6 mögliche Gefahren beim Gassigehen
Neben der Fütterungszeit ist das tägliche Spazierengehen ein absolutes Highlight für deinen Vierbeiner. In dieser Zeit kann er herumtollen, mit Artgenossen toben oder spannende Fährten erschnüffeln. Möglicherweise genießt dein Liebling auch nur die frische Luft; Hauptsache er darf an deiner Seite laufen. Aber Achtung: Egal, ob in der Stadt, auf Wiesen und Feldern oder im Wald – es lauern auch Gefahren! Wir erklären dir, um welche es sich handeln könnte und was du tun kannst, um für die Sicherheit und Gesundheit deiner Fellnase und eurer Umwelt zu sorgen.
1. Vergiftungen
Besonders im Frühjahr werden in der Landwirtschaft vermehrt Düngemittel eingesetzt. Auch die Nutzung von Gartendünger, wie zum Beispiel Blaukorn, in deiner Nachbarschaft und an siedlungsnahen Gehwegen können Gefahren für deinen Hund bedeuten. In Wohngegenden und Parkanlagen können zudem Insektizide, möglicherweise gegen Nager oder Vögel ausgelegte Giftköder oder auch Begrünungen mit für deinen Hund giftigen Pflanzen eine Gefahr darstellen. Einige Fellnasen neigen dazu, herumliegende Abfälle oder Kompost besonders spannend zu finden – leider ist auch dies nicht ungefährlich. Werden gesundheitsschädliche Stoffe von deinem Liebling aufgenommen, führen sie sogar recht häufig zu schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen wie z. B.:
- Erbrechen (manchmal mit Blutbeimengungen)
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- trockene und blasse Schleimhäute
- Dehydration
- Schläfrigkeit/Trägheit bis hin zur Lethargie
Solltest du mitbekommen, dass dein Hund etwas Unbekanntes gefressen hat und stellst du eines oder mehrere der genannten Symptome bei deinem Liebling fest, solltest du am besten umgehend einen Tierarzt zu Rate ziehen, damit dieser im Falle einer Vergiftung alle notwendigen Maßnahmen zur Stabilisierung und Genesung deiner Fellnase einleitet.
Unser Tipp: Lass’ deinen Hund während der Düngezeit vorzugsweise angeleint. Bei Spaziergängen durch freie Felder und an Gehwegen in Siedlungsgebieten verhindere ausgiebiges Schnüffeln und achte darauf, dass dein Hund nichts aufnimmt oder aus möglicherweise belasteten Gewässern und Pfützen trinkt. Für besonders neugierige Vierbeiner ist zudem erzieherisches Training ratsam, damit deine Fellnase herumliegende Lebensmittel auf Kommando wieder fallen lässt oder sie bestenfalls gar nicht erst aufnimmt.
2. Infektionen
Bei der Fährtensuche am Feldrand oder einer Entdeckungstour durch die Wälder kann sich deine Fellnase mit Krankheiten infizieren, die durch Aas sowie durch Kot von anderen Hunden, Wildtieren und Pferden übertragen werden. Zu solchen Krankheiten zählen beispielsweise Staupe, die auch durch Kontakt zu Wildtieren und anderen Hunden übertragen werden kann, und die Parvovirose (auch Hunde- oder Katzenseuche genannt).
Abgestandene Gewässer, wie kleine Teiche und Pfützen, aber auch fließende Gewässer können mit Pestiziden, die von den Feldern ins Wasser gelangen, belastet sein oder krankheitserregende Bakterien bilden.
3. Parasiten
Parasiten, wie Würmer beispielsweise, können durch intensives Schnüffeln, Auflecken oder Fressen von Kot oder anderen Substanzen übertragen werden und können zu starken gesundheitlichen Beschwerden führen.
Die lästigen und zugleich gefährlichen Zecken lauern besonders im hohen Gras oder Gestrüpp auf deinen Vierbeiner: Sie stechen in die Haut, um sich vom Blut des Wirtes zu ernähren und können dabei gefährliche Krankheitserreger übertragen.
Beim Spielen mit anderen Hunden sowie beim Kontakt mit Wildtieren kann es unter Umständen zu einer Übertragung von Flöhen und anderen Haarlingen kommen, oder aber auch zur Übertragung von Krankheiten.
Unser Tipp: Um zu verhindern, dass Parasiten deinen Hund befallen, solltest du auf eine entsprechende Vorsorge achtgeben. Auch zum Beispiel das Absuchen nach einem Spaziergang kann verhindern, dass sich Zecken festsetzen.
Du möchtest mehr über Parasiten erfahren? Dann folge unseren Links zu den Beiträgen “Parasiten beim Hund” oder “Zeckenschutz für Hunde”
4. Streitigkeiten unter Hunden
Bei ausgiebigen Gassirunden genießt es dein Liebling besonders, ohne angelegte Leine, die Umgebung zu erkunden. Auch das gemeinsame Ballspielen und Toben auf der Wiese macht viel Spaß. Etwas aufpassen solltest du jedoch, wenn fremde Hunde dazustoßen: Auch wenn dein Hund gehorsam und abrufbar ist, leine ihn bei Hundebegegnungen an. Wenn notwendig, bitte auch dein Gegenüber darum, seinen Vierbeiner an die Leine zu nehmen. Wie beim Menschen gibt es auch zwischen Hunden hin und wieder kommunikative Missverständnisse oder Antipathien. Auf ein Drohen kann dann schnell ein Angriff folgen, der schwerwiegende Folgen haben könnte.
