Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Der Bobtail, offiziell als Old English Sheepdog bekannt, gehört zu den ältesten Rassen Großbritanniens. Im frühen 18. Jahrhundert wurde er ursprünglich als Herdenschutz- und Hirtenhund gezüchtet und half dabei, Schafe und andere Viehherden zu hüten. Seine besondere Fähigkeit, große Herden zu kontrollieren und zu beschützen, verschaffte ihm schnell einen festen Platz in der Landwirtschaft. Den Namen Bobtail hat der treue Hund seinem Schwanz zu verdanken, denn manche Tiere wurden ohne Rute geboren. In den frühen Anfängen der Hundezucht wurde dem Bobtail oftmals die Rute kupiert, da als Arbeitshund die Gefahr bestand, sich durch Hängenbleiben mit dem Schwanz zu verletzen. Das Kupieren ist heute in Deutschland verboten.
Die Fédération Cynologique Nationale (FCI) stuft den Bobtail in Gruppe 1 der Hüte- und Treibhunde, Sektion 1 der Schäferhunde ohne Arbeitsprüfung, ein.
Der Bobtail ist unverwechselbar und beeindruckend mit seinem dichten, struppigen Haarkleid mit Unterwolle, das ihn auch bei schlechtem Wetter warm hält. An den Hinterläufen hat er besonders viel Fell. Die Farbe des Fells reicht von Weiß über Grau und “Grizzle” und kann sogar blaue Schattierungen (Blue Merle) haben. Sein Körperbau ist kräftig und muskulös, was ihn zu einem robusten Arbeitshund macht. Die Widerristhöhe eines ausgewachsenen Bobtails liegt typischerweise zwischen 56 cm bei einer Hündin und 61 cm bei einem Rüden. Er hat ein freundliches und intelligentes Gesicht, das oft von Haaren verdeckt ist. Sein Hals ist lang und kräftig und sein Kopf quadratisch mit weit auseinander stehenden Augen. Die Ohren dieser Hunderasse sind klein und liegen seitlich am Kopf flach an.
Typisch für die Rasse ist auch der "Stummelschwanz" oder eine natürlich kurze Rute.
Der Bobtail ist bekannt für sein freundliches und ausgeglichenes Wesen. Als echter Familienhund liebt er das Zusammensein mit seinen Menschen und zeigt sich kinderlieb und geduldig. Sein Beschützerinstinkt macht ihn zu einem aufmerksamen Wächter des Hauses. Trotz seiner Größe ist er erstaunlich sanftmütig und einfühlsam, weshalb er ein idealer Begleiter für Jung und Alt ist. Die Rasse gilt als humorvoll: Sie hat großen Charme und kann schnell von einer entspannten Haltung auf große Spielfreude umschalten. Der Bobtail ist zudem äußerst intelligent und lernwillig: Er trainiert gerne und lernt schnell. Die Hunderasse kann auch gut alleine zu Hause bleiben und verträgt sich üblicherweise gut mit anderen Haustieren. Der Bobtail wurde bekannt für seinen Mut und seine Intelligenz – Eigenschaften, die bis heute in der Rasse verankert sind.
Frühe Sozialisierung und regelmäßiges Training sind wichtig, um seine Hütetriebe in die richtigen Bahnen zu lenken. Positive Verstärkung und abwechslungsreiche Trainingsmethoden helfen dabei, seine Aufmerksamkeit zu erhalten und fördern seine Lernbereitschaft. Der Bobtail erfordert eine konsequente und liebevolle Erziehung, Strafen führen bei dem sensiblen Tier nicht zum Erfolg. Obwohl der Hund durch sein ruhiges Wesen und seine Intelligenz schnell und leicht lernt, braucht es für seine Erziehung aufgrund seiner Größe und seiner Eigenwilligkeit etwas Erfahrung.
Der Bobtail passt sich gut an das Leben in einer Familie an und ist ein loyaler und liebevoller Hausgenosse, der gerne mit dir kuschelt. Aufgrund seiner Größe und Energie passt er am besten in ein Zuhause mit ausreichend Platz, sowohl drinnen als auch draußen. Aufgrund seines freundlichen und verspielten Verhaltens sind Kinder im Haushalt üblicherweise kein Problem. Er sollte jedoch aufgrund seiner Größe immer unter Aufsicht mit Kindern interagieren.
Bobtails sind aktive und intelligente Hunde, die regelmäßige Bewegung und geistige Auslastung brauchen, was du dir als Hundehalter bewusst machen solltest. Durch ihre Vergangenheit als Treibhunde sind sie besonders gut geeignet für Hundesportarten wie Agility oder Obedience-Training. Lange Spaziergänge und das Spielen im Freien helfen, ihr Energielevel zu regulieren und fördern eine starke Bindung zwischen dir und deinem Hund. Bobtails sollten neben der vielen Bewegung auch lernen, sich zu entspannen, um gesund zu bleiben und durch ihren vitalen Lebensstil nicht übermütig zu werden. Regelmäßige Ruhepausen im Alltag und zwischen den Trainingseinheiten sind also unbedingt nötig.
Die Ernährung des Bobtails sollte auf seine Größe, sein Alter und seinen Aktivitätsgrad abgestimmt sein. Hochwertiges Hundefutter, das alle notwendigen Nährstoffe liefert, unterstützt seinen robusten Körperbau und sein dichtes Fell. Wichtig ist, auf die Portionsgröße zu achten, da die Rasse zu Übergewicht neigen kann – besonders wenn sie nicht ausreichend bewegt wird.
Bobtails sind im Allgemeinen robuste Hunde, jedoch gibt es einige gesundheitliche Bedingungen, auf die Züchter und Besitzer achten sollten. Dazu gehören Hüftdysplasie, bestimmte Augenerkrankungen und eine Neigung zu bestimmten genetischen Defekten, die allesamt aufgrund der guten herrschenden Zuchtbedingungen jedoch nur noch selten vorkommen. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und die Wahl eines verantwortungsbewussten Züchters, der die Gesundheit der Elterntiere überprüft, sind essenziell für ein langes, gesundes Leben. Dabei beträgt die Lebenserwartung eines Bobtails zwischen 12 und 13 Jahre.
Die Pflege des dichten Fells des Bobtails ist nicht zu unterschätzen. Regelmäßiges Bürsten ist notwendig, um Verfilzungen und Knoten zu vermeiden. Es wird empfohlen, das Fell mehrmals pro Woche zu bürsten, besonders in Zeiten des Fellwechsels. Achte dabei darauf, dass nicht zu viel Unterwolle deines Hundes verloren geht, um das Volumen des Fells zu erhalten. Trotzdem ist es wichtig, beim Bürsten die Unterwolle zu erreichen, also bis zur Haut zu bürsten. So bleibt sie weich und geschmeidig – ist die Unterwolle verfilzt, ist es kaum möglich, durchzudringen, sodass du deinen Hund scheren musst. Es ist also ein gewisses Geschick bei der Fellpflege des Bobtails nötig.
Obwohl häufiges Baden vermieden werden sollte, um die natürlichen Öle des Fells zu erhalten, ist gelegentliches Waschen ebenfalls Teil der notwendigen Fellpflege. Am besten befreist du das Hundefell nach jedem Spaziergang von Pflanzenteilen und Dreck und lässt dir vom Züchter oder einem Hundefriseur zeigen, wie du deinen Hund optimal bürstest. Wird er schon als Welpe an die Fellpflege gewöhnt, fühlt sich dein Hund dabei wohl. So kann sie zu einem entspannenden Ritual werden, bei dem ihr zudem eure Bindung weiter stärkt.