Hybridhunde – die neuen Hunderassen
Schnoodle, Cockapoo oder Puggle – was wie ernstzunehmende Film-Konkurrenz von Scooby Doo, Goofy oder Snoopy klingt, sind tatsächlich real existierende Hybridhunderassen, die sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit erfreuen. Wir erklären dir, was einen Hybridhund ausmacht und welche Kreuzungen besonders beliebt sind.
Was sind Hybridhunde?
Hybridhunde oder auch Designerhunde entstehen, wenn zwei Rassen gezielt miteinander gekreuzt werden: Aus Golden Retriever und Pudel wird so ein Hund mit der klangvollen Bezeichnung “Goldendoodle”, ein “Schnoodle” entsteht aus Schnauzer und Pudel. Galt die Verpaarung unterschiedlicher Hunderassen früher noch als “Unfall”, ist heute die Nachfrage für bestimmte hybride Vierbeiner sehr hoch. Gemäß der Vererbungsregeln nach Mendel ähneln sich die Welpen des ersten Wurfs nach der Kreuzung zweier verschiedener Rassen im Aussehen (Phänotyp), es wird also mit einer gewissen Homogenität gerechnet. Mit den Hybridhunden selbst wird nicht weiter gezüchtet. Ist ein weiterer Wurf der Hybridhunderasse geplant, müssen erneut zwei reinrassige Elternteile verpaart werden. Streng genommen handelt es sich bei diesen Verpaarungen um Mischlinge, sozusagen um “gezüchtete Mischlinge”.
Warum gibt es Hybridhunde?
Züchter von Hybridhunden wollen die besten Eigenschaften und Merkmale von zwei unterschiedlichen reinrassigen Elterntieren in der Nachzucht verbinden. Einige Verpaarungen bringen so bestenfalls hypoallergene Welpen hervor, andere wiederum werden in der Regel robuster und älter als eine der gekreuzten Rassen allein. Auch ein außergewöhnliches oder besonders niedliches Aussehen und wünschenswerte Wesenszüge können Gründe sein, Hybridhunde zu züchten.
Allerdings gibt es auch Bedenken. Es ist nicht vorhersehbar, ob die gewünschten Eigenschaften und Merkmale sich tatsächlich durchsetzen. Daher sind rund um Hybridhunde auch einige kritische Stimmen zu vernehmen, beispielsweise wenn Rassen verpaart werden, aber sehr unterschiedliche oder gar gegenläufige Eigenschaften aufweisen. Setzt sich bei der Vererbung nicht der gewünschte Effekt durch, geht der Designerhund möglicherweise als Leidtragender aus dieser Art der Züchtung hervor, z. B. weil sein Körperbau nicht für stetiges Jagen ausgelegt ist, sich bei der Verpaarung aber der Jagdtrieb einer Rasse stärker durchgesetzt hat als erhofft.
5 Fakten über Hybridhunde
Was es sonst noch über Hybridhunde zu wissen gibt, verraten wir dir in 5 Fakten:
- Gesundheit: Prinzipiell sind Hybridhundewelpen oft leistungsfähiger und robuster, weil der Genpool durch beide Elterntiere erweitert wird. Grundsätzlich ist jedoch der Gesundheitszustand der Eltern maßgebend für eventuelle Erbkrankheiten der Welpen. Das gilt für Rassehunde, Hybridhunde und Mischlinge gleichermaßen.
- Allergiker: Vor allem Doodle-Hunde, also Hybridisierungen mit Pudeln, werden häufig als besonders allergikerfreundlich genannt. Das trifft jedoch nur bedingt zu, denn Labradoodle können z. B. auch das Fell des haarenden Elternteils erben.
- Eigenschaften: Hybridhundewelpen sind wahre Wundertüten. Möglicherweise wird ein Wurf vollständig mit den Wesenszügen eines Elterntieres geboren, es kann jedoch auch ein bunter Hundemix werden.
- Ernährung: Damit dein Hund gesund bleibt und eine möglichst hohe Lebenserwartung hat, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Diese stimmst du bestenfalls auf die Aktivität und die rassespezifischen Stoffwechseleigenschaften ab und richtest dich somit bei der Futterwahl deines Hybridhundes nach den dominierenden Genen.
