Hundefrisbee – die Funsportart für Mensch und Hund
Aktive Zeit mit deinem Liebling in entspannter Atmosphäre – “Discdogging”, wie Hundefrisbee auch genannt wird, kommt ursprünglich aus Amerika und stellt die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Vierbeiner in den Vordergrund. Bei dieser Hundesportart muss nicht nur deine Fellnase ihr Können unter Beweis stellen, auch du als Hundehalter wirst bei dieser Hundesportart aktiv und kannst dich an verschiedenen Wurftechniken probieren.
Wie du und dein Liebling ein eingespieltes Team werdet, welche Voraussetzungen ihr erfüllen solltet und wie der Sport im Wettkampf abläuft, kannst du im folgenden Beitrag nachlesen!
Hundefrisbee: Was steckt hinter diesem Hundesport?
Den Erfolg dieser Hundesportart haben wir dem Amerikaner Alex Stein und seinem Whippet Ashley zu verdanken: Im Sommer 1974 spielte er mit seiner Fellnase in der Pause eines Baseballspiels mitten auf dem Feld Frisbee. Die Fernsehkameras und das Publikum waren begeistert von der Show: Ashley fing die Wurfscheiben mit einer Geschwindigkeit von etwa 51 km/h und beeindruckenden Sprüngen scheinbar problemlos.
Kaum zu glauben, aber Alex Stein wurde für diese illegale Aktion verhaftet. Daraufhin half Alex Stein, die ersten Hundefrisbee-Weltmeisterschaften ins Leben zu rufen. Ein schöner Hundesport war geboren!
Hundefrisbee für Anfänger: Schritt für Schritt herantasten
Für diesen Hundesport sollte dein Liebling die Grundkommandos sowie das Apportieren schon beherrschen, z. B. Kommandos wie “Aus!” oder das Abrufen. Außerdem benötigt ihr eine passende Frisbeescheibe.
Unser Tipp: Im Vergleich zu Plastikscheiben sind bissfeste Hundefrisbees aus Materialien wie flexiblem Naturkautschuk beispielsweise sehr robust und für diesen Hundesport besonders gut geeignet – trotzdem solltest du diese regelmäßig auf Beschädigungen kontrollieren und lose Teile ersetzen.
Sitzen die Grundkommandos, könnt ihr anhand dieser Schritte starten:
- Die Frisbeescheibe kennenlernen: Wähle eine Frisbeescheibe aus, die weich und bissfest ist. Frisbeescheiben aus Plastik können schnell durchbrechen und im Maul deiner Fellnase fiese Splitter hinterlassen. Reinbeißen, beschnuppern und mit den Pfoten ertasten – gib deiner Fellnase ein wenig Zeit, damit sie die Scheibe kennenlernen kann.
- Das Werfen üben: Der nächste Trainingsschritt ist ganz für dich! Auch du musst ein Gefühl für die Frisbee bekommen. Teste dein Können und wirf die Scheibe mal weiter weg, mal höher oder tiefer. Es ist wichtig, dass du die Frisbee so wirfst, dass dein Fellschatz auch eine gute Chance hat, diese zu fangen.
- Deine Fellnase aufwärmen: Bevor ihr das Training angeht, ist es wichtig, dass sich dein Vierbeiner vor dem Sport aufwärmt. Dafür wirfst du die Scheibe am besten auf kurzer Distanz in die Luft, sodass dein Hund dir die Scheibe apportieren kann. Auch leichtes Traben ist eine geeignete Aufwärmübung für deinen Hund.
- Der Roller: Vielen Hunden fällt es anfangs schwer, die Frisbee aus der Luft im Sprung zu fangen. Starte deshalb mit dem Grundwurf “Der Roller”. Bei dieser Wurftechnik rollst du die Scheibe über den Boden in Richtung deines Vierbeiners – so weckst du seinen Beutetrieb und motivierst ihn zum Spielen.
- Den Schweregrad kannst du nach und nach steigern, z. B. indem dein Hund neben deinem linken Bein sitzt und erst nach Aufforderung loslaufen darf. Rolle die Wurfscheibe niemals frontal auf deinen Hund zu, sondern in Laufrichtung. Klappt das Aufnehmen der rollenden Frisbee schon ganz gut, könnt ihr es mit niedrigen und kurzen Würfen probieren.
