Katze Alleinhaltung

Katze allein halten: Ja oder nein?

Sie rotieren mit den Ohren, lassen den Schwanz kreisen, neigen Körper oder Kopf und miauen: Katzen kommunizieren auf viele Weisen, denn sie sind sehr sozial und gesellig. Hältst du sie allein, fühlt sich deine Katze daher unter Umständen einsam und ist unterfordert, was schlimmstenfalls sogar zu einer Depression führt. Wir klären dich über Katzenmythen auf und sagen dir, welche Verhaltensauffälligkeiten einsame Katzen verrät.

5 Mythen zur Alleinhaltung von Katzen

Ein Mythos besagt, dass Katzen am liebsten allein mit ihrem Menschen leben, denn sie teilen nicht gern und wollen möglichst ihre Ruhe haben. Das stimmt nicht – die kleinen Tiger sind zwar Einzeljäger, jedoch in der Regel keine Einzelgänger! Welche Aussagen zur Einzelhaltung sich noch seit Jahren hartnäckig halten und inwieweit sie stimmen, haben wir dir hier zusammengetragen

1. “Katzen sind Einzelgänger”

Obwohl Katzen gern allein auf Beutejagd gehen, genießen sie ein Leben unter Artgenossen. Gegenseitiges Putzen, spielerische Raufereien und den Körperkontakt im Schlaf kann kein Mensch ersetzen.

2. “Kitten binden sich allein mehr an ihren Menschen”

Zieht ein Katzenbaby bei dir ein, ist erst einmal alles neu. Vermutlich fühlt es sich unsicher in den ersten Tagen ohne seine Mutter und die Wurfgeschwister. In dieser Zeit bietest du dem Kätzchen wichtigen Halt. Schnurren, grummeln, das Fell aufstellen oder mit den Ohren kommunizieren wird dir jedoch schwer fallen. Daher kannst du als Mensch leider keinen Katzenkumpel ersetzen, der fließend “kätzisch” spricht und der bei aufkommender Langeweile einen Spielgefährten auf Augenhöhe darstellt.

3. “Eine Katze macht weniger Arbeit als zwei Katzen”

Du fütterst dein Kätzchen mindestens zweimal täglich und sorgst stets für eine saubere Katzentoilette. Hältst du einen reinen Stubentiger, also ohne Freigang, bist du zudem für Spaß und Unterhaltung zuständig: Deine Wohnungskatze benötigt nicht nur viele Kratzmöglichkeiten (z. B. Kratzbaum oder Kratzbretter), sondern auch Spielmöglichkeiten in der Wohnung. Am besten hast du eine Auswahl an artgerechtem Katzenspielzeug parat, kannst deine Fellnase regelmäßig bespaßen (z. B. mit einer Katzenangel) und nimmst dir ausreichend Zeit für Streicheleinheiten. Bei Mehrkatzenhaltung steigt zwar die Futtermenge und auch das Katzenklo musst du im Zweifelsfall öfter reinigen; dafür beschäftigen sich die Miezen gern miteinander und beanspruchen weniger deine Zeit.

4. “Meine Katze ist auch allein glücklich”

Deine Katze wirkt friedlich, wenn sie den ganzen Tag auf dem Sofa schläft und offenbar bist du ihr als Katzenhalter genug Gesellschafft: Denn sie streift dir andauernd um deine Beine – sicher ein Zeichen ihrer starken Bindung zu dir, oder? Was du als positives Verhalten deiner Fellnase wahrnimmst, kann unter Umständen auch eine Folge ihrer Einzelhaltung sein.

5.“Meine Katze mag keine Artgenossen”

Streitigkeiten zwischen Katzen sind ebenso normal wie zwischen allen anderen sozialen Tieren. Es ist jedoch kein Indiz dafür, dass deine Samtpfote keine Artgenossen akzeptiert oder gar meidet. Rauft sie sich ab und zu mit der Nachbarskatze oder ist bereits eine Vergesellschaftung mit einer Zweitkatze gescheitert? Gib nicht auf – möglicherweise passt an dieser Stelle einfach die “Chemie” nicht. Die Schlüssel zur erfolgreichen Zusammenführung zweier Katzen sind oft Zeit, Geduld und Ruhe.

Wie wirkt sich Einzelhaltung auf meine Katze aus?

Verlässt du das Haus und lässt deine Katze ohne Partnerkatze über Stunden allein, kann sie tatsächlich vereinsamen, entweder schon über die ersten Monate oder im Laufe der Jahre. Ihr fehlt ein Artgenosse zum Anschmiegen, zum gegenseitigen Putzen und Spielen. Unliebsame Verhaltensänderungen bei Einzelkatzen können die Folge sein, die oft Nachteile für das Tier und seinen Besitzer mit sich bringen.

