Treibball

Treibball: Aktives Training mit Gymnastikbällen

Gymnastikbälle und Hunde – dass das eine gute Idee ist, dachte sich wohl auch der Erfinder Jan Nijboers. Bei diesem Sport wird deine Fellnase zum aktiven Ballführer, der kleine und große Gymnastikbälle mit vollem Körpereinsatz und klugem Köpfchen in ein Tor befördert. Ganz so einfach, wie es sich anhört, ist es aber nicht! Möchtest du erfahren, warum? Dann informiere dich im folgenden Beitrag über unseren Geheimtipp: Treibball!

Was steckt hinter diesem Hundesport?

Um Treibball zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf den Ursprung: Diese Hundesportart gilt als wertvolles Training für Hütehunde, die mit Hilfe von Anweisungen ihres Hundeführers lernen sollten, Schafe ohne Verletzungen zu hüten und zu treiben. Dem niederländischen Hundeerziehungsberater Jan Nijboers gefiel dieser Ansatz – so kam er prompt auf die Idee, Schafe durch Gymnastikbälle und Gatter durch Tore zu ersetzen.

Das Training findet auf einer großen Rasenfläche statt, auf der sich

  • ein Tor mit einer Größe von 2 x 3 Meter und
  • Bälle befinden.

Das Ziel deiner Fellnase ist, alle Bälle in einer bestimmten Reihenfolge in das Tor zu bekommen. Dabei kann dein Liebling seine Schnauze, Pfoten und seinen Körper nutzen, um die Bälle zu rollen, schubsen oder springen zu lassen. Du als Hundeführer befindest dich außerhalb des Spielfelds neben dem Tor und hilfst deiner Sportskanone mit Anweisungen und Kommandos aus der Entfernung.

Treibball-Kommandos und Anforderungen

Obwohl Treibball besonders für Hütehunde ein idealer Ausgleich ist, sorgt diese Hundesportart auch bei vielen anderen lauffreudigen und aktiven Hunderassen für Spaß. Die wichtigste Anforderung bleibt aber selbstverständlich die Gesundheit! Das Training kannst du an gehandicapte oder Seniorenhunde individuell anpassen – solange dein Liebling sich im Spiel wohlfühlt und nicht überfordert wird.

Da du mit deinem Hund zusammen im Team arbeitest, ist ein vertrauensvoller Umgang miteinander wichtig. Für eine gute Kommunikation könnt ihr, neben den Grundkommandos, auch diese Kommandos erlernen:

  • “Come by” für das Laufen im Uhrzeigersinn
  • “Halt”, um deinen Liebling zu stoppen
  • “Dahinter” als Signal, dass deine Fellnase hinter dem Ball bleiben soll
  • “Links” und “Rechts”, um deinen Hund in die richtige Richtung zu lenken

Alex vom Wir lieben HUNTER Team:

“Fürs Treibball Training habe ich mich und meinen Parson Russell Terrier Rüden Bobby bei einer Hundeschule angemeldet, weil ich am Anfang nichts falsch machen wollte. Wir sind ganz langsam gestartet, haben an lockerer Leine erstmal die Bälle kennen und berühren gelernt. Bobby hatte anfangs das Problem, dass er nicht so recht wusste, was er mit den Bällen nun anfangen sollte. Bei der Hundeschule haben wir dann einen Dummy unter den Ball gelegt, damit er lernt, den Ball wegzustoßen. Mittlerweile gehen wir regelmäßig hin – es macht uns einfach Spaß!”

Treibball im Turnier

Im Turnier gibt es in Deutschland aktuell 3 Regelwerke, die alle drei bis fünf Leistungsklassen und eine Einstiegsklasse für Anfänger anbieten. Halte hierfür Ausschau nach “Beginner-” oder “Fun-Klassen”. Je nach Regelwerk gibt es aber auch unter den Einstiegsklassen Unterschiede, z. B. ob die Aufgaben vorgegeben sind oder ob jeder selbst entscheiden kann, welche Übungen im Turnier präsentiert werden. In der höchsten Leistungsklasse wird z. B. auch die Anzahl der Bälle und der Abstand zum Tor erhöht. Willst du mit deiner älteren Fellnase Treibball spielen, findet ihr in der Seniorengruppe beim Turnier sicher einen Platz.

In höheren Leistungsklassen werden Vierbeiner nach ihrer Größe in die Gruppen “small”, “medium” und “large” unterteilt. Je Gruppe gibt es verschiedene Vorgaben, in welcher Zeit die Aufgaben bestenfalls bewältigt werden. Zudem erteilt ein Richter während des Turniers Bonus- und Minuspunkte. Während ihr Bonuspunkte vor allem durch eine hervorragende Kommunikation und Teamgeist gewinnt, bekommst du einen Minuspunkt, wenn du als Hundeführer beispielsweise unerlaubt das Spielfeld betrittst.

Treibball: Welche Ballgröße wird benötigt?

Im Turnier kann die Größe der Bälle frei gewählt werden. Dabei werden euch mindestens drei verschiedene Ballgrößen, mit einem Durchmesser zwischen 25 und 75 cm, zur Verfügung gestellt. Wählt am besten eine Ballgröße aus, die deinem Vierbeiner nicht über die Schulter ragt.

Treibball für Anfänger: Hilfreiche Tipps

Haben dich Geschichte und Spielregeln vom Treibball überzeugt? Dann buch doch mal ein Probetraining zum Schnuppern in einer Hundeschule! Da die meisten Hundebesitzer nicht über das nötige Equipment wie eine große Rasenfläche, ein Tor und eine Spielfeld-Umzäunung verfügen, gestaltet es sich schwierig, Treibball eigenständig im Garten zu erlernen. Zudem macht eine Sportart mit der Anleitung vom Profi und anderen Treibball-begeisterten Hundeführern noch mehr Spaß!

Hier noch 4 Tipps fürs Training:

  1. Beim Treibball geht es vor allem um die “innere Motivation” deines Lieblings; Leckerlis und Berührungen sind im Spielfeld verboten. Am Ende jeder Trainingseinheit darfst du aber auf jeden Fall zum Futterbeutel greifen.
  2. Die Gymnastikbälle sollte deine Fellnase wie Schafe behandeln; sanft aber auch mit Nachdruck.
  3. Mache deinem Vierbeiner anfangs klar, dass in den Ball beißen und wildes Herumtoben nicht erlaubt ist.
  4. Verwende ausschließlich weiche Gymnastikbälle. An harten Bällen kann sich dein Liebling mit Nase oder Pfoten böse verletzen.

Fazit: Treibball ist ein schöner Sport für Hund und Mensch, denn er bietet eine optimale Möglichkeit, euch zu bewegen, gemeinsam zu lernen und Spaß zu haben! Die Teamarbeit auf Distanz ist eine große Herausforderung, die letztendlich eure Bindung das Grundgehorsam deiner Fellnase enorm stärkt! Hast du Lust, diesen Hundesport auszuprobieren? Erzähl uns in den Kommentaren, wie es bei euch läuft!

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