Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Auf den britischen Inseln, an der hügeligen Grenze zwischen England und Schottland, haben die wendigen Hütehunde bereits im 16. Jahrhundert Schafe zusammengetrieben und sicher von einer Wiese zur nächsten gebracht. Als ausdauernder Arbeitshund geschätzt, optimierten die Menschen den Border Collie und seine Eigenschaften über die Jahre. So begeisterte sich auch das Königshaus im 18. Jahrhundert für diese intelligente und aufgeweckte Hunderasse. Bei den Züchtern lag der Fokus auf dem Wesen und Arbeitseifer des Sheepdogs. Erst im Jahr 1980 wurde auch ein optischer Rassestandard niedergeschrieben.
Border Collies haben einen athletischen und wohl proportionierten Körperbau, der insgesamt eher länglich wirkt. Ihre tiefen Rippen und schmalen Schultern lassen seinen vorderen Körperbereich niedrig und bodennah erscheinen, was seiner ursprünglichen Aufgabe entgegen kommt, eine Schafherde schleichend zu umkreisen. Seine Augen erscheinen aufmerksam mit fast starrem Blick, der von einem freundlich wirkenden Gesicht umschmeichelt wird. Das Stockhaar ist kurz, mittellang oder lang und wird in unterschiedlichen Fellvarianten unterschieden: die Fellfarben zweifarbig, dreifarbig und merle.
Der Border Collie braucht stets neue Herausforderungen und Aufgaben. Dazu fokussiert er sich auf nur einen Menschen, dem er mit seinem "will to please" ständig und bedingungslos folgen möchte. Diese Rasse vereint viele gute Eigenschaften: So ist der Border Collie vor allem bei Frauchen und Herrchen sehr anhänglich, freundlich, äußerst intelligent und aufmerksam. Jagen tut dieser Vierbeiner mit ausgeprägtem Hütetrieb nur auf Sicht, also Tiere, die seiner "Herde" zu nah kommen.
Damit dieser Hütehund seinen positiven Charakter von klein auf entfalten kann, genießt er am besten eine konsequente Erziehung. Da Border Collies ein sensibles Wesen haben, ist es dabei jedoch wichtig, dass ihre Hundehalter stets liebevoll mit ihnen interagieren.
Ein Border Collie benötigt Platz und ein Grundstück, daher ist er ideal als Hütehund in Haushalten mit Garten und großem Grundstück aufgehoben, bestenfalls in ländlicher Lage.
Diese Rasse hat sich zu einem beliebten Familienhund entwickelt – nicht ohne Grund: Denn instinktiv hält er seine Herde, in diesem Fall Kinder und ihre Eltern, zusammen und beobachtet auch im Garten aufmerksam das Geschehen, immer bedacht, keines seiner "Schäfchen" zu verlieren oder zu weit weglaufen zu lassen. Verlässt doch mal ein Kind den Sichtbereich, wird der Border Collie folgen und ggf. maßregeln. Dies wird jedoch zu keiner Zeit aggressiv oder gewaltsam passieren. Die Anschaffung dieses Vierbeiners eignet sich dennoch nur für sehr aktive Familien mit viel Zeit für ihren Hund, da er viel geistige Auslastung und Bewegung benötigt.
Bekommt der Border Collie nicht kontinuierlich neue Aufgaben und Arbeitsbereiche auferlegt, langweilt er sich schnell, ist frustriert und sucht sich schlimmstenfalls seine ganz eigene Beschäftigung im Haus. Er entwickelt dann schnell Verhaltensweisen, die oft nicht im Sinne seines Besitzers sind. Möchtest du deinen Border Collie optimal auslasten, sind Bewegung und geistige Förderung gleichermaßen wichtig: So kann er beim Apportiertraining, ausgiebigen Spaziergängen, Radtouren oder Joggingrunden ideal herumtollen und den Körper auspowern. Indooraktivitäten wie beispielsweise Suchspiele und Zirkustricks fordern seinen Geist und runden die richtige Beschäftigung für sein hohes Energielevel perfekt ab.
Obwohl der Border Collie keine großen Ansprüche hat, eignet sich eine hochwertige Kost. Hier kannst du frei entscheiden, ob du zu konventionellem Futter greifst, selbst frisches Fleisch mit unterschiedlichem Gemüse und Zusätzen (z. B. Reis) kochst oder barfen möchtest.
Border Collies können, je nach Zuchtlinie, an erblich bedingten Augenerkrankungen leiden. Dazu gehören Glaukome (auch grüner Star), eine Erkrankung der Sehnerven, die nach und nach das Sichtfeld immer mehr beeinträchtigt, bis der Hund vollständig erblindet. Auch CEA (Collie Eye Anomaly), eine angeborene Beeinträchtigung der Sehkraft, kann in diversen Collie Züchtungen vorkommen und führt schlimmstenfalls zur vollständigen Erblindung.
Nicht nur Krankheiten an den Augen sind typisch für einige Collie Züchtungen. Auch folgende Erberkrankungen können diese Rasse belasten und ihren Alltag beeinträchtigen:
Unser Tipp: Die Merle-Farbgebung mit ihren typischen blauen Augen wird durch einen Gendefekt erzeugt, was die Verbreitung der genannten Erbkrankheiten begünstigt. Überlege daher genau, ob du mit eventuell auftretenden Krankheiten deines Hundes zurecht kommst. Zu bedenken ist hierbei, dass ggf. höhere Kosten für den Tierarzt anfallen und du speziell auf die Gesundheit abgestimmtes Futter benötigst.
Die Fellpflege des Border Collies ist einfach. Bürste sein Fell regelmäßig mit einer weichen und einer groben Bürste. So entfernst du überflüssige, lose Haare und beugst etwaigen Verknotungen und Verfilzungen vor. Läuft dein Collie vorwiegend auf weichen Feld- und Waldwegen, solltest du seine Krallen regelmäßig kürzen. Kontrolliere zudem nach jedem Spaziergang seine Ohren. Riechen sie ölig, reinige die vorderen Gehörgänge mit einem Taschentuch.