Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Der Ursprung dieser Rasse liegt in den ländlichen Regionen Frankreichs, der Beauce-Region, daher die Namensgebung wie Chien de Beauce oder Berger de Beauce. Als vielseitiger Helfer wurde er vor allem auf den Bauernhöfen für seine Fähigkeiten geschätzt, etwa als Wachhund auf den Höfen oder als Hüte- und Hirtenhund beim Hüten der Herde, um sie vor Raubtieren zu schützen. Eine weitere Bezeichnung dieser Hunderasse, Bas-Rouge, ist auf die charakteristische lohfarbene Färbung des Haars an den Läufen und an weiteren Stellen des Körpers zurückzuführen.
Ende des 19. Jahrhunderts schritt die Differenzierung der zahlreichen Ausprägungen der französischen Hirtenhunde voran. Heute ist die Rasse offiziell von der Fédération de Cynologique (FCI) anerkannt und wird in der Gruppe 1 der Hütehunde und Treibhunde und in der gleichnamigen Sektion 1 mit Arbeitsprüfung, geführt.
Der Beauceron ist ein großer Hund von kräftiger Statur:
Das Gewicht dieser Hunde liegt zwischen 32 und 50 kg. Mit ihrem muskulösen Körper und ihrem wachen, klaren Ausdruck strahlen sie Kraft und Agilität aus.
Ein markantes Merkmal des Beauceron sind die typischen lohfarbenen Abzeichen über den Augen, seitlich des Fangs, an der Brust, der Kehle, der Rute und den Läufen. Optisch sehen viele bei dieser Fellfärbung eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Beauceron und Dobermann.
Besonders ist zudem der Beauceron Harlekin, der ein hiervon abweichendes, aber ebenso offiziell anerkanntes Haarkleid trägt: Anstelle des schwarzen Fells haben die Tiere dieser Rassenausprägung blau, grau und schwarz geflecktes Fell mit lohfarbenen Abzeichen.
Das Wesen des Beaucerons ist geprägt von Intelligenz, Lernfreudigkeit und Furchtlosigkeit. Er zeigt sich freundlich und ruhig im Umgang mit seiner Familie, gegenüber Fremden reagiert er eher misstrauisch, schließlich ist er ein wachsamer Begleiter. Falls du mit einem Beauci dein Zuhause teilen möchtest, solltest du dir bewusst sein, dass er seinen eigenen Kopf und einen gewissen Hang zur Unabhängigkeit hat. Das kann unter Umständen in Dominanz umschlagen – nämlich dann, wenn dieser Hirtenhund keine ausreichende Beschäftigung erfährt oder seine Halter in der Erziehung nicht konsequent genug sind. Als Anfängerhund eignet sich der Franzose daher nicht.
Die Erziehung dieses intelligenten Hütehundes erfordert eine konsequente und einfühlsame Hand, denn Härte kann schnell bewirken, dass er erst recht seinen eigenen Kopf durchsetzen möchte. Aufgrund seines natürlichen Schutz- und Hüteinstinkts sind eine frühe Sozialisierung und eine klare Führung besonders wichtig. Mit Geduld, einfühlsamer Konsequenz und einem strukturierten Trainingsplan kann sich dein Chien de Beauce jedoch zu einem gehorsamen und treuen Partner entwickeln. Erfahrung im Umgang mit Hütehunden und ihren Instinkten und Bedürfnissen ist daher durchaus ein Vorteil.
Im Alltag zeigt der Chien de Beauce eine hohe Anpassungsfähigkeit und freut sich, wenn er aktiv am Familienleben teilnehmen kann. Er lässt sich aufgrund seiner Herkunft besonders gut draußen in der Natur auslasten und ist dann auch in seinem häuslichen Umfeld ein zufriedener, entspannter und ruhiger Gefährte, der den Kontakt zu seinen Menschen schätzt. Gemäß seines Wesens ist für diesen Hund am ehesten ein Leben auf dem Land geeignet, wo er seinen Instinkten, bedingt durch seine ursprüngliche Verwendung als Wachhund, nachkommen und Haus und Hof beschützen kann.
Der Berger de Beauceron braucht immer eine Aufgabe, die idealerweise seinen natürlichen Anlagen gerecht wird. Neben ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen liebt er anspruchsvolle geistige Aufgaben und ist besonders für Hundesport wie Agility, Obedience oder auch Fährtenarbeit geeignet. Diese Aktivitäten fördern nicht nur seine körperliche Fitness, sondern stärken auch die Bindung zu seinem Halter – so seid ihr perfekt vorbereitet, gemeinsam durch Dick und Dünn zu gehen!
Die Ernährung des Beauceron sollte auf seine aktive Lebensweise abgestimmt sein. Hochwertiges Futter, das den Energiebedarf deckt und vorbereitend auf das Alter die Gelenkgesundheit unterstützt, ist empfehlenswert. Welches Futter den individuellen Bedürfnissen deines Lieblings am besten entgegenkommt, kannst du mit deinem Tierarzt beraten. Auch das Barfen kann hierfür in Frage kommen.
Der Beauceron gilt im Allgemeinen als robust und wenig anfällig für genetische Erkrankungen. Planst du die Aufnahme eines Beauceron Welpen bei dir, solltest du Wert auf die Herkunft der Kleinen legen: Bei seriösen Züchtern bekommst du Welpen aus guter Haltung und mit gesunden Elterntieren und darüber hinaus bereitwillig Auskunft aus erster Hand bei allen Fragen rund um das Training, die Haltung und Ernährung dieser Rasse. Zudem sind regelmäßige tierärztliche Untersuchungen empfehlenswert, um Krankheiten rechtzeitig feststellen und behandeln zu können.
Die Pflege des Beaucerons ist vergleichsweise einfach: Regelmäßiges Bürsten (besonders beim Fellwechsel!) hält seine doppelte Haarschicht, bestehend aus der kurzen Unterwolle und dem dichten Stockhaar, in gutem Zustand. Auch die Ohren sollten regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls gereinigt werden, um Entzündungen vorzubeugen. Ähnliches gilt für die Pfoten: Inspiziere sie vor allem nach ausgedehnten Spaziergängen, um mögliche Verletzungen rechtzeitig zu erkennen. Für die perfekte Pflege-Routine ist zudem liebevolle Zuwendung ein Muss: Macht es euch gemütlich und nutzt die Zeit für eine ausgiebige Kuscheleinheit!