Anfangs leidet eine Katze oft noch “leise”. Die mitunter depressiven Verhaltenszüge schleichen sich langsam im Alltag ein. Zeigt deine Samtpfote eine oder mehrere dieser Verhaltensweisen, ist es ratsam, einmal genauer hinzuschauen und das Verhalten beim Tierarzt oder einem Katzenpsychologen abklären zu lassen:

  • Protestpinkeln

Einige Katzen zeigen ihren Unmut, indem sie wildpinkeln. Da sie in der Regel sehr reinlich sind, ist Unsauberkeit ein eindeutiges Warnsignal.

  • Aggression

Zerstört dein Vierbeiner mit seinen Krallen anfangs noch Tapeten und Möbel, könnte er bald auch dir oder anderen Mitbewohnern gegenüber Aggressionen zeigen und dich kratzen oder gar angreifen.

  • Trägheit

Sehr träges Verhalten kann auch auf eine Art der Frustbewältigung hindeuten. Schläft deine Katze ungewöhnlich viel und liegt meistens teilnahmslos herum, kann dies womöglich auf depressive Stimmungen hinweisen. Auf Dauer schadet dies auch der physischen Gesundheit deiner Katze: Denn auch wenn sie möglicherweise weniger frisst, könnte die mangelnde Bewegung dazu führen, dass sie unverhältnismäßig zunimmt.

  • Anhänglichkeit

Wie angewachsen hängt dein Stubentiger stetig an deinem Hosenbein oder begattet dich sogar? Er versucht offenbar mit allen Mitteln, deine Aufmerksamkeit und Zuneigung zu bekommen. Verlässt er zudem seinen vollen Futternapf, sobald du den Raum verlässt, und folgt dir auf Schritt und Tritt, könnte dies sein Gefühl der Einsamkeit ausdrücken.

  • Hyperaktivität

Findet deine Katze keine Ruhe? Streicht sie den ganzen Tag rastlos durch die Wohnung oder klettert, springt ununterbrochen auf deine Möbel und wieder herunter und miaut dabei aus tiefster Seele, dann ist sie vermutlich unterfordert und schreit regelrecht nach Entertainment.

Wann ist Einzelhaltung dennoch möglich?

Wir haben dir einige wichtige Gründe genannt, die für eine Mehrkatzenhaltung sprechen. Unter einigen Umständen erscheint es jedoch sinnvoll, deine Fellnase ohne Partnerkatze zuhause zu halten. Wir nennen dir 3 mögliche Gründe für die Einzelhaltung:

1. Mangelndes Sozialverhalten:

Ist eine Katze von klein auf die Haltung allein gewohnt, verlernt sie die Körpersprache und Kommunikation mit ihren Artgenossen. In so einem Fall ist eine Vergesellschaftung mit anderen Katzen im hohen Alter oft schwierig, meist sogar unmöglich.

2. Erkrankungen:

Ist deine Katze am felinen Immundefizienz-Virus (FIV), auch Katzen-Aids genannt, erkrankt? Dann hältst du sie lieber allein, denn dein Vierbeiner ist nicht nur geschwächt und braucht besondere Aufmerksamkeit, das Virus ist zudem ansteckend und kann bei Streitereien oder spielerischen Raufereien auf Artgenossen übertragen werden.

3. Freigängerkatze:

Hält sich deine Katze überwiegend im Freien auf, frisst lieber auf der Terrasse und kommt auch nachts nicht regelmäßig nach Hause, dann pflegt sie vermutlich zumindest als gelegentliches Rudeltier ausreichend soziale Kontakte zu Artgenossen und benötigt keine Partnerkatze im Haus.

Wichtig: Dies gilt nicht für Katzen in Wohnungshaltung, die täglich nur wenige Stunden die umliegenden Gärten und Wiesen erkunden.

Welche Katzenrassen kann man allein halten

Für viele Menschen, die sich eine Katze wünschen, kommt aus unterschiedlichen Gründen nur die Einzelhaltung in Frage. Hier kommt schnell die Frage auf, welche Katzen man allein halten kann. Einige Rassen kommen offenbar auch ohne Vergesellschaftung mit Artgenossen zurecht, da sie speziell für die Bedürfnisse des Menschen gezüchtet wurden und somit besonders die Nähe zu streichelnden Händen suchen:

  • Britisch Kurzhaar
  • American Shorthair
  • Europäisch Kurzhaar
  • Maine Coon
  • Russisch Blau
  • York Chocolate

Fürs Alleinsein sind Katzen jedoch nicht gemacht: Arbeitest du viel oder bist du viel außer Haus, ist eine Katze möglicherweise nicht der passende Mitbewohner für dich. Denn auch alle oben genannten Rassen freuen sich grundsätzlich über Katzengesellschaft.

