden zweiten Tag bis in die Haarspitzen gebürstet werden. Am besten führst du dafür schon im Welpenalter eine feste Pflegeroutine ein, um den Briard an die Prozedur zu gewöhnen. Den Briard solltest du möglichst nicht baden. Kontrolliere die Pfoten und Ohren deines Hundes regelmäßig und achte darauf, dass die langen Strähnen die Augen nur ganz leicht bedecken. Mit Ausnahme von Augen und Pfoten sollte das Fell des Briards nicht getrimmt werden.