Rassebeschreibung und Steckbrief

Berner Sennenhund

Größe: sehr groß
Fell: lang
Gewicht: 36 - 50 kg
Halsumfang: 50 - 55 cm
Rückenlänge: 65 - 75 cm
Lebenserwartung: 7-10 Jahre

Berner Sennenhund

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Der Berner Sennenhund ist ein zuverlässiger Familienhund und ein vielseitiger Arbeitshund. Der sanfte Riese lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen, ist gerne aktiv, darf aber nicht zu sehr belastet werden.

FCI:

Gruppe 2 - Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Sektion 3 - Schweizer Sennenhunde

Körperbau:

übermittelgroß, kräftig, dabei harmonisch und ausgewogen

Schulterhöhe Rüde:

64 - 70 cm

Schulterhöhe Hündin:

58 - 66 cm

Gewicht Rüde:

38 - 50 kg

Gewicht Hündin:

36 - 48 kg

Brustumfang:

95 - 105 cm

Schnauzenlänge:

10 - 11 cm

Fell:

langhaarig, dreifarbig; Fellfarben: tiefschwarz, braunrot, weiße Abzeichen über Augen, an Pfoten, Brust, Schwanzspitze

Augen:

dunkelbraun, mandelförmig

Ohren:

dreieckig, hoch angesetzt, leicht abgerundet

Charakter:

ausgeglichen, freundlich, gehorsam, treu, kinderlieb

Lebenserwartung:

7-10 Jahre

Herkunft:

Schweiz

Ich bin ..
Familienhund Anfängerhund Hütehund, Hirtenhund Wachhund Therapiehund Rettungshund
intelligent ausgeglichen arbeitswillig verschmust verträglich mit anderen Haustieren

Geschichte des Berner Sennenhundes

Die Vorfahren des Berner Sennenhundes wurden in der Umgebung von Bern (Schweiz) als Hofhunde und Bauernhunde gehalten. Daher gehört der Berner Sennenhund als Wachhund, Zughund und Treibhund zu den eifrigen Hunderassen. Sein ursprünglicher Name ist “Dürrbächler", benannt nach einem Gasthaus im Riggisberg im Kanton Bern, wo die Rasse besonders häufig anzutreffen war. Der Name “Berner Sennenhund" geht auf den Kynologen Prof. Dr. Albert Heim zurück und legt die Verwandtschaft zu den Schweizer Sennenhunden nahe. Übrigens steht “Senn" für “Alpenhirte". Zu dieser Familie gehören auch der Entlebucher Sennenhund, der Appenzeller Sennenhund und der Große Schweizer Sennenhund.
Nicht nur in der Schweiz erfreut sich der gutmütige Berner Sennenhund großer Beliebtheit. Er gilt auch über die Grenzen seiner Herkunft hinaus als idealer Rettungshund, Therapiehund und als treuer Begleiter für Familien – so auch in Deutschland.

Aussehen: Stämmig, aber nicht schwerfällig

Der Berner Sennenhund hat ein unverwechselbares Erscheinungsbild. Sein dreifarbiges Fell ist eines der Merkmale des gutmütigen Riesen. Die Grundfarbe ist tiefschwarz, an den Backen zeichnet sich ein braunroter Brand ab und an einzelnen Stellen finden sich weiße Abzeichen, etwa über den Augen, an der Brust, den Pfoten und an der Schwanzspitze. Rassetypisch erreichen Rüden eine Widerristhöhe von 64–70 cm, bei Hündinnen liegt die Widerristhöhe bei 58–66 cm. Mit einem Gewicht von 38–50 kg ist ein ausgewachsener Berner Sennenhund Rüde ein stämmiger Hund. Dennoch wirkt er dabei nicht schwerfällig, sondern hat einen harmonischen und ausgewogenen Körperbau. Die ersten Rassestandards für die Reinzucht legten Hundezüchter vom “Schweizerischen Dürrbach-Klub" fest. Die FCI (Fédération Cynologique Internationale) führt die Hunde als eigenständige Rasse.

Charakter des Berner Sennenhundes: Ein gutmütiger Menschenfreund

Sein friedliches und ausgeglichenes Wesen macht den Berner Sennenhund zu einem beliebten Familienhund. Er kommt gut mit Kindern aus und lässt sich dank seiner hohen Reizschwelle schwer aus der Ruhe bringen. Dieser Hund verfügt über so gut wie keinen Jagdtrieb, was die Spaziergänge mit ihm sehr angenehm macht. Außerdem ermöglicht dir dies, ihn auch ohne Leine auf Erkundungstour zu schicken. Die Basis hierfür ist jedoch wie bei jedem Hund eine gute Erziehung, bei welcher der selbstsichere Berner Sennenhund lernt, Grenzen zu akzeptieren und auf dich zu hören.