Fazit: Vieles nimmt Einfluss auf ein glückliches Katzenleben. Damit deine Samtpfote sich rundum wohlfühlt, reichen dein Entertainment und ausreichend Platz nicht unbedingt aus. Sie spielt und schmust am liebsten mit einem Gefährten. Wie lebst du mit deiner Katze und welche Erfahrungen hast du mit Einzel- oder Mehrkatzenhaltung gemacht? Wir sind gespannt auf deine Kommentare!

Kommentare
Von: Ivonne Straube

Eine kleine Frage ich habe 2 Katzen jedoch musste ich eine von beiden einschläfern lassen da sie sehr krank war ich bin mit mir am zweifeln ob ich ihr eine 2. Katze holen soll da sie jetzt mehr verschmust ist als wie vorher ! Was würdet ihr mir raten ich hab den Verdacht das sie sich verkriechen wird wenn ich ihr eine 2. Katze dazu hole?! Liebe Grüße Ivonne ! Würde mich über ein Antwort vone ich freuen

Von: Hunter

Hallo Ivonne, das ist etwas schwierig zu beantworten, da jede Katze anders reagiert. Wenn deine Katze sozial ist, fände sie einen neuen Katzenfreund sicher toll. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich nur sagen, dass sich bisher jede Katze von mir über weitere Spiel- und Schmusepartner gefreut hat. Manchmal dauert es etwas, bis sie sich akzeptieren und anfreunden, aber wenn du ihnen die Zeit und den Raum gibst, sich langsam aneinander zu gewöhnen, ist die Chance sehr hoch, dass die Katzen sich gut verstehen. Deine Nicole vom Wir lieben HUNTER Rudel.

Von: Diana

Meine wurde 5 Jahre als Einzel Katze aufgezogen. Ich habe sie seit Donnerstag, und ist heute das erste Mal alleine.

Von: Hunter

Hallo Diana, wenn deine Katze es von Anfang an gewohnt ist, alleine zu sein, dann findet sie sich auch eher mit der Situation zurecht. Bitte sorge aber dafür, dass sie stets genügend Abwechslung und Aufmerksamkeit bekommt, um nicht zu vereinsamen, Das tut der Katze nicht gut und sie könnte psychische Störungen davon tragen. Deine Nicole vom Wir lieben HUNTER Rudel

Von: Niklas Schmider

Guten Tag, ich werde mir an dem 10.07 eine BKH Kitten zulegen. Ich habe mich wirklich sehr stark informiert und die Meinungen sind sehr gespalten im Bereich Einzelhaltung der BKH. Ich hoffe doch einfach sehr das mein kleines Kitten auch glücklich ohne einen 4 beinigen Partner wird da mir 2 Katzen dann doch einfach zu viel sind. (Hinsichtlich Platz, Aufwand, Kosten etc) Ich bin generell viel zu Hause durch die Möglichkeit zwei mal Home Office in der Woche machen zu können. Falls ich mal nicht zuhause bin wird sich meine Eltern um den kleinen Kümmern. Wie ist eure Meinung dazu? Wird meine BKH trotzdem glücklich oder könnte Gefahr bestehen das der kleine einsam wird? Grüße Niklas

Von: Hunter

Lieber Niklas, ein kleines Kitten von Anfang an alleine zu halten ist keine gute Idee. Katzen, egal ob BKH oder andere, sind sehr anhängliche und soziale Tiere und brauchen Gesellschaft und Beschäftigung. Vor allem, wenn du vorhast, sie nur als Wohnungskatze zu halten. Durch fehlende Kontakte kann sie sich schnell langweilen, fühlt sich vernachlässigt und kann auch Depressionen oder andere Verhaltensstörungen entwickeln. Das beste ist, direkt eine gleichaltrige Kätzchen zu vergesellschaften. Solltest du wirklich nur eine Katze halten wollen, frag doch einfach mal in einem Tierheim nach. Dort wirst du Katzen finden, die aus verschiedenen Gründen nur alleine gehalten werden können. So hast du die Möglichkeit einer Einzelkatze ein neues Leben zu schenken. Deine Nicole vom Wir lieben Hunter Rudel

Kommentar schreiben