Joggen mit Hund: Gemeinsames Lauftraining
Du joggst gern und möchtest deine Freude am Ausdauertraining mit deinem Vierbeiner teilen? Ganz egal, ob Anfänger oder geübter Läufer: Wie du selbst benötigt auch dein Vierbeiner einen Trainingsplan, mit dem er seine Kondition schrittweise aufbauen und seine Muskulatur stärken kann. Wir erklären dir, wie die gemeinsamen Laufeinheiten gelingen und was du vorab wissen solltest.
Mit Hund joggen: Was muss ich beachten
Bevor du deinen Jogginganzug überziehst und die Laufschuhe für euer erstes gemeinsames Lauftraining schnürst, solltest du einige Punkte beachten:
Ab wann darf ein Hund joggen?
Dein Hund darf dich beim Joggen bedenkenlos begleiten, sobald er ausgewachsen ist. Bei kleineren Rassen ist dies bereits nach ca. 8 Monaten der Fall. Bei besonders großen Rassen benötigen die Knochen und Gelenke jedoch bis zu zwei Jahre, um komplett ausgebildet zu sein.
Wann darf ich mit meinem Hund joggen?
Innerhalb von 2 Stunden nach den Mahlzeiten deines Hundes solltest du auf eine Joggingrunde verzichten, da zu viel Bewegung nach dem Fressen Bauchschmerzen verursachen kann und schlimmstenfalls zu einer lebensbedrohlichen Magendrehung führt. Außerdem spielen saisonale Witterungsbedingungen und Umwelteinflüsse eine Rolle:
- Joggen im Sommer: In den warmen Monaten empfehlen wir dir, in den frühen Morgenstunden oder spät am Abend joggen zu gehen. Besonders bei Hitze bereitet die trockene Luft deiner Fellnase Schwierigkeiten, denn Hunde besitzen weitaus weniger Schweißdrüsen als Menschen und laufen daher schneller Gefahr, einen Hitzschlag zu erleiden. Zudem kühlt auch der überhitzte Untergrund am Abend aus: Eine abendliche Laufrunde auf asphaltierten Straßen und Bürgersteigen ist so nicht nur für Frauchen und Herrchen angenehmer, sondern vor allem für die Hundepfoten.
Unser Tipp: Kannst du deine Laufzeiten nicht an die Temperaturen anpassen, wähle am besten eine schattige Route, zum Beispiel durch ein Waldgebiet oder entlang von Feldwegen, wo die Hitze etwas weniger stark ausfällt.
- Joggen im Winter: Bei Minusgraden ist Vorsicht geboten, denn besonders Hunderassen mit wenig Winterfell frieren schnell. Vermeide daher unbedingt, dass dein Liebling auskühlt. Warme Hundebekleidung wie Hundemäntel oder Hundedecken können einer Erkältung vorbeugen. Bestenfalls verlegst du das Aufwärmtraining und deine Dehnübungen nach dem Joggen an besonders kalten Tagen nach drinnen.
Welche Voraussetzungen sollte mein Hund zum Joggen mitbringen?
- Dein Hund ist gesund und hat ein kräftiges Herz-Kreislauf-System
- Es liegen keine Gelenkkrankheiten vor
- Eventuelle Verletzungen an Sehnen, Knochen oder der Muskulatur sind komplett ausgeheilt
- Sein Alter, Größe und Rasse eignen sich zum regelmäßigen und ausdauernden Laufen
Welcher Hund eignet sich zum Joggen?
Die meisten Hunderassen laufen und toben liebend gern. Vermutlich wird auch dein Vierbeiner dich daher mit Freude beim Joggen begleiten. Nicht alle Hunde eignen sich jedoch für lange Strecken und ein schnelles Lauftempo. Wir nennen dir einige besonders lauffreudige Rassen und welche, mit denen du lieber auf den Ausdauersport verzichten solltest:
Diese Hunderassen laufen gerne:
Hunde dieser Rassen dürfen eingeschränkt joggen:
Diese Hunde sollten aufs Joggen verzichten dürfen:
- Corgi
Unser Tipp: Dein Vierbeiner darf nicht über große Distanzen mit schnellem Tempo laufen, du möchtest aber nicht auf gemeinsamen Sport verzichten? Dann versuch’ es doch einmal mit “Slunning” – dem langsamen Laufen (slow running) und lege dabei hin und wieder Gehpausen ein.