Erziehung: Die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben

Eine Charaktereigenschaft des Berner Sennenhund ist seine Sturheit, doch mit einer geduldigen und konsequenten Erziehung kannst du viel bei ihm erreichen. Der Berner Sennenhund ist durchaus gehorsam, aber eben auch intelligent. Ein gemeinsames Training, bei dem der Hund lernt, auf Kommandos und Befehle zu reagieren, ist sowohl für den Hund als auch für Frauchen und Herrchen bereichernd. Wenn du als Anfänger noch ein paar Tipps an die Hand brauchst, kannst du dich gerne an eine Hundeschule wenden.

Zusammenleben mit dem Berner Sennenhund

Bei der Haltung des Berner Sennenhundes spielt die Frage nach dem “Wo" eine entscheidende Rolle. So eignet sich der Hund wegen seiner stattlichen Größe nicht für eine Stadtwohnung – und schon gar nicht, wenn er diese über häufiges Treppensteigen erreichen muss und es keinen Aufzug gibt. Vor allem als Welpe sollte dein Berner Sennenhund keine Treppen laufen, um seine Gelenke zu schonen. Ein Haus mit einem Garten ist die ideale Umgebung für deinen großen Vierbeiner. Als Familienmitglied ist der Berner Sennenhund eine treue Seele. Er ist wachsam und furchtlos und eignet sich daher als Wachhund.

Beschäftigung: Nicht zu sehr belasten

Mit einem Berner Sennenhund hast du einen Liebhaber von ausgiebigen Spaziergängen an deiner Seite. Diese Hunderasse ist alles andere als träge und braucht den täglichen Auslauf. Achte jedoch bei hohen Temperaturen darauf, dass dein Hund unter dem üppigen Fell nicht überhitzt und sich nicht überanstrengt. Auch Hundesportarten, die auf Schnelligkeit und Wendigkeit abzielen (z. B. Agility), sind nicht für den großen Vierbeiner gemacht. Ein solches Training führt zu einer unnötigen Belastung, die seine Gesundheit beeinträchtigen kann. Deinen intelligenten und aufmerksamen Familienhund förderst du am besten mit Aktivitäten wie Fährtensuchen oder Mantrailing. Er eignet sich für eine Ausbildung als Rettungshund, Therapiehund oder Begleithund.

Ernährung des Berner Sennenhundes

Die richtige Ernährung und die passende Futtermenge für deinen Berner Sennenhund lässt sich nicht pauschalisieren und hängt vom Alter, der Aktivität und Größe deines Tieres ab. So braucht ein Welpe im Wachstum eine andere Menge an Futter und Nährstoffen als ein ausgewachsener Berner Sennenhund. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung aus hochwertigem und proteinreichem Futter, dem keine Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe oder Zucker beigefügt wurden. Als alternative Ernährungsform zu Nass- oder Trockenfutter bietet sich auch Barfen an.

Gesundheit: Anfällig für Krankheiten

Der Berner Sennenhund hat eine Lebenserwartung von 7–10 Jahren. Im Vergleich zu anderen, und vor allem zu kleineren Hunden, zeichnet sich diese Rasse zwar nicht durch Langlebigkeit aus, dafür aber durch ihr großes Herz und ihren sanften, treuen Charakter. Je beliebter eine Rasse ist, desto größer ist die Gefahr einer unseriösen Zucht, bei der Erbkrankheiten nicht ausgeschlossen werden können. Deshalb ist es wichtig, dass du dich vorab über einen geeigneten Züchter informierst, z. B. beim VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen). Neben Krankheiten können auch andere Faktoren die Lebenserwartung negativ beeinflussen. Dazu gehören Probleme mit Übergewicht oder Gelenkprobleme, die durch das Treppensteigen entstehen. Achte daher besonders gut auf eine gesunde und artgerechte Ernährung deines vierbeinigen Begleiters und darauf, ihn nicht zu sehr zu belasten. Wie die meisten großen Hunderassen kann der Berner Sennenhund von einer Hüftgelenksdysplasie oder einer Ellbogendysplasie betroffen sein. Leider zeigen die Tiere auch Anfälligkeiten für Nierenerkrankungen und Krebserkrankungen. Letztere können sich durch Knoten unter der Haut oder Haarausfall äußern. Beobachte deinen Hund genau und konsultiere bei den ersten Anzeichen oder Auffälligkeiten einen Tierarzt.

Pflege des Berner Sennenhundes

Der langhaarige Berner Sennenhund sollte während des Fellwechsels, wenn er seine dicke Unterwolle verliert und viel haart, täglich gebürstet werden. Außerhalb des Fellwechsels solltest du die Bürste oder einen Kamm etwa 2–3 Mal in der Woche zur Hand nehmen, um Verfilzungen zu vermeiden und das Fell deines Rassehundes glatt und gesund zu halten. Doch mit der Fellpflege hört es beim Berner Sennenhund nicht auf: Zu einer gründlichen Pflege gehört auch die regelmäßige Kontrolle und Reinigung von Augen, Ohren, Zähnen und Krallen – diese Prozedur dient nicht nur der Schönheitspflege, sondern vor allem auch dazu, mögliche Erkrankungen zu erkennen.