Rassebeschreibung und Steckbrief

Altdeutscher Schäferhund

aka Deutscher Schäferhund (Langstockhaar)
Größe: groß
Fell: lang
Gewicht: 22 - 40 kg
Halsumfang: 50 - 70 cm
Rückenlänge: 65 - 75 cm
Lebenserwartung: 10-13 Jahre

Altdeutscher Schäferhund

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Seinem Aussehen und Wesen nach ist der Altdeutsche Schäferhund ein typischer Vertreter der Schäferhunde. Er ist arbeitswillig, intelligent und sehr aktiv. Seine artgerechte Haltung setzt viel Zeit und Hundeerfahrung voraus.

FCI:

Gruppe 1 - Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)

Sektion 1 - Schäferhunde

Körperbau:

groß, kräftig, gut bemuskelt

Schulterhöhe Rüde:

60 - 65 cm

Schulterhöhe Hündin:

55 - 60 cm

Gewicht Rüde:

30 - 40 kg

Gewicht Hündin:

22 - 32 kg

Brustumfang:

95 - 105 cm

Schnauzenlänge:

keine Angaben

Fell:

langstockhaarig; Fellfarbe schwarz mit Abzeichen in Wolfsgrau, Rotbraun, Braun, Gelb

Augen:

mittelgroß, mandelförmig, dunkel

Ohren:

Stehohren, spitz auslaufend

Charakter:

intelligent, gutmütig, treu, arbeitswillig

Lebenserwartung:

10-13 Jahre

Herkunft:

Deutschland

Ich bin ..
Geeignet für Hundesport Wachhund Polizeihund Assistenzhund, Blindenhund Rettungshund
intelligent ausgeglichen arbeitswillig verschmust

Geschichte des Altdeutschen Schäferhundes

Die Bezeichnung “Schäferhund" versammelt Hunderassen, die rassetypische äußere Merkmale aufweisen und sich ihrem Wesen nach für Aufgaben als vielseitige Gebrauchshunde und Hütehunde eignen. Der langstockhaarige Altdeutsche Schäferhund ist im Wesentlichen ein Deutscher Schäferhund, jedoch wird die Rassebezeichnung “Altdeutscher Schäferhund" weder von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) noch vom “Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V." anerkannt. Der letztgenannte Zuchtverein wurde im Jahr 1899 vom Rittmeister Max von Stephanitz gegründet und legte die ersten Rassestandards für Deutsche Schäferhunde fest. Aufgrund ihrer Abweichungen vom Standard des Deutschen Schäferhundes und unterschiedlicher Zuchtziele wurden langstockhaarige Schäferhunde ab 1991 zunächst von der Zucht ausgeschlossen. Weil jedoch die Zucht von rein stockhaarigen Hunden aus genetischen Gründen misslang, wurde die Entscheidung im Jahr 2010 zurückgezogen. So findet sich der Altdeutsche Schäferhund auch in der Rassebeschreibung der FCI – nur eben nicht unter diesem Namen, sondern als Haarvarietät Langstockhaar.

Aussehen: Ein rassetypisches Erscheinungsbild

Der Unterschied zwischen den Varianten Stockhaar und dem langhaarigen Stockhaar besteht in der Beschaffenheit und Länge des Deckhaars. Stockhaarige Schäferhunde haben ein kurzes und eng anliegendes Fell. Beim Langstockhaar Schäferhund ist das Deckhaar weicher und liegt nicht fest an. Beide Haarvarianten werden mit Unterwolle gezüchtet. Der Altdeutsche Schäferhund fällt unter die Langstockhaar Hunde. Am Kopf, an den Ohren, den Läufen und Pfoten ist er stärker behaart und das Haarkleid bildet eine Mähne. Die Farben des Fells sind einfarbig Schwarz oder mit Abzeichen in Rotbraun, Braun, Gelb Wolfsgrau. Hündinnen erreichen eine Widerristhöhe von 50–60 cm bei einem Gewicht von 22–32 kg. Bei Rüden liegt das Gewicht zwischen 30 und 40 kg bei einer Widerristhöhe von 60–65 cm.
Eine weitere Unterscheidung hat sich bei der Zucht von Altdeutschen Schäferhunden herausgebildet: Mit Hochzucht und Leistungszucht werden zwei Linien beschrieben, die auf den Charakter, das Aussehen und die Arbeitsleistung der Hunde abzielen:

  • Bei der Hochzucht oder auch Showlinie geht es um die Optik und das Wesen der Hunde. Die Tiere sind dann eher ruhig und ausgeglichen und passen sich gut ihrer Familie an.
  • Altdeutsche Schäferhunde aus der Leistungszucht eignen sich wegen ihres ausgeprägteren Triebverhaltens beispielsweise als Rettungshunde, für den Einsatz bei der Polizei oder für Hundesport und müssen besonders beschäftigt und ausgelastet werden.

Charakter des Altdeutschen Schäferhundes: Ein wachsamer Beschützer

Der Altdeutsche Schäferhund verfügt über einen ruhigen und gutmütigen Charakter und ist nach einer frühen Sozialisierung im Umgang mit Mensch und Tier in der Regel ein ausgeglichenen Vierbeiner. Die Rasse eignet sich als Begleithund und ist auch als Familienhund gern gesehen. Im Vergleich zum Deutschen Schäferhund wird dem Altdeutschen Schäferhund eine höhere Reizschwelle nachgesagt. Sein ausgeprägter Lernwille und Bewegungsdrang setzen allerdings Erfahrung im Umgang mit und in der Haltung von großen Hunden voraus, weshalb sich der Altdeutsche Schäferhund trotz seiner vielen positiven Charaktereigenschaften nicht für Anfänger eignet.

Erziehung von Altdeutschen Schäferhundwelpen

Die Hundeschule ist ein guter Ort, um mit deinem Vierbeiner nicht nur Gleichgesinnte und Artgenossen zu treffen, sondern auch, um gemeinsam Kommandos und Gehorsam zu erarbeiten und eure Bindung zueinander zu stärken. Gerade sein wachsames Wesen und der Beschützerinstinkt können bei einer fehlenden Auslastung für Probleme sorgen. Neben der Bereitschaft, dem Altdeutschen Schäferhund viel Zeit und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, sind eine konsequente Erziehung und klare Regeln wichtige Voraussetzungen für die Anschaffung des selbstsicheren Vierbeiners.

Zusammenleben mit dem gutmütigen Vierbeiner

Als Familienhund ist der der Altdeutsche Schäferhund bei erfahrenen und bewegungsfreudigen Hundehaltern am besten aufgehoben. Wegen seiner Größe und seiner Bedürfnisse sollte der Hund möglichst in einem Haus mit Garten gehalten werden. Unnötiges Treppensteigen ist beim Altdeutschen Schäferhund generell zu vermeiden. Sein gutmütiges Wesen macht den arbeitsfreudigen Vierbeiner zu einem guten Freund für Kinder, wobei ein verantwortungsbewusster Umgang auch seitens der Kleinen eine wichtige Voraussetzung für ein harmonisches Zusammenleben darstellt. Erfolgt eine frühzeitige Sozialisierung, kommt diese Hunderasse in der Regel auch mit anderen Artgenossen gut aus.

Beschäftigung und die richtige Auslastung

Auf seinen Spaziergängen sollte der Altdeutsche Schäferhund die Gelegenheit bekommen, mit seiner Nase auf Entdeckungstour zu gehen. Durch Nasenarbeit ist der Vierbeiner geistig gefordert. Neben dem täglichen Auslauf kannst du mit Hundesport für zusätzliche Bewegung und Aufgaben sorgen. Für den aktiven Altdeutschen Schäferhund eignen sich beispielweise Agility, Obedience oder Fährtenarbeit. Bist du selbst gerne sportlich unterwegs, so bist du ein idealer Partner für den Altdeutschen Schäferhund. Beim Wandern oder Fahrradfahren ist der Begleiter auf vier Pfoten immer gerne mit von der Partie.

Ernährung des Altdeutschen Schäferhundes

Die richtige Menge an Futter unterscheidet sich von Hund zu Hund, weshalb keine pauschale Empfehlung ausgesprochen werden kann. Wie alle Welpen brauchen auch Altdeutsche Schäferhundwelpen besonders viele Nährstoffe, da sie sich im Wachstum befinden. Daher sollten sie in den ersten Monaten mit speziellemWelpenfutter versorgt werden. Was sich für die Fütterung speziell für deinen Liebling anbietet, kannst du beim Züchter erfragen. Später kannst du für einen Altdeutschen Schäferhund sowohl auf Trocken- als auch auf Nassfutter zurückgreifen und die Ration nach Alter und Aktivitätslevel ausrichten. Auch die Rohfütterung, BARF genannt, bietet sich für den großen Rassehund an. Wichtig ist jedoch, dass du nicht ohne das nötige Vorwissen an diese Art der Ernährung herangehst, um eine Unter- oder Überversorgung deines Hundes zu vermeiden.

Gesundheit und Lebenserwartung des Altdeutschen Schäferhundes

Nicht nur das richtige Maß an Bewegung, vor allem auch die passende Ernährung ist wichtig für eine gesunde Entwicklung und eine Lebenserwartung von 10–13 Jahren. Die falsche Fütterung kann sich schon beim Welpen negativ auf die Skelettentwicklung und Muskulatur auswirken. Beim ausgewachsenen Hund kann Übergewicht die Ursache von Gelenkproblemen sein. Krankheiten wie eine Ellbogendysplasie oder eine Hüftgelenksdysplasie können erblich bedingt auftreten. Von verantwortungsbewussten Altdeutscher Schäferhund Züchtern und Zuchtvereinen werden erkrankte Elterntiere in der Regel von der Zucht ausgeschlossen, um das Risiko von Erbkrankheiten zu minimieren. Bei der Anschaffung deines Welpen solltest du daher stets an einen anerkannten Züchter herantreten. Du findest diese beispielsweise bei Züchtervereinen wie dem “Verband für das Deutsche Hundewesen" (VDH).
Bei älteren Altdeutschen Schäferhunden ist rassetypisch eine degenerative Myelopathie zu beobachten. Diese betrifft das Nervensystem und führt zu unkontrollierten Bewegungen. Auch hier kann die Krankheit durch entsprechende Tests und Verfahren vorab erkannt werden.

Pflege des langstockhaarigen Schäferhundes

Die Fellpflege des Altdeutschen Schäferhundes ist nicht kompliziert. Beim Langstockhaar reicht es aus, ein paar Mal in der Woche zur Bürste oder einem Kamm zu greifen. Während seines Fellwechsels verliert der Hund mehr Haare und bedarf deiner Unterstützung. Bürsten und Streicheln sollten dann gerne täglich auf der Tagesordnung stehen. Auch die regelmäßige Kontrolle von Augen, Ohren und Krallen gehört zur Pflegeroutine eines Altdeutschen Schäferhundes dazu.