Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Ursprünglich aus der englischen Grafschaft Northumberland stammend, war dieser Vierbeiner einst ein unermüdlicher Jagdhund, der besonders für seine Fähigkeit geschätzt wurde, Füchse und Dachse zu jagen. Seine Geschichte ist eng mit der kulturellen und industriellen Entwicklung Englands verbunden. Bergleute aus Bedlington sollen englische Terrier mit Arbeitshunden wie den Otterhunden (im Englischen “Otterhound”), einem Urtyp der Jagdhunde, gekreuzt haben. Auch eine Verwandtschaft mit dem Dandie Dinmont Terrier soll bestehen. Die Zucht des Bedlington Terriers begann im 19. Jahrhundert und bald machte sich die Hunderasse nicht nur als Jagdhund, sondern auch als treuer Gefährte einen Namen. Mit der Zeit wurde der Bedlington Terrier auch in wohlhabenden Kreisen geschätzt, was seiner eleganten Erscheinung und seinem freundlichen Wesen zu verdanken ist.
Seit 1963 ist er eine anerkannte Hunderasse der Fédération Cynologique Internationale (FCI). Die FCI ordnet den Bedlington Terrier der Gruppe 3 der Terrier und dort der Sektion 1 (Hochläufige Terrier) zu.
Dieser Hund ist besonders wegen seines Aussehens bekannt. Auf den ersten Blick erinnert der Bedlington Terrier mit seinem langen Rücken, dem gekräuselten und nicht drahtigen, sondern weichen Fell und seiner charakteristischen Silhouette an ein kleines Lamm. Kleine Korkenzieherlocken treten vor allem am Kopf auf, besonders auffällig ist auch die außergewöhnliche schmale Form von Kopf und Ohren. Die Rasse kann in verschiedenen Fellfarben auftreten:
Mit einer Größe von etwa 41 cm sowie einem Gewicht von 8 bis 10 kg gehört der Bedlington zu den mittelgroßen Terriern.
Was macht den Charakter des Bedlington Terriers aus? Obwohl der Bedlington Terrier ursprünglich als Jagdhund gezüchtet wurde, ist er heute vor allem ein liebenswerter Familienhund mit einem herzlichen Wesen und tollen Eigenschaften. Seine wachsame Natur macht ihn zu einem hervorragenden Wachhund, der im Umgang mit Fremden zunächst reserviert sein kann. Doch innerhalb seiner Familie zeigt er sich anhänglich, freundlich und verspielt. Sein Temperament ist eine harmonische Mischung aus Energie und Gelassenheit, wodurch er sowohl für aktive Menschen als auch für ruhigere Haushalte geeignet sein kann.
Wie viele Terrier bringt auch der Bedlington eine eigenständige Ader mit, die bei der Erziehung berücksichtigt werden sollte – er zeigt sich intelligent und lernwillig. Deine Fellnase braucht eine konsequente, aber liebevolle Hand, da ihr natürlicher Jagdtrieb und ihre hohe Intelligenz sie sonst leicht eigensinnig werden lassen können. Mit klaren Regeln und Geduld kannst du diese intelligente Rasse jedoch schnell für dich gewinnen. So kannst du deinen Welpen früh sozialisieren, ihm die Impulskontrolle beibringen oder den Rückruf üben. Euer Training sollte zusätzlich viel positive Verstärkung beinhalten, um seinen Eifer und seine Aufmerksamkeit gut zu nutzen. Kleine Kunststücke und Apportierspiele fördern nicht nur zusätzlich seine Intelligenz, sondern stärken auch eure Bindung.
Der Bedlington Terrier ist ein loyaler Familienhund, der sich mit viel Auslauf gut an die Haltung in Haus oder Wohnung anpassen kann. Seine freundliche und anhängliche Art macht ihn besonders für Familien geeignet, in denen er ausreichend Zuwendung erhält. Trotz seines Jagdtriebs ist er in der Regel kinderfreundlich und versteht sich gut mit anderen Haustieren – vorausgesetzt, er wurde entsprechend sozialisiert. Er liebt es, Teil des Familienlebens zu sein, und genießt gemeinsame Aktivitäten genauso wie entspannte Stunden mit seiner Bezugsperson auf dem Sofa.
Ein Bedlington Terrier ist kein Hund, der stundenlang untätig bleibt. Er benötigt als aktiver, intelligenter und arbeitsfreudiger Vierbeiner regelmäßige Bewegung und geistige Herausforderungen, um glücklich und ausgeglichen zu sein. Ideale Möglichkeiten, seinen Bewegungsdrang zu stillen und das Temperament zu zügeln sind:
Die Ernährung des Bedlington Terriers sollte auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein, vor allem, da die Rasse zu einer Störung des Kupferstoffwechsels (mehr dazu findest du im Abschnitt “Gesundheit”) neigen kann. Eine ausgewogene Diät von hoher Qualität, die reich an Nährstoffen und angemessen in Bezug auf Kalorien ist, hilft dir, deinen Hund gesund und vital zu halten. Für eine gute Wasser- und Proteinzufuhr kann eine BARF-Ernährung sinnvoll sein. Um ganz sicher zu gehen, solltest du dennoch regelmäßig Rücksprache mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin halten. Bei gesundheitlich gefährdeten Hunden kann eine frühzeitige Umstellung auf kupferarmes Futter vorbeugend wirken.
Gesundheitlich sind Bedlington Terrier robuste Hunde, jedoch gibt es eine Erkrankung, auf die du achten solltest. Die Rasse hat eine genetische Veranlagung zur Kupferspeicherkrankheit (Copper Toxicosis), also zu einer Ansammlung von Kupfer in der Leber. Es handelt sich dabei um eine Stoffwechselstörung, auf die seriöse Züchter die Elterntiere der Rasse testen lassen. Die Symptome zeigen sich oft erst bei ausgewachsenen Bedlington Terriern, beispielsweise indem er weniger aktiv ist, geringeren Appetit zeigt oder gar erbricht. Spätere Symptome können neurologische Auffälligkeiten, eine Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum oder abnorme Blutungen sein. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und ein genetischer Test sind daher empfehlenswert – so kann dein Liebling lange und gesund an deiner Seite bleiben!
Die Fellpflege deines Vierbeiners solltest du nicht unterschätzen: Sein Fell benötigt wöchentliche Pflege, einschließlich Bürsten und Trimmen, um Verfilzungen zu vermeiden und die charakteristische Form zu bewahren. Eine weitere Besonderheit der Rasse: Der Bedlington haart nicht und kann somit für Allergiker geeignet sein. Eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Augen und Ohren solltest du ebenfalls nicht vernachlässigen, um Infektionen vorzubeugen.