Gebrauchshundesport

Gebrauchshundesport: Fellnasen im Einsatz

Mittlerweile gibt es für unsere Fellnasen eine große Auswahl an Hundesport – zur ältesten Hundesportart zählt der Gebrauchshundesport. Diese Sportart hat sich aus der Diensthundeausbildung entwickelt, bei der unsere Fellnasen für uns Menschen bei der Polizei, dem Zoll oder der Bundeswehr auf vier Pfoten im Einsatz sind. Warum diese Hundesportart so vielseitig ist und ob sich auch deine Fellnase bei diesem Sport wohl fühlen wird, erfährst du im Folgenden.

Was ist Gebrauchshundesport?

Früher war dieser Hundesport auch unter dem Namen “Vielseitigkeitssport” bekannt – dieser Begriff ist auf die Breite der Disziplinen zurückzuführen. Die Fährtenarbeit, Unterordnung und der Schutzdienst gehören zu den anspruchsvollen Disziplinen dieser Hundesportart. Für die Arbeitsprüfung hat der Dachverband Fédération Cynologique Internationale (FCI) gemeinsam mit der Internationalen Prüfungsordnung (IPO) ein einheitliches Prüfungsreglement erstellt, welches in 3 Stufen abgelegt wird.

Gebrauchshundesport: Das sind die 3 Disziplinen

Die verschiedenen Disziplinen werden in 3 verschiedene Schwierigkeitsgrade (FCI-IGP 1–3) unterteilt:

1. Fährtenarbeit (Abteilung A): Bei dieser Disziplin muss deine Fellnase je nach Prüfungsstufe einer 400–800 Schritt langen Fährte folgen und währenddessen bis zu 3 Gegenstände erkennen und anzeigen. Die gewinkelte Fährte wird entweder vom Hundeführer (Schwierigkeitsgrad IGP 1) oder von einer Fremdperson (IGP 2 und 3) gelegt.

2. Unterordnung (Abteilung B): Hier ist Teamarbeit gefragt! Dein Vierbeiner muss bei der Unterordnung seinen Gehorsam unter Beweis stellen, indem er aufmerksam, schnell und freudig deine Hörzeichen umsetzt. Elemente wie Leinenführigkeit, Freifolge, Sitz-, Platz- und Steh-Kommandos sowie Apportierübungen sind in dieser Disziplin an der Tagesordnung.

3. Schutzdienst (Abteilung C): Im dritten Teil wird das Schutzverhalten deines Lieblings geprüft. Hierfür muss er einen Scheintäter (Helfer) aufspüren und einen Fluchtversuch des vermeintlichen Angreifers verhindern. Dabei wird besonders viel Wert auf Nervenstärke, Ausgeglichenheit, Selbstbewusstsein und eine gute Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer gelegt.

Gebrauchshundeprüfung: Vorbereitung und Grundkommandos

Eine Gebrauchshundeprüfung ist extrem anspruchsvoll! Daher dürfen nur Hunde an der Prüfung teilnehmen, die

  • eine bestandene Begleithundeprüfung aufweisen können und
  • mindestens 12 Monate alt sind.

Hat deine Fellnase die Begleithundeprüfung erfolgreich absolviert, hat sie bereits wichtige Grundkommandos gelernt, die auch für die Gebrauchshundeprüfung eine wichtige Rolle spielen. In der Gebrauchshundeprüfung sind allerdings noch weitere Fähigkeiten wichtig, z. B.:

  • Freisprung über eine Hürde
  • Klettersprung über eine Schrägwand
  • Apportieren
  • Scheintäter stellen, aber nicht angreifen

Am besten sucht ihr euch einen geeigneten Verein, der euch bei den Übungen unterstützt. Besonders die Disziplin “Schutzdienst” ist anspruchsvoll für Hund und Hundehalter – mit professioneller Hilfe an eurer Seite könnt ihr die Übungen mit Sicherheit gelassener angehen.

Gebrauchshunderassen: Diese Fellnasen eignen sich

Die Disziplinen des Gebrauchshundesports entsprechen den natürlichen Trieben vieler Hunderassen. Eine gesunde Portion Hundesport sorgt für manche Fellnasen durch die geistige und körperliche Auslastung für Ausgeglichenheit. Daher ist eine Ausbildung zum Gebrauchshund vor allem für diese Rassen sinnvoll:

  • Bouvier

Selbstverständlich können auch andere Hunderassen am Gebrauchshundesport Freude haben. Doch sei dir bewusst: Dieser Hundesport verlangt von Hunden ganz schön viel ab! Daher sollte dein Vierbeiner bewegungsfreudig, aktiv, belastbar, selbstbewusst und natürlich gesund sein. Und auch du als Hundeführer musst deine Fellnase genau kennen und einschätzen können.

Fazit: Hundehalter, die einen Gebrauchshund als Begleiter haben, wissen, wie wichtig es ist, diesen körperlich sowie geistig auszulasten. Nur dann ist er dir ein ausgeglichener Gefährte. Gebrauchshundesport tut jedoch nicht nur deinem Vierbeiner gut, sondern auch dir! Du wirst sehen: Der Austausch mit anderen Vereinsmitgliedern, die Übungen mit deinem Liebling und die gemeinsamen Erfolgserlebnisse sind es absolut wert, diesen Sport zu probieren. Schreib uns gern in die Kommentare, welche Erfahrungen ihr schon machen durftet!

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