Wie lange darf mein Hund joggen?
Alle Hunde und Menschen benötigen anfänglich ein Aufbautraining, bei welchem die Laufzeiten schrittweise verlängert und Gehpausen nach und nach verkürzt werden bis sie komplett ausbleiben können. Die finale Distanz und Dauer der Laufeinheiten, die gesund für deinen Liebling sind, lassen sich nicht pauschal festlegen. Daher ist es ratsam, dass du deinen Liebling achtsam und aufmerksam behandelst. Starkes Hecheln und Zittern beispielsweise sind Anzeichen für eine Überlastung der Kondition.
Dass dein Hund am Tag nach der ersten Joggingeinheit etwas steif läuft, ist übrigens nicht unüblich, da auch dein Hund unter einem Muskelkater leiden kann. Lahmt er hingehen über einen längeren Zeitraum oder wirkt konsequent erschöpft, kann dies auf körperliche Überlastung hinweisen. Im Zweifel solltest du den Zustand deines Lieblings einmal beim Tierarzt abklären lassen.
Joggen mit Hund: Die Ausrüstung
Nicht nur bei dir, auch bei deinem Vierbeiner sorgt die passende Ausrüstung für ein angenehmes Laufgefühl. Zudem kann dein Liebling zwischen unterschiedlichen Leinen und Geschirren unterscheiden und bereitet sich beim Griff zu seiner Joggingausrüstung schon mental auf die Laufrunde vor. Dazu gehören idealerweise:
- Joggingleine oder eine Leine mit Stoßdämpfern, die starken Zug ausgleicht
- Gepolstertes Brustgeschirr, besonders geeignet ist das Y-Geschirr
- Bauchgurt, den du um die Hüfte trägst und an welchem sich die Joggingleine/Leine befestigen lässt (für optimale Bewegungsfreiheit und wenig Rotation an der Leine)
- Reflektoren, vor allem bei Dunkelheit
- Hundejacke, optional an kalten Tagen
- Pfotenschutz/Hundeschuhe bei erhitzten Laufwegen im Sommer oder bei Streusalz auf den Wegen im Winter (optional)
- Trinkflasche, optional bei längerer Distanz an warmen Tagen
Anleitung: Joggen mit Hund
Die Ausrüstung liegt bereit, dein Vierbeiner ist gesund und ihr seid startklar für das gemeinsame Lauftraining? Los geht’s! Mit diesen 5 einfachen Tipps gelingt der Einstieg ins entspannte Laufen:
- Grundgehorsam: Bevor ihr mit den ersten Joggingrunden beginnt, sollte dein Hund “bei Fuß” gehen und sich bestenfalls durch äußere Einflüsse nicht ablenken lassen. So vermeidest du beispielsweise Unfälle und Stürze, wenn dein Hund plötzlich zieht oder spontan die Richtung wechselt.
- Rangordnung: Dein Hund sollte deine Führungsqualitäten nicht in Frage stellen. Besonders wenn du außer Atem bist, darf er dies nicht ausnutzen und die Leitung übernehmen.
- Grundbedürfnisse stillen: Vor einer Joggingrunde sollte dein Laufpartner auf vier Pfoten weder hungrig, noch müde sein. Auch sein Geschäft hat er bestenfalls bereits erledigt.
- Lauftempo langsam steigern: Beginne gemütlich im Trab zu laufen und steigere die Trabgeschwindigkeit langsam. Du wirst merken, dass sich euer generelles Lauftempo schon nach den ersten Trainingseinheiten steigert und die Kondition besser wird, ohne dass ihr allzu schnell ermüdet.
- Rücksicht: Als gutes Leittier achtest du natürlich auf das Wohlbefinden deines Rudels. Hechelt dein Liebling sehr stark, versucht er unaufhörlich das Tempo zu drosseln oder sucht jede kleinste Pfütze auf, um Flüssigkeit aufzunehmen? Dann lege lieber eine Pause ein und gehe anschließend langsam ein paar Meter, damit deine Fellnase ihre Atmung regulieren und in Ruhe etwas Wasser zu sich nehmen kann.
Wie seid ihr in euer gemeinsames Lauftraining gestartet? Wo macht euch das Laufen am meisten Spaß und welche Tipps habt ihr für Lauf-Anfänger? Wir sind gespannt auf eure Jogging-Erlebnisse!