Silvester

Hunde an Silvester: Unsere 10 Tipps für Angsthunde

Geräuschangst beim Hund kann viele Auslöser haben – Lärm wie die Knallerei an Silvester durch Raketen und Böller, Gewitter oder Schüsse treten plötzlich und meist fortlaufend auf. Das Tier erschrickt und noch bevor es sich von dem Schreck erholen kann, ertönt der nächste Knall. Tiere haben eine wesentlich ausgeprägtere Wahrnehmung und stufen Geräusche, welche sie nicht zuordnen können, oft direkt als Gefahr ein. Dies kann unter Umständen zu regelmäßigen Angstzuständen und gar Panikattacken führen. Neben einem professionellen Training gibt es viele hilfreiche Tricks, die dabei helfen können, das Tier in akuten Situationen, wie zum Beispiel zum Jahreswechsel, abzulenken und zu beruhigen.

Hier kommen unsere 10 besten Tipps für einen entspannten, stressfreien Silvesterabend mit Hund:

tipps zu Silvester

10 Tipps für ängstliche Hunde

Tipp 1 – Zu Hause bleiben

Im eigenen Zuhause fühlt sich deine Fellnase am wohlsten. Gerüche und Geräusche sind bekannt und verhelfen zu einem sicheren Gefühl. Hier lässt sich dein Haustier am besten beruhigen. Auch wenn du dir am liebsten gerne das Feuerwerk anschauen möchtest – es ist wichtig, in diesem Moment dein Tier nicht allein zu lassen.

Tipp 2 – Rückzugsort einrichten

Hunde und Katzen verkriechen sich gerne an sicheren und geschützten Orten, an die sie gewöhnt sind. Boxen, Höhlen oder kleine Ecken, z. B. im Badezimmer oder unter Tischen, bieten mehr Sicherheit und Geborgenheit. Falls du einen Keller besitzt, solltest du auch dort die Tür auflassen – lass deinem Tier soviel Freiraum wie möglich, damit es sich zurückziehen kann. Deine Fellnase sollte auch frei entscheiden dürfen, wann, wo und wie lange sie sich verstecken möchte.

Tipp 3 – Gassigehzeiten anpassen

Es werden mehr Feuerwerkskörper gezündet, wenn es dunkel ist und je weiter der Silvesterabend voranschreitet. Plane daher, deine Spaziergänge noch im Hellen zu erledigen. Auch solltest du deinen Hund ordentlich auslasten und darauf achten, dass alle „Geschäfte“ erledigt werden.

Besonders wichtig: Sichere deinen Hund, indem du ihn anleinst! Für besonders ängstliche Hunde ist es ratsam, ein Panikgeschirr anzulegen. Tiere in Panik ergreifen die Flucht, entlaufen und legen manchmal unkontrolliert mehrere Kilometer zurück. Unter Umständen finden sie anschließend nicht mehr heim. Im schlimmsten Fall können schwere Unfälle durch flüchtende Tiere entstehen.

Unser Tipp: Ein sicheres, gut sitzendes Geschirr oder ein bequemes Halsband sowie eine Schleppleine, sofern dein Vierbeiner sonst das freie Laufen gewohnt ist, können hier gute Dienste leisten.

Tipp 4 – Feuerwerk meiden

Nicht nur du selbst solltest ein böllerfreies Silvester verbringen und auf ein Feuerwerk verzichten. Bitte deine Nachbarn freundlich darum, nicht direkt vor deiner Wohnung die Feuerwerkskörper zu zünden. Orte, an denen viel geböllert wird und wo mit viel Krach zu rechnen ist, solltest du generell meiden.

Tipp 5 – Geräusche und Lichteffekte reduzieren

Unsere Tiere haben eine weitaus sensiblere Wahrnehmung als wir Menschen: Reize wie Lichtblitze und Lichtreflektionen erleben sie viel intensiver, hinzu kommt die höhere Geräuschempfindlichkeit – so ist die ausgelassene Silvesternacht mit Freunden für viele unserer Fellnasen eine angstauslösende Stresssituation. Du kannst die Effekte eindämmen, indem du Vorhänge, Rollläden, Fenster und Türen geschlossen hältst – vorausgesetzt dein Vierbeiner hat seinen sicheren Rückzugsort bereits gefunden und kann sich dort verkriechen. Schaltest du spätestens gegen Mitternacht Musik an, kann diese die Pfeiftöne, Knall- und Knistergeräusche dämpfen und deinen Vierbeiner etwas ablenken.

Tipp 6 – Für Ablenkung sorgen

Am besten helfen Hundehalter ihren Vierbeinern bei Silvesterangst, indem sie sich neben ihrer Fellnase platzieren und einfach da sind: Enger Körperkontakt und Berührungen sind der Schlüssel, um bei deinem Liebling ein Gefühl der Ruhe und Sicherheit zu erzeugen und Stress zu reduzieren. Als einfühlsamer Hundebesitzer kannst du ihm neben Streicheleinheiten sanfte Massagen gönnen und ihm gut zureden – alle diese Maßnahmen können beruhigend wirken und zu seiner Entspannung beitragen.

Für Hunde, die viel Beschäftigung brauchen, sind interaktive Spiele (z. B. Intelligenzspiele für Hunde mit Leckerlis), Snacks oder Kauknochen das ideale Ablenkungsmanöver.

Tipp 7 – Eine ruhige Umgebung bieten

Bleibe ruhig, verständnisvoll und handle möglichst normal, ohne den Hund in seinem Verhalten zu bestätigen. Zu starkes Trösten und nervöse Tätigkeiten können die Angst verstärken. Ein starkes soziales Umfeld trägt obendrein dazu bei, dass dein Hund entspannt bleiben kann. Daher sollten auch die Personen, die sich in eurem Umfeld bewegen, möglichst ruhig und gelassen wirken.

Tipp 8 – Hausmittel und Homöopathie

Diverse Hausmittel, Beruhigungspheromone sowie homöopathische Mittel wie Bachblüten oder Schüsslersalze können mit ihren Wirkstoffen Unruhe- und Angstzustände mildern. Apotheker oder Verhaltenstherapeuten können dir bei der Wahl des richtigen Präparats helfen. Achte bei etwaigen Beruhigungsmitteln auf eventuelle Unverträglichkeiten deiner Fellnase.

Tipp 9 - Tierarzt um Rat fragen

Sollte dein Hund über mehrere Tage sehr extreme Angstreaktionen aufweisen, solltest du deinen Tierarzt um Rat fragen. Unter Umständen ist es möglich, die akuten Angstzustände mit Medikamenten zu behandeln. Der Gang zum Tierarzt ist besonders wichtig, wenn dein Hund nicht mehr frisst oder trinkt und das Haus nicht mehr verlassen möchte. Reagiert dein Hund so ausgeprägt, solltest du dringend ein professionelles Anti-Angsttraining bei einem Hundetrainer mit deinem Vierbeiner durchführen.

Tipp 10 – Die Tage nach Silvester

Auch an den Tagen nach Silvester kann es zu Knallgeräuschen kommen. Gerade auf Spaziergängen solltest du dein Tier weiterhin mit der Leine sichern. Oft liegt es nahe, dass schreckhafte Hunde nicht nur bei Silvesterböllern Panik bekommen. Auch Schüsse, zum Beispiel vom Jäger, Gewitter oder Düsenjets können deine Fellnase verunsichern.

Silvesterangst bei Hunden erkennen

Das Verhalten von Hunden bei Angstzuständen ist vielseitig und abhängig von der Situation und vom Charakter des Hundes. So kann sich z. B. die Angst bei einer Begegnung mit anderen Lebewesen bei dem Hund anders zeigen als die Angst vor Knallgeräuschen: Während sich deine Fellnase bei einer Hundebegegnung eventuell noch knurrend und bellend zeigt, kann es sein, dass dein Hund bei fremden Geräuschen zitternd in einer Ecke kauert. Die Symptome reichen z. B. von

  • leichter Unruhe,

  • Zittern,

  • starkem Hecheln über

  • Anzeichen zur Flucht,

  • kauernde oder ausharrende Haltung,

  • angelegte Ohren oder

  • eingeklemmte Rute

  • bis hin zu körperlichen Auswirkungen wie

  • Durchfall oder

  • Appetitlosigkeit.

Sollte dein Hund über mehrere Tage an starken Angstzuständen leiden, solltest du einen Tierarzt aufsuchen, um die akuten Symptome zu lindern. Eine entsprechende Verhaltenstherapie und ausdauerndes Training können langfristig Abhilfe schaffen.

Angst bei Hunden erkennen

Fazit: Mit ein wenig Rücksicht und Kreativität kannst du auch deiner ängstlichen Fellnase einen guten Start in ein neues Jahr bereiten. Um dann noch entspannter in das kommende Jahr zu starten, können spezielle Trainingseinheiten für Angsthunde helfen.

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