Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Wie sein Name schon erahnen lässt, hat der American Pit Bull Terrier seine Wurzeln in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Zucht dieser Rasse begann dort im 19. Jahrhundert: Für Rattenfänger-Wettbewerbe wurde damals ein schneller, starker Hund benötigt. Er ist eine Kreuzung aus Terriern, die als besonders kräftig gelten, und Bulldoggen, denen man eine gewisse Schnelligkeit nachsagt. Daraus resultierte sein Name: Bull und Terrier. Ein weiterer Teil im Namen des Pit Bull Terriers ist auf den Ring zurückzuführen, in dem Hundekämpfe stattfanden: dieser wird "Pit" genannt. Leider wurde auch der American Pit Bull Terrier in seiner Vergangenheit Teil der grausamen Tradition von Hundekämpfen und bei diesen Wettbewerben eingesetzt. Seine von Menschen antrainierte Kampfbereitschaft war bei diesen Veranstaltungen ein wichtiges Attribut.
Zwar wurden Tierkämpfe 1835 zuerst in Großbritannien, später auch in anderen Ländern Europas offiziell verboten, dennoch kommt es vor, dass der American Pit Bull Terrier noch immer von zwielichtigen Haltern für illegale Hundekämpfe missbraucht wird. Ohne die Misshandlungen in der Kampfarena wird der American Pit Bull Terrier jedoch als Begleithund zunehmend beliebter, da er von Natur aus über ein eher sanftes und freundliches Wesen verfügt.
Dennoch wird der American Pit Bull Terrier in allen deutschen Bundesländern als Listenhund geführt, teilweise auch im Ausland.
Der 1898 gegründete United Kennel Club (UKC) trug diese Rasse als erster Verein mit offiziellen Rassestandards ein. Von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) hingegen ist der American Pit Bull Terrier bis heute nicht anerkannt.
Eindrucksvoll und athletisch ist seine muskulöse Statur, gleichzeitig wirkt der mittelgroße American Pit Bull Terrier aber elegant. Dem American Staffordshire Terrier sieht er zum Verwechseln ähnlich, allerdings ist der Pit Bull Terrier etwas kleiner. Die kräftigen Rüden erreichen gemäß Rassestandard des UKC eine Widerristhöhe von 46–53 cm, bei Hündinnen beträgt sie 43–51 cm. Bei ausgewogenen Proportionen hat der kompakte Vierbeiner ein Idealgewicht von bis zu 27 kg.
Sein kurzes, dichtes Fell ist eng anliegend und glänzend. Dabei sind alle Farben und Zeichnungen (außer Merle) erlaubt. Auch bei der Augenfarbe gibt es hinsichtlich der Farbgebung keine Einschränkungen.
Sein eindrucksvolles Aussehen verleiht ihm – neben seiner tiefen und breiten Brust – der bullige Schädel. Auf seinem flachen Kopf mit breitem Kiefer trägt er kleine bis mittelgroße Ohren, die von Natur aus hoch angesetzt und abgeknickt sind.
Entgegen der vielfach anzutreffenden Auffassung, dass er eine “Kampfmaschine” sei, schlummert im American Pit Bull Terrier ein freundlicher und verspielter Vierbeiner. Der selbstbewusste Pit Bull gilt – eine gute Sozialisierung und konsequent antrainierter Gehorsam vorausgesetzt – als kinderlieb und offenherzig. Durch diese Eigenschaften kann er daher auch als Familienhund geeignet sein.
Ist der American Pit Bull Terrier gefährlich? Prinzipiell legt jeder Hund bei schlechter Erziehung unerwünschte Wesenszüge an den Tag – so auch der Amerikanische Pit Bull. Bei verantwortungsvoller, liebevoller und konsequenter Erziehung durch erfahrene Hundehalter sowie guter Sozialisierung schon ab dem Welpenalter hat er in der Regel ein warmherziges Wesen und zeigt sich seinen Besitzern sehr anhänglich und treu und ordnet sich bereitwillig unter.
Dieser Hund gilt zwar als lernwillig und intelligent, ist aber aufgrund seiner Kraft nichts für Anfänger. Als Halter dieser Rasse solltest du über ein selbstbewusstes Auftreten verfügen und klare Regeln aufstellen. Eine ruhige, besonnene und konsequente Erziehung ohne Ausnahmen ist bei dieser Rasse das A und O, damit dein Pitbull sich bereitwillig unterordnet und das Ruder nicht selbst in die Hand nimmt. Denn das Einhalten der Rangordnung ist die Grundvoraussetzung für ein harmonisches und gefahrenfreies Miteinander. Dafür ist es wichtig, dass du die Besonderheiten bei der liebevollen Erziehung dieser Rasse kennst.
Auch solltest du dir im Klaren sein, dass für die Haltung dieses Vierbeiners gewisse Auflagen bestehen, wie zum Beispiel Leinenzwang, ein Sachkundenachweis, die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses oder die Maulkorbpflicht. Informiere dich vor der Anschaffung bei deiner Stadt, welche Auflagen aktuell gelten.