- Den Sprung üben: Sucht euch einen ebenen und weichen Boden ohne Löcher aus, um die Verletzungsgefahr zu minimieren – eine gepflegte Wiese oder große Rasenfläche ist optimal. Nun kannst du die Frisbee in die Luft werfen – am besten so, dass deine Fellnase nur einen kleinen Sprung nach oben machen muss. So lernt sie, die Frisbee aus der Luft zu fangen. Klappt es schon ganz gut, kannst du die Distanz mit der Zeit verlängern. Ganz wichtig ist es, zwischendurch Pause einzulegen, denn Hundefrisbee ist für dein Energiebündel sowohl geistig als auch körperlich anstrengend.
Welche Hunde eignen sich für Dogfrisbee?
Vor allem wendige und bewegungsfreudige Hunderassen, wie der Border Collie oder der Australian Shepherd, haben besonders viel Freude am Dogfrisbee. Die wichtigste Voraussetzung für diesen Sport ist, dass dein Hund gesund und ausgewachsen ist. Für folgende Hunde ist Dogfrisbee keine gute Idee:
- Gesundheitlich eingeschränkte Hunde: Leidet dein Liebling an Arthrose, einer Hüftgelenksdysplasie oder Gelenkproblemen können hohe Sprünge und abrupte Bewegungen beim Fangen die Erkrankung verschlimmern.
- Welpen und Junghunde: Da die Gelenke deines Welpen noch nicht vollständig ausgebildet sind, können diese durch das Springen geschädigt werden. Je nach Rasse sind kleine Hunde zwischen 8 und 18 Monaten ausgewachsen, bei großen Hunderassen kann es bis zu 24–36 Monaten dauern. Gehe aber auf Nummer sicher und informiere dich vorab, wann dein Hund vollständig ausgewachsen ist!
- Schwere Hunderassen: Für schwere Hunderassen (z. B. Bernhardiner) eignet sich Hundefrisbee nicht – ziehe bei gemütlichen Rassen eine gelenkschonende Beschäftigung vor.
- Hunde mit Atemproblemen: Hunde, die zu Atemproblemen neigen, z. B. Hunde mit verkürzter Nase, sollten zu intensive Bewegung meiden. Das Rennen, Springen und Fangen kann deinen Liebling ordentlich aus der Puste bringen.
Unser Tipp: Hundefrisbees gibt es in vielen unterschiedlichen Größen! Achte darauf, dass du den Durchmesser der Wurfscheibe an deinen Hund anpasst.
Hundefrisbee im Wettbewerb
In Amerika schon lange beliebt und nun auch nach Deutschland herübergeschwappt: Dogfrisbee im Wettkampf! Schaue am besten im Internet nach, ob es Vereine in deiner Nähe gibt. Wenn du und dein Liebling Herausforderungen liebt, könnt ihr euch an diesen drei Disziplinen versuchen:
- Freestyle: Lasst eurer Kreativität freien Lauf und kreiert im Freestyle eure eigene Choreographie aus verschiedenen Wurftechniken und Tricks wie Slalomläufen oder Wendungen. Für den Freestyle könnt ihr etwa 2 Minuten einplanen und eure Vorführung mit passender Musik untermalen.
- Mini Distance: Bei dieser Disziplin muss dein Vierbeiner auf einem markierten Feld innerhalb von 60 bzw. 90 Sekunden so viele Würfe wie möglich fangen. Für jeden gefangenen Wurf gibt es einen Punkt.
- Long Distance: Beim Long Distance muss deine Fellnase die Wurfscheibe aus weiter Distanz fangen – am besten so weit wie möglich! Hier musst du als Halter besonders weit werfen können, denn der am weitesten gefangene Wurf gewinnt!
Fazit: Beim Hundefrisbee müssen sich Hund und Halter gleichermaßen anstrengen: Wenn du als Halter genügend Kraft und Ausdauer mitbringst und deine Fellnase genügend Konzentration, werdet ihr ein unschlagbares Team! Du wirst es schnell merken – Sport mit deiner Spürnase ist nicht nur körperlich eine Wohltat, sondern nimmt auch auf eure Bindung positiven Einfluss. Gegenseitiges Vertrauen, gemeinsame Erfolgserlebnisse und Teamgeist tragen maßgeblich dazu bei, dass eure Bindung noch inniger wird. Nimm doch demnächst eure Hundefrisbee mit zur Hundewiese und probiert es direkt aus! Wir sind gespannt auf deine Erfahrungen!