Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Der Amerikanische Akita ist eine Variante der uralten Hunderasse Akita Inu. Beide Namen beinhalten die Präfektur Akita, die auf die japanische Insel Honshu, den Ursprung des Akitas, verweist. Hier war der Akita Inu ein beliebter Zug- und Wachhund. Leider wurde der Akita auch als Kampfhund missbraucht. Dafür wurden Rassen wie der Mastiff oder Tosa eingekreuzt, damit der Akita für die Hundekämpfe kräftiger wird. Für seine Leistungen als Arbeitshund bekam der Akita in Japan viel Anerkennung: Die Hunderasse wurde von der Regierung offiziell zum Naturdenkmal erklärt.
Der geschichtliche Verlauf und die Zuchtlinie des Akitas änderte sich nach dem zweiten Weltkrieg. Da er infolge des Krieges fast ausgestorben wäre, bemühten sich Züchter in Japan und in den USA, diese Hunderasse weiterhin zu erhalten. Hierbei entstand der American Akita, der aus einer Kreuzung mit dem Deutschen Schäferhund hervorgeht. Durch die unterschiedliche Entwicklung teilte man die Akitas grob in zwei Blutlinien: die Ichinoseki-Linie und die Dewa-Linie. Der bekannte Akita der Dewa Linie “Kongo-Go" gilt als Vorfahre des Amerikanischen Akitas in der USA.
Im Jahr 1999 erfolgte die Anerkennung durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale), dem größten kynologischen Dachverband. Der Amerikanische Akita wurde den Spitzen und Hunden vom Urtyp zugeordnet und in die Sektion der Asiatischen Spitze und verwandten Rassen eingruppiert.
Das Erscheinungsbild des Amerikanischen Akitas wirkt harmonisch und würdevoll. Charakteristisch sind seine aufgerichteten Stehohren, seine dunkelbraunen Augen und sein massiver Kopf, der die Form eines Dreiecks hat. Im Vergleich zum Akita Inu hat der American Akita einen kräftigeren Knochenbau und ist folglich etwas größer und schwerer. Während Rüden eine Widerristhöhe zwischen 66 und 71 cm erreichen können, ist die Schulterhöhe der Hündinnen mit 61–66 cm etwas kleiner. Das beachtliche Haarkleid des Amerikanischen Akitas besteht aus dichtem Stockhaar. Die Rute ist üppig behaart und die dicke Unterwolle ist etwas kürzer als das Deckhaar. Gemäß Rassestandard sind alle Farben wie rot, falbfarben, weiß usw. gestromt sowie gescheckt zulässig. Abzeichen mit oder ohne Maske verteilen sich harmonisch im Fell, die Flecken bei gescheckten Exemplaren sind gleichmäßig.
Im Wesen eines American Akitas sticht seine Selbstständigkeit wohl am meisten hervor. Deshalb müssen sich Frauchen und Herrchen seine Anerkennung erst erarbeiten, damit er ihnen ein treuer und loyaler Begleithund ist. Eine enge Bindung geht der eigensinnige Hund meistens nur mit seiner Bezugsperson ein. Gegenüber dieser Person ist er folgsam und kooperativ ohne sich unterwürfig zu verhalten. Grundsätzlich hat er Menschen gegenüber eine starke Beißhemmung.
Der selbstbewusste American Akita erfordert bei der Erziehung viel Geduld. Seiner Intelligenz und Sturheit solltest du mit Konsequenz und einer einfühlsamen Hand begegnen. Da der Hund sehr eigensinnig ist, sollte er nicht von Anfängern geführt werden. Erfahrene Hundehalter, die den Amerikanischen Akita mit seinem starken Schutztrieb und Jagdinstinkt selbstbewusst führen und kontrollieren können, sind bei dieser Hunderasse gefragt. Mit Härte oder gar Aggressivität in der Erziehung wirst du kaum erfolgreich sein – die Rasse ist zwar sehr aufnahmefähig, muss aber von klaren Regeln liebevoll überzeugt werden. Um mit seinem ausgeprägten Jagdtrieb umgehen zu können, kann dir der Besuch einer Welpen- oder Hundeschule Unterstützung bieten.
Als früherer Jagdhund benötigt der American Akita viel Auslauf, deswegen solltest du aktiv und abenteuerlustig sein. Oft wird der Amerikanische Akita als Einzelgänger betitelt – dies muss nicht immer der Fall sein, denn oft hat dieser Hund sein menschliches Rudel gern um sich. Der Vierbeiner kann in der Regel auch als Familienhund gehalten werden, denn dank seiner inneren Ruhe gilt er als Hund, der mit Kindern grundsätzlich gut zurechtkommt. An andere Artgenossen und Haustiere sollte er für ein problemloses Zusammenleben schon frühzeitig als Welpe gewöhnt werden.
Da der Hund einst bei der Jagd eingesetzt wurde, ist es ratsam, dass der Halter den American Akita an der Leine hält. Für eine artgerechte Haltung und einen glücklichen Hund solltest du sein Bewegungsbedürfnis täglich stillen. Dazu gehört neben ausgiebigen Spaziergängen auch Hundesport oder Suchspiele wie Nasenarbeit, die für genügend körperliche und geistige Auslastung sorgen. Zudem kannst du den ausdauernden Hund auch für weitere Aufgaben oder Aktivitäten wie dem Joggen begeistern – aber auch hier muss der Besitzer den ausgesprochen eigensinnigen American Akita oft genug erst einmal überzeugen.
Eine ausgewogene und artgerechte Ernährung fängt schon als Welpe an und ist essentiell. Bei falschem Futter neigt diese Hunderasse zu Unverträglichkeiten wie Hautausschlägen und Allergien. Oft werden diese Reaktionen von einem hohen Getreideanteil, Soja oder Hochleistungsfutter ausgelöst. Achte deshalb auf hochwertiges Futter, das aus tierischen Proteinen, Nährstoffen und Vitaminen besteht. Für den Amerikanischen Akita eignet sich eine fachgerechte Rohfleischfütterung, das Barfen.
Ein gesunder American Akita kann bis zu 15 Jahre alt werden. Dieser Hund gilt als robust – rassetypische Krankheiten treten selten auf und werden zudem erfolgreich von seriösen Züchtern bekämpft. Ganz ungeschoren kommt der American Akita allerdings nicht immer davon: Gelegentlich ist diese Rasse von Haut- und Haarerkrankungen betroffen. Der Größe geschuldet neigt der Amerikanische Akita auch zu Gelenkproblemen. Falls du einen Amerikanischen Akita kaufen möchtest, bist du beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in guten Händen: hier kann man dir seriöse Züchter, die nach strengen Bestimmungen züchten, empfehlen.
Durch das schmutz- und wasserabweisende Haarkleid sind die behaarten Vierbeiner recht pflegeleicht. Während des Fellwechsels ist es jedoch ratsam, die Bürste täglich zur Hand zu nehmen, um das lose Fell zu entfernen.