- Anerkennung: Züchter kreuzen Hybridhunde ausschließlich aus zwei reinrassigen Elterntieren, also nicht einen Goldendoodle-Rüden mit einer Goldendoodle-Hündin. Da so immer Welpen der ersten Generation geboren werden und eine Weiterzucht ausgeschlossen ist, gibt es keine Vorgaben zu Rassestandarts und Hybridhunde erhalten keine Anerkennung in FCI-Gruppen.
Unser Tipp: Entscheidest du dich für einen Hybridhund, schau’ dir am besten mehrere Züchter genau an und prüfe deren Seriosität. Gezielte Fragen zu Elterntieren, Entwurmungen, Impfungen und Aufzucht helfen dir dabei. Da sich die Hundebabys aus einem Wurf unterschiedlich entwickeln können, empfehlen wir dir einen Welpen mit Charaktereigenschaften zu wählen, die zu deiner Lebenssituation und Aktivität passen. Oft lässt sich schon in den ersten Lebenswochen erkennen, welche Rasse dominiert.
Die beliebtesten Hybridhunderassen
Hybridhunde sind allgemein sehr beliebt. Vor allem die nicht haarenden Pudel werden gern mit anderen Rassen gekreuzt. Wie viele Hybridhunde und Designerhunde es aktuell gibt, ist nicht genau bekannt. Diese 7 Rassen zählen jedoch zu den beliebtesten unter ihnen:
1. Labradoodle:
Der intelligente und gelehrige Pionier unter den Designerhunden ist ein Mischling aus Königspudel und Labrador. Dieser soziale Hybridhund in Teddy-Optik gilt in der Regel als friedlich und verschmust, benötigt jedoch viel Bewegung.
2. Goldendoodle:
Auch Golden Poo oder Groodle genannt, hier handelt es sich um eine Kreuzung von Golden Retriever und Pudel. Der mittelgroße Hybridhund mit Ursprung in den Vereinigten Staaten ist sehr leistungsfähig und fordert anspruchsvolle Beschäftigung.
3. Schnoodle:
Als ausgesprochen freundlich und liebevoll gilt diese bis zu 35 cm große Verpaarung aus Schnauzer und Pudel. Seine Wesenszüge machen ihn zu einem perfekten Familienhund, der mittlerweile auch vermehrt als Therapietier eingesetzt wird.
4. Maltipoo:
Kreuzt du einen Malteser mit einem Toy-, Zwerg- oder Kleinpudel, erhältst du diese quirligen und kleinbleibenden Doodle-Welpen. Der Maltipoo gilt als aufgeweckt, ist fremden Menschen gegenüber jedoch anfangs eher zurückhaltend.
5. Cockapoo:
Dieser clevere Hybridhund geht schnell eine enge Bindung zu seiner Familie ein und eignet sich auch für Hundeanfänger. Die kontaktfreudige Fellnase erblickt das Licht der Welt, wenn die Elterntiere zu je einem Teil Cockerspaniel und Pudel sind.
6. Aussiedoodle:
Der Designerhund ist eine Mischung aus Australian Shepherd und Pudel (meistens Königspudel). Aufgrund seines robusten und temperamentvollen Wesens tollt er gern bei jedem Wetter im Freien herum und tobt sich am liebsten beim Hundesport und Agilitytraining aus.
7. Puggle:
Ein wahres Überraschungspaket erwartet dich beim Kauf eines Puggle Welpen. Den Charakter der Mischung aus Mops und Beagle
kann man nicht planen: Ist der Beagle dominanter in der Nachzucht, entwickeln die Welpen einen ausgeprägten
Jagdinstinkt und brauchen viel Beschäftigung an der frischen Luft, wo sie bevorzugt Fährten erschnüffeln. Dominiert hingegen der genügsame Mops in den Genen, entwickelt sich der Welpe in der Regel zu einem bequemen
Schoßhund. Er liebt dann gemütliche Gassirunden und fühlt sich auch in einer kleinen Stadtwohnung rundum wohl.
Fazit: Wie du siehst, können Hybridhunde zwar die besten Eigenschaften der gekreuzten Rassen hervorbringen, eine Verpaarung kann aber auch ganz andere Merkmale hervorrufen. Letztlich sind die Tiere wahre Individuen. Ihren Charakter und ihre Wesenszüge kannst du mit angemessener Erziehung, Beschäftigung und viel Liebe noch immer maßgeblich beeinflussen. Wie lebst du mit deinem Hybridhund zusammen? Was macht deinen Liebling so besonders? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen.