Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Die Vorfahren der Amerikanischen Bulldogge hatten ihre Aufgabe ursprünglich als Arbeitshunde. Sie trieben das Vieh an, wurden bei der Wildschweinjagd eingesetzt und beschützten Haus und Hof ihrer Herren. Aufgrund ihrer Stärke und ihres Mutes wurden sie leider auch für Bullenkämpfe und für Hundekämpfe missbraucht, was dieser Hunderasse die Bezeichnungen “Bullenbeißer" und “Kampfhund" eingebracht hat. In Deutschland stehen die Hunde in manchen Bundesländern auf der Rasseliste und sind vor allem durch zwei Arten bekannt: Dem Johnson Type (auch Bully genannt) und dem Scott Type (bekannt als Standard Typ), die auf die Namen ihrer jeweiligen Züchter zurückgehen.
Der American Bulldog wird weder von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) noch vom Dachverband der Hundezüchter dieser Rasse, dem American Kennel Club (AKC), als Rasse anerkannt. Die Rassestandards finden sich beim United Kennel Club (UKC), der den American Bulldog seit dem Jahr 1999 als eigenständige Hunderasse führt. Diese Standards sind jedoch nicht verbindlich, weshalb es bei den Hunden zu Unterschieden in Größe und Gewicht kommt. Züchter setzen ihren Fokus nicht auf ein bestimmtes Aussehen, sondern auf die Aufgaben und Funktionen der Tiere.
In verantwortungsvollen Händen ist der American Bulldog ein ausgeglichener Begleiter. Er ist sehr menschenbezogen, aber tendenziell ein selbstbewusster Begleithund. Sein bulliges Aussehen vermittelt den Eindruck, dass der Kraftprotz sich durchzusetzen versteht. Tatsächlich hat der Bulldog jedoch auch eine sensible Seite, ist verschmust und ausgeglichen, wenn er gut behandelt und genügend ausgelastet wird.
Der American Bulldog ist kein Hund für Anfänger. Der Bulldog braucht eine starke Führung durch einen erfahrenen Hundehalter. Eine frühe Sozialisierung im Welpenalter ist unumgänglich, denn das territorial veranlagte Kraftpaket legt sich schnell mit Artgenossen an, wenn es den Umgang mit anderen Hunden nicht kennt. Wegen seines massigen Körperbaus ist die Bulldogge nicht so leicht zu bändigen. Der Besuch einer Hundeschule ist für die Erziehung des American Bulldog empfehlenswert. Denn hier lernt der Vierbeiner bereits als Welpe den Umgang mit anderen Hunden und Menschen. Wenn es mit dem Gehorsam nicht auf Anhieb klappt, erreichst du mit liebevoller Konsequenz mehr als durch harte Strenge und kannst die Bindung zu deinem Bulldog stärken. Das schafft Vertrauen.
Ob sich ein American Bulldog als Familienhund eignet, hängt von einer verantwortungsvollen Erziehung und einer souveränen Führung ab. Auch wenn er eine starke Bindung zu seiner Familie aufbaut, sollte der Bulldog wegen seiner Größe und Kraft nicht unbeaufsichtigt mit Kindern spielen. Ein Zusammenleben mit anderen Haustieren wie Katzen ist bei einer frühen Sozialisierung grundsätzlich möglich. Und wenn dein Bulldog draußen genug Auslauf bekommt, kommt er auch mit dem Platz in einer Wohnung aus und braucht nicht unbedingt ein Haus mit einem Garten.
Da den Hunden aufgrund ihrer Vergangenheit noch immer der Ruf anhaftet, gefährlich zu sein, ist die Haltung eines American Bulldog in Deutschland nicht ohne Einschränkungen möglich. In manchen Bundesländern wird diese Hunderasse als Listenhund geführt und damit als potentiell gefährlich eingestuft. Daher ist der Besitz und die Haltung einer Amerikanischen Bulldogge mit Auflagen wie einem Wesenstest verbunden.
Ein athletischer Körperbau wie der des American Bulldog kommt nicht vom gemütlichen Liegen auf der Couch. Ausgiebige Spaziergänge und viel Bewegung stehen bei der Haltung einer Amerikanischen Bulldogge auf dem Programm. Daher braucht dieser Hund Besitzer, die selbst sportlich aktiv sind. Wenn Frauchen oder Herrchen Joggen und Radfahren, ist der American Bulldog gerne dabei. Auslastung ist wichtig! Neben ausreichend Auslauf braucht der Vierbeiner auch Aufgaben, die ihn nicht nur körperlich, sondern auch geistig fordern (z. B. Fährtenlesen). Andernfalls sucht sich der American Bulldog selbst eine Beschäftigung. Mit Hundesportarten wie Agility kannst du deinen tierischen Begleiter zusätzlich bei Laune halten.
Nicht nur bei der Erziehung, auch bei der Ernährung ist beim American Bulldog Konsequenz angesagt: Das Kraftpaket ist kein Kostverächter. Deshalb kann die richtige Menge an Futter entscheidend sein, damit dein ausgewachsener Bulldog satt, gesund und aktiv bleibt. Auch Übergewicht kannst du mit der passenden Ernährung entgegenwirken. Das Futter für deinen American Bulldog sollte hauptsächlich aus Fleisch bestehen und keine Zusatzstoffe enthalten. Ob es sich dabei um Trocken- oder Nassfutter handelt, kannst du von den Inhaltsstoffen abhängig machen und dem Appetit deines Bulldogs überlassen. Besonders bei Welpen ist das richtige Futter und die passende Menge entscheidend für ein gesundes Wachstum.
Der Züchter kennt die Elterntiere und kann dich vorab über mögliche Erkrankungen aufklären. Nicht nur ein seriöser Züchter stellt die Gesundheit seiner Hunde sicher, auch du kannst mit einer artgerechten Haltung dafür sorgen, dass dich dein American Bulldog viele Jahre begleitet. Mit der richtigen Ernährung und viel Bewegung hat eine Amerikanische Bulldogge eine Lebenserwartung von 10–15 Jahren. Manche Vertreter dieser Rasse leiden an Ohrenentzündungen oder Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit. Andere Bulldogs neigen zu Allergien und müssen daher auf bestimmte Inhaltsstoffe im Futter verzichten. Auch das Schnarchen ist rassetypisch für die Amerikanische Bulldogge.
Der American Bulldog ist nicht sehr anspruchsvoll in seiner Pflege. Um sein Fell gesund und glänzend zu halten, reicht es, den kurzhaarigen Vierbeiner gelegentlich zu bürsten. So befreist du den Bulldog von losen Haaren. Auch ein Bad braucht ein American Bulldog nur, wenn er sehr schmutzig ist. Neben der Fellpflege solltest du auch Augen und Ohren im Blick behalten und diese bei Verschmutzungen reinigen.