Damit der American Pit Bull Terrier Gelegenheit bekommt, sein ursprüngliches Wesen auszuleben, bedarf seine Erziehung unbedingt Erfahrung und Pflichtbewusstsein. Mit deinem American Pit Bull Welpen ist ein Besuch in der Welpenschule, später auch in der Hundeschule, unerlässlich. Dort lernt deine Fellnase den Umgang mit Artgenossen, anderen Menschen und dich als Rudelführer zu akzeptieren.
Der anpassungsfähige Amerikaner ist recht anspruchslos, was die Bedingungen seiner Haltung angeht. Ob er in einem Haus mit Garten oder in einer Stadtwohnung lebt, spielt für ihn keine große Rolle. Der lebensfrohe American Pit Bull Terrier verlangt regelmäßigen Auslauf und Aktivitäten, die ihn auslasten. Wenn du in einem Haus mit Garten wohnst, solltest du für eine ausreichend hohe Umzäunung sorgen: Der American Pit Bull kann nämlich sehr hoch springen und so unter Umständen eigenständig auf Entdeckungstour außerhalb deines Grundstückes gehen.
Der American Pit Bull Terrier ist von Natur aus ein Familienhund, als solchen stuft ihn auch der American Kennel Club (AKC) ein. Natürlich sollte man Kinder jedoch nie unbeaufsichtigt mit Hunden dieser Größe lassen.
Für den American Pit Bull Terrier gilt, wie auch für den American Staffordshire Terrier, das Hundeverbringungs- und Einfuhrbeschränkungsgesetz (HundVerbrEinfG). Dieses verbietet die Einfuhr dieser Rassen aus dem Ausland nach Deutschland und deren Kreuzung. Du solltest also, wenn du überlegst, einen American Pit Bull Terrier bei dir aufzunehmen, unbedingt auf die Herkunft des Welpen aus einer seriösen Zucht achten.
Der American Pit Bull ist eine aktive Hunderasse und möchte gern körperlich und geistig ausgelastet werden. Neben ausgedehnten Spaziergängen freut er sich über gemeinsames Joggen oder Hundesport jeglicher Art: Probier doch mal Flyball, Obedience oder Agility mit deinem Liebling aus! Hier könnt ihr euch beide ordentlich auspowern. Diese Auslastung ist wichtig, um dein Kraftpaket bei Laune zu halten.
Der American Pit Bull eignet sich zwar nicht als Wachhund, dafür aber für die Ausbildung zum Spürhund, da er als sehr nervenstark gilt. Mantrailing kann daher auch eine gute Beschäftigung für deinen Pit Bull sein.
Ein gesunder American Pit Bull Terrier stellt keine besonderen Ansprüche an sein Futter: er verträgt sowohl Trocken- als auch Nassfutter in der Regel problemlos. Der lebhafte Amerikaner hat allerdings einen hohen Energiebedarf, daher solltest du – angepasst an seinen Gesundheitszustand, sein Alter und sein Gewicht – auf eine optimale Nährstoffzusammensetzung und die passende Futtermenge achten. Ein hoher Fleischanteil liefert deinem Vierbeiner wichtige Proteine; Kohlenhydrate sollten hingegen immer den kleinsten Anteil seiner Nahrung ausmachen.
Wenn du deinen Kumpel auf vier Pfoten barfen (biologische, naturnahe Rohfütterung) möchtest, haben wir in unserem Magazinbeitrag "Hundeernährung: BARF" erste Infos zu diesem Thema.
In der Regel hast du mit einem American Pit Bull Terrier einen recht gesunden Hund mit wenigen rassetypischen Krankheiten an deiner Seite. Allerdings neigt auch der Pit Bull – wie viele Hunde gleicher Größe – zur Hüftgelenksdysplasie (HD). Diese Krankheit bringt Symptome wie Bewegungsunlust, Steifheit oder Schmerzen mit sich.
Hautkrankheiten wie beispielsweise die Canine Demodikose zählen auch zu den häufigen Erkrankungen. Beobachtest du übermäßigen Haarausfall oder Juckreiz bei deinem American Pit Bull Terrier, solltest du die Symptome beim Tierarzt abklären lassen.
Manche Hunde dieser Rasse neigen außerdem vermehrt zu Allergien wie Heuschnupfen.
Bei guter Gesundheit hat der American Pit Bull Terrier eine Lebenserwartung von 12–14 Jahren.
Sein kurzes Fell ist sehr pflegeleicht und benötigt keine große Aufmerksamkeit. Es genügt, wenn du es gelegentlich bürstest. Den saisonbedingten Fellwechsel kannst du deinem Vierbeiner durch tägliches Bürsten etwas erleichtern.
Neigt dein American Pit Bull Terrier zu Hautproblemen, solltest du auf ein Bad eher verzichten. Braucht er doch mal eine gründliche Reinigung, ist es ratsam, ein mildes Hundeshampoo zu benutzen, das für den pH-Wert der Hundehaut ausgelegt ist.
Das Kürzen der Krallen kann hin und wieder notwendig sein – gerade bei Hunden im höheren Alter. Benutze dafür am besten eine spezielle Krallenschere.