5. Unfälle
Dein Vierbeiner ist gehorsam und hört in jeder Situation auf dein Kommando? Gratuliere! Deine Zeit und Mühe, die du in die Erziehung und das Training deines Lieblings gesteckt hast, zahlen sich jetzt besonders aus. Denn viele der folgenden, durch Hunde verursachten Unfälle resultieren aus Unachtsamkeit des Halters oder mangelnder Erziehung des Vierbeiners.
Wildunfälle:
Besonders Hunde mit einem ausgeprägten Jagdverhalten nehmen jede Bewegung bereits aus der Ferne wahr und reagieren schneller als wir gucken können. Wittert ein Hund Wild in der Nähe, nimmt er unter Umständen die Fährte auf, lokalisiert die Beute und läuft ungehemmt los. In den meisten Fällen ist ein Hund in dieser Situation nicht mehr abrufbar und jagt das Wildtier schlimmstenfalls bis in den Tod, sei es, weil es erschöpft ist oder in Straßennähe vor ein fahrendes Auto läuft. Bedenke, dass befähigte Jäger und Förster gemäß dem Landesjagdgesetz wildernde Hunde zwecks Gefahrenabwehr abschießen dürfen. Nicht nur die Hatz wird als Wildern angesehen, sondern auch stöbernde Hunde können das Wild und seine Brut gefährden, indem sie die Brutstätten zerstören können.
Unser Tipp: Vor allem in der Brut- und Setzzeit im Frühjahr besteht in den meisten Bundesländern Leinenpflicht. Jeder Hundebesitzer sollte sich daran halten um den Wildtieren ihre benötigte Ruhe zu geben. Nicht nur das Jagen hinterlässt dabei Spuren, sondern auch empfindliche Gelege, die in Bodennähe sind, können durch frei Laufende Hunde zerstört werden. Benötigt dein Liebling dennoch seine wilden Spieleinheiten zum Auspowern, kannst du ihn mit einer Schleppleine sichern.
Verkehrsunfälle:
Einige Hunde lieben das Jagdspiel, verhalten sich stürmisch oder springen jeden Menschen freudig an, der ihren Weg kreuzt. Was du vielleicht als niedlich und aufgeweckt wahrnimmst, kann jedoch schnell Konflikte auslösen und ein gefährliches und kostspieliges Ende nehmen. Ob bei Radfahrern, Inlineskatern oder Fußgängern: Halte deinen Hund bei dir und leine ihn an, wenn ihr Passanten begegnet. Möglicherweise haben Fußgänger Angst vor deinem Vierbeiner, der Radfahrer erschrickt und stürzt oder der Inlineskater verliert durch die stürmische Begrüßung sein Gleichgewicht. Personen- und Sachschäden sind hierbei keine Seltenheit.
Geländeunfälle:
Dein Liebling kann sich beim Herumtollen und Freilaufen an spitzen Ästen oder Steinen, an Dornenpflanzen und Getreideähren offene Wunden zuziehen. Zudem sind Treckerspuren, Buddel- und Schlaglöcher oder Bauten vereinzelter Wildtiere versteckte Stolperfallen. Springt dein Liebling unbedacht über das Feld und vertritt sich in einer solchen Unebenheit, kann er sich im Unglücksfall Knochenbrüche, Bänderrisse, Zerrungen oder Sehnenschäden zuziehen. Schnell findet ein fröhlicher Spaziergang oder eine ausgelassene Tobestunde so ein jähes Ende, daher: Halte die Augen offen und verlegt eure spielerische Rangelei im Zweifel lieber in den heimischen Garten oder den nahegelegenen Park mit überschaubarer Grünfläche.
6. Extreme Wetterlagen
Egal ob Hitze, Kälte oder Unwetter – bei extremen Wetterlagen solltest du eure gemeinsamen Gassirunden entsprechend anpassen. Während du im Sommer, bei heißen Temperaturen zum Beispiel für genügend Schatten und eine ausreichende Wasserzufuhr sorgen solltest, solltest du im Winter auf etliche Kältegefahren achtgeben. Denn nicht nur Überhitzung, sondern auch Erfrierungen können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Bei starkem Wind oder gar Gewitter besteht Gefahr durch herabstürzende Äste oder umherfliegende Gegenstände. Vor allem Wälder solltest du während und nach einem Sturm meiden. Sobald sich die Wetterlage beruhigt hat, könnt ihr eure Spaziergänge wieder entspannt aufnehmen.
Fazit: Mach’ dir trotz möglicher Gefahren keine Sorgen!:
Beginnst du frühzeitig mit der Erziehung deines Lieblings, trainierst konsequent das freie Laufen und besitzt du eine gute Beobachtungsgabe mit Weitsicht, kannst du die Gassirunde mit deiner Fellnase entspannt genießen.