Rassebeschreibung und Steckbrief
Rassebeschreibung und Steckbrief
Die Präfektur Akita der Insel Honshu in Japan ist namensgebend für den Akita Inu – wobei das “Inu" für “Hund" steht. Die Rasse ist auch als Akita Ken geläufig. Der FCI ordnet den Akita in die Gruppe 5 der “Spitze und Hunde vom Urtyp" ein, denn seine Geschichte reicht weit zurück. Die Japaner verwendeten die fleißigen Spürhunde für die Jagd auf Schwarzwild. Im 19. Jahrhundert wurden die kleinen und mittelgroßen Hunde mit großen und kräftigen Rassen wie dem Tosa und Mastiff gekreuzt und bei Hundekämpfen eingesetzt. Im Jahr 1931 wurde der Akita zum Naturdenkmal erklärt. Während des zweiten Weltkrieges kam es beinahe zum Aussterben der Rasse, denn das Militär verwendete das Fell von Hunden zur Herstellung von Kleidung – davon ausgenommen waren Schäferhunde. Züchter machten sich daran, die verbliebenen Exemplare zu kreuzen, um sie zu schützen und die ursprüngliche japanische Rasse wiederherzustellen. So entstanden unabhängig voneinander zwei Linien: Der American Akita, der aus einer Kreuzung mit dem Deutschen Schäferhund hervorgeht, und der Akita Inu, der eine Verwandtschaft zu den japanischen Schlittenhunden aufweist und die klassischen Traditionen und Werte Japans verkörpert.
Der Akita Inu fällt durch seinen großen und wohlproportionierten Körperbau auf. Seine Statur wird unterstrichen von einem dicken und muskulösen Hals und einem geraden und kräftigen Rücken. Rüden erreichen eine Widerristhöhe zwischen 64 und 70 cm, Hündinnen kommen auf 58–64 cm. Das Deckhaar der Akita Inus ist hart und gerade, wohingegen die Unterwolle weich und dicht ist. Gemäß des Rassestandards der FCI variieren die Fellfarben zwischen rot, sesam (rot mit schwarzen Spitzen), gestromt oder weiß. Ein wesentliches Kriterium ist gemäß FCI Rassebeschreibung, dass all die genannten Fellfarben “Urachiro" aufweisen müssen. Das steht für weißliches Haar, das sich beispielsweise an der Unterseite des Kiefers oder an der Innenseite der Gliedmaßen befindet. Augen und Ohren der Akita Inus sind verhältnismäßig klein. Die Stirn hingegen ist breit und bildet durch die Stirnfurche ein weiteres rassetypisches Merkmal.
Nicht zuletzt seit dem US-amerikanischen Film “Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft" steht der Akita Inu als Symbol für Treue. Die filmische Vorlage basiert auf einer wahren Geschichte, in der ein Akita Hund namens Hachiko auch nach dem Tod seines Besitzers täglich dessen Rückkehr am Bahnhof gewartet hat. Diese als gehorsam, aber charakterstark geltende Rasse zeichnet sich durch ihr stolzes und ruhiges Wesen aus. Ein Akita, der seiner Bezugsperson volles Vertrauen schenkt, ist in der Regel ein treu ergebener Begleiter. Doch zählen auch Eigensinn und Stolz zu den charakteristischen Eigenschaften dieser Hunderasse. Der Akita Inu ist eher ein Einzelgänger mit hoher Individualdistanz, er zeigt sich nicht unterwürfig und neigt zur Dominanz. Daher ist er kein Hund für Anfänger und braucht eine starke Führung.
Nur wer bei der Erziehung souverän und konsequent bleibt, kann es mit dieser stolzen und selbstbewussten japanischen Rasse aufnehmen. Mit harschen Befehlen kommst du bei diesem Hund nicht weit. Dann kann der Hund mit Sturheit reagieren oder mitunter sogar aggressiv werden. Unverzichtbar ist daher eine frühe Sozialisierung mit anderen Menschen und Hunden, da besonders Rüden dazu neigen, sich mit fremden Artgenossen nicht gut zu vertragen.
Hinter dem ausgeglichenen Wesen des Akitas verbirgt sich ein treuer Beschützer, weshalb sich diese Rasse als Wachhund eignet. Sein ausgeprägter Schutztrieb sollte jedoch nicht unterschätzt und durch eine konsequente Erziehung kontrolliert werden. Auch der Jagdtrieb dieser Hunde kann zu einer Herausforderung werden. Der Akita braucht eine selbstsichere Führung. Bei erfahrenen Haltern wird er schnell zu einem liebevollen Familienhund, der sich auch gut mit Kindern verträgt. Allerdings gilt diese Rasse als ernsthaft und wenig verspielt. Zu seiner Bezugsperson baut der Akita Inu eine tiefe Bindung auf und eignet sich gut als Begleithund. Ob du für einen Akita ein Haus mit Garten haben musst oder ob er sich auch in einer Wohnung wohlfühlt, ist bei dieser Rasse nicht so entscheidend – die Hauptsache ist, du nimmst dir als Herrchen oder Frauchen viel Zeit für deinen Vierbeiner und gehst auf seine Bedürfnisse ein. Als menschenbezogener Hund ist der Akita am liebsten in der Nähe seiner Familie. Fremden Menschen gegenüber verhält er sich tendenziell eher zurückhaltend bis gleichgültig.
“Platz, sitz, gib Pfötchen" – für Kommandos und kleine Kunststücke, die der Unterhaltung dienen, ist der Akita Inu eher nicht gemacht und führt diese meist nur aus, wenn er einen Sinn dahinter erkennt. Tägliche Bewegung ist für diese Hunderasse ein Muss. Der Akita Inu braucht viel Auslauf, Spaziergänge mindestens zwei Mal am Tag und auf möglichst abwechslungsreichen Routen, während der er seine Umgebung unter die Lupe nehmen kann. Verhaltensauffälligkeiten können ein Anzeichen von Unterforderung sein. Neben der körperlichen Auslastung, die du mit Hundesport wie Agility oder Obedience erreichen kannst, braucht der wachsame Vierbeiner auch geistige Aktivitäten. Dazu eignen sich beispielsweise Mantrailing oder Suchspiele.
Das Futter für einen Akita Inu sollte abwechslungsreich und nahrhaft sein. Unverträglichkeiten, die bei diesen Hunden zu beobachten sind, beziehen sich beispielsweise auf getreidehaltiges Futter, weshalb eine glutenfreie Ernährung von Vorteil sein kann. Eine naturbelassene Ernährung oder Barfen bieten sich an. Welpen können mit dem von einem seriösen Züchter empfohlenen Futter versorgt werden. Großzügig ausgelegte Portionen und zu viele Belohnungssnacks können zu Übergewicht führen, das wiederum Erkrankungen begünstigen und zu einer geringeren Lebenserwartung beitragen kann.
Der Akita Inu gilt als robuste Hunderasse mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich 12 Jahren. Bei einer artgerechten Haltung und einer gesunden Lebensweise können die Hunde sogar bis zu 15 Jahre alt werden. Zu den typischen Krankheiten und Beschwerden gehören Unverträglichkeiten, Erkrankungen der Haut oder die Anfälligkeit zu einer Fehlbildung im Hüftgelenk, der so genannten Hüftgelenksdysplasie. Eine Erkrankung bei Akitas, die häufig asiatische Hunderassen wie auch der Chow Chow oder der Shar Pei aufweisen, ist die Blutkrankheit Mikrozytose, die auf Eisenmangel zurückzuführen ist.
So anspruchsvoll die Erziehung eines Akitas ist, so pflegeleicht erweist sich die Rasse bei der Fellpflege. Das harte Deckhaar ist selbstreinigend. Mehr Aufwand entsteht während des Fellwechsels, wenn der Akita seine Unterwolle verliert: Dann muss das Haarkleid täglich gebürstet werden, damit es nicht verfilzt. Eine regelmäßige Kontrolle von Ohren, Zähnen, Pfoten und Krallen ist